Glossar - Business Broker AG
Zum Inhalt

Glossar

Die Bereiche M&A und Unternehmensbewertungen zeichnen sich durch einen Dschungel an Fachbegriffen aus. In unserem Glossar werden die geläufigsten Begriffe in wenigen Sätzen erklärt und anhand von Beispielen illustriert. Das Business Broker-Glossar ist alphabetisch aufgebaut und nach Themenfeldern geordnet. Für weitere Erläuterungen kann jederzeit die Business Broker AG direkt kontaktiert werden.

  1. A
  2. B
  3. C
  4. D
  5. E
  6. F
  7. G
  8. H
  9. I
  10. J
  11. K
  12. L
  13. M
  14. N
  15. O
  16. P
  17. Q
  18. R
  19. S
  20. T
  21. U
  22. V
  23. W
  24. X
  25. Y
  26. Z
  1. A
    Abspaltung

    Eine Abspaltung, auch als Spin-off bekannt, bezieht sich auf den Prozess, bei welchem eine Gesellschaft einen Bereich ausgliedert und in ein bestehendes oder neu gegründetes Unternehmen integriert. Im Rahmen einer Abspaltung werden unter anderem sämtliche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten in das neue Unternehmen überführt.

    Die Gründe für eine Abspaltung können vielfältig sein. Ein Unternehmen kann sich auf sein Kerngeschäft fokussieren und nicht-strategische Geschäftsbereiche oder Tochtergesellschaften ausgliedern. Ein anderes Beispiel, welches in der Praxis häufig eine Abspaltung begründet ist, dass ein Unternehmen ein Geschäftsfeld veräussern möchte, aber gleichzeitig die Möglichkeit haben will, die Technologie oder das Know-how der ausgegliederten Gesellschaft zu nutzen. 

    Eine Abspaltung kann für das ausgliedernde Unternehmen verschiedene Vorteile bieten. Dabei kann es die Geschäftsprozesse und Strukturen vereinfachen und Kosten senken, indem es sich ausschliesslich auf das Kerngeschäft fokussiert. Darüber hinaus kann es auch dazu beitragen, den Unternehmenswert zu steigern, indem die ausgegliederte Gesellschaft ein höheres Wachstumspotenzial ermöglicht und einen höheren Fokus auf das ausgegliederte Geschäftsfeld legt. Nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für die Aktionäre kann eine Abspaltung vorteilhaft sein, da diese Aktien des ausgegliederten Unternehmens erhalten und dadurch an dessen Erfolg partizipieren können. Trotz der genannten Aspekte kann eine Abspaltung auch mit Risiken verbunden sein. Darunter fallen beispielsweise der Verlust von Synergien oder die Zersplitterung von Ressourcen und Know-how.

    Aktienoptionen Mitarbeitende

    Aktienoptionen an Mitarbeitende stellt eine Form der Mitarbeiterbeteiligung dar. Dabei kann das Recht beansprucht werden, Aktien oder Optionen auf Aktien des eigenen Unternehmens zu einem vergünstigten Preis bzw. Basispreis nach einer festgelegten Sperrfrist zu erwerben. Üblicherweise stellen Aktienoptionen an Mitarbeitende ein Teil des Vergütungspakets dar, welches von Unternehmen an ihre Mitarbeitende angeboten wird. Mitarbeitende können dann die Option ausüben, wenn der Aktienkurs über dem Basispreis liegt, um einen Gewinn zu erzielen.

    Aktienoptionen an Mitarbeitende werden oft als Teil eines Anreizprogramms eingesetzt, um Mitarbeitende langfristig an das Unternehmen zu binden. Darüber hinaus kann mittels den Aktienoptionen das Gehalt der Mitarbeitenden ergänzt werden. Ebenfalls stellt es eine Möglichkeit dar, Mitarbeitende am Unternehmen zu beteiligen und sie damit eingehend am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen. 

    In der Praxis wird häufig zwischen zwei verschiedenen Arten von Aktienoptionen für Mitarbeitende unterschieden, und zwar sind dies nicht qualifizierte Aktienoptionen und qualifizierte Aktienoptionen. Nicht qualifizierte Aktienoptionen werden grundsätzlich an Mitarbeitende auf allen Ebenen ausgegeben und sind steuerpflichtig, wenn sie ausgeübt werden. Qualifizierte Aktienoptionen hingegen werden nur an leitende Angestellte und Vorstandsmitglieder ausgegeben und sind steuerlich begünstigt, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt sind.

    Gesamthaft gilt es zu beachten, dass Aktienoptionen für Mitarbeitende auch bestimmte Risiken aufweisen. Wenn beispielsweise der Aktienkurs des Unternehmens während des Zeitraums, in welchem die Aktienoption ausgeübt werden kann, sinkt, erleidet der Mitarbeitende einen Verlust. Zudem kann die Komplexität der Besteuerung von Aktienoptionen zu zusätzlichen Herausforderungen führen, sollte sie ausgeübt werden.

    Anlagedeckungsgrad 1 | Anlagedeckungsgrad 2

    Der Anlagedeckungsgrad ist eine Finanzkennzahl, welche verwendet wird, um zu beurteilen, wie gut eine Gesellschaft in der Lage ist, ihre Verbindlichkeiten zu bedienen. Dementsprechend misst die Kennzahl das Verhältnis zwischen den Anlagen des Unternehmens und seinen Verbindlichkeiten. Der Anlagedeckungsgrad lässt sich in drei verschiedene Deckungsgrade unterteilen, wobei in der Praxis insbesondere der Anlagedeckungsgrad 1 und Anlagedeckungsgrad 2 von Bedeutung sind. Nachfolgend werden diese beiden Finanzkennzahlen gesondert erläutert.

    Der Anlagedeckungsgrad 1 berechnet sich als Verhältnis zwischen dem Eigenkapital und dem Anlagevermögen des Unternehmens. Ein hoher Anlagedeckungsgrad 1 deutet auf eine solide Finanzlage hin. Grundsätzlich sollte der Anlagedeckungsgrad 1 in einer Bandbreite zwischen 60% und 100% liegen, damit die finanzielle Stabilität gewährleistet ist. Je höher der Anlagedeckungsgrad, desto stabiler ist ein Unternehmen finanziert. Ein zu hoher Anlagedeckungsgrad 1 kann wiederum ein Indikator für eine Überkapitalisierung sein. Er deutet auf eine ineffiziente Kapitalverwendung und / oder fehlende Investitionsmöglichkeiten hin. 

    Der Anlagedeckungsgrad 2 berechnet sich aus der Summe von Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital, dividiert durch das Anlagevermögen des Unternehmens. Wie bereits beim Anlagedeckungsgrad 1 deutet ein hoher Anlagedeckungsgrad 2 ebenfalls auf eine solide Finanzlage hin. Im KMU-Umfeld gibt es keinen idealen Anlagedeckungsgrad 2, da dieser von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Branche, Grösse, dem Risiko und den spezifischen Umständen des Unternehmens abhängt. Dennoch soll der Anlagedeckungsgrad 2 im Optimalfall bei über 100% liegen, was auch die sogenannte goldene Bilanzregel impliziert. Diese fordert, dass langfristige Investitionen (das Anlagevermögen) durch langfristiges Kapital (in erster Linie Eigenkapital) gedeckt sein soll.

    Es gilt zu beachten, dass der Anlagedeckungsgrad nur ein Teil des Gesamtbilds der Finanzlage eines Unternehmens ist. Dementsprechend ist es ratsam, eine gründliche finanzielle Analyse durchzuführen, die auch andere Finanzkennzahlen berücksichtigt, um ein umfassendes Bild der Finanzlage zu erhalten.

    Asset Deal

    Ein Asset Deal stellt eine Art eines Unternehmenskaufs dar. Bei einem Asset Deal werden anstatt Anteile des Unternehmens, nur die Vermögenswerte (Assets) des Unternehmens erworben. Dabei können beim Asset Deal sowohl materielle als auch immaterielle Vermögenswerte, wie beispielsweise Gebäude, Anlagen, Inventar, Markenrechte, Patente sowie Lizenzen erworben werden.

    Im Folgenden sind einige der wichtigsten Vor- und Nachteile eines Asset Deals gegenüber anderen Arten von Unternehmenskäufen aufgeführt.

    Vorteile eines Asset Deals

    • Selektiver Kauf: Vermögenswerte können gezielt ausgewählt und erworben werden, ohne dass der Käufer das gesamte Unternehmen mitsamt Schulden, Haftungsrisiken sowie Verpflichtungen übernehmen muss.
    • Geringere Haftung: Im Gegensatz zum Share Deal werden beim Asset Deal grundsätzlich die Verbindlichkeiten erworben, welche im Zusammenhang mit den erworbenen Vermögenswerten stehen. Dadurch kann das Haftungsrisiko für den Käufer erheblich reduziert werden.
    • Steuerliche Vorteile: Bestimmte Vermögenswerte können über Abschreibungen steuerlich abgesetzt werden, was wiederrum die Steuerlast des Käufers reduziert.

    Nachteile eines Asset Deals

    • Komplexität: Da die einzelnen Vermögenswerte einzeln bewertet und separat erworben werden, kann beim Asset Deal der Kaufprozess verkompliziert und die Transaktionskosten erhöht werden.
    • Unvollständiger Erwerb: Im Rahmen eines Asset Deals können wichtige Elemente eines Unternehmens nicht erworben werden.
    • Verwaltungsaufwand: Nach einem Asset Deal muss der Käufer erworbene Vermögenswerte verwalten und betreuen. Dadurch wird ein zusätzlicher administrativer Aufwand generiert.

    Als führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz weist die Business Broker AG hinsichtlich Asset Deals eine umfassende Expertise auf. Dabei begleitet die Business Broker AG ihre Mandanten mittels massgeschneiderter Lösungen und effizienten Prozessen auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf. 

    Asset stripping

    Asset stripping kann auf Deutsch wörtlich als Vermögensausplünderung bezeichnet werden. Es stellt eine Geschäftspraxis dar, bei welcher der Verkauf von nicht benötigten Vermögenswerten oder Teilbereichen eines übernommenen Unternehmens, unmittelbar nach dessen Akquisition verkauft werden. Dies wird insbesondere von Investoren betrieben, welche beabsichtigen kurzfristige Gewinne zu generieren und dabei höhere Renditen zu erzielen, als wenn sie das Unternehmen als Ganzes verkaufen würden.

    Die Motive für das Asset stripping können unterschiedlich sein und hängen oftmals von den Interessen der beteiligten Investoren ab. Nachfolgend werden einige dieser Motive genannt.

    Risikominimierung

    Einige Investoren können Asset stripping nutzen, um das Risiko ihrer Investition zu verringern, indem sie Vermögenswerte, welche nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören, verkaufen.

    Restrukturierung

    Ein Unternehmen, welches sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, kann Asset stripping als Teil der Restrukturierungsbemühungen einsetzen, um die Vermögenswerte zu liquidieren und die Schulden abzubauen.

    Finanzierung des Kaufpreises

    Das Asset stripping wird oftmals im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen verwendet. Denn durch das Asset stripping können die Investoren den Kaufpreis für das erworbene Unternehmen oftmals zu einem grossen Teil finanzieren.

    Nebst den genannten Motiven, welche für das Asset stripping sprechen, stellt sie eine Praxis dar, welche kontrovers diskutiert wird, weil sie verschiedene Kritikpunkte aufweist. Nachfolgend werden einige dieser einzeln erläutert.

    Verlust von Arbeitsplätzen

    Asset stripping kann dazu führen, dass Mitarbeitende entlassen werden müssen. Dies geschieht deshalb, weil das Unternehmen Vermögensteile oder Teilbereiche veräussert, welche Mitarbeitende beschäftigen.

    Beeinträchtigung des Unternehmenswertes

    Wenn ein Unternehmen seine Vermögenswerte verkauft, kann dadurch der langfristige Unternehmenswert und die Marke beeinträchtigt werden. Kunden können unter anderem das Vertrauen in das Unternehmen verlieren, was wiederrum verursacht, dass die Umsätze abnehmen.

    Soziale Verantwortung

    Unternehmen haben oftmals eine soziale Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, in welcher sie tätig sind. Die Praxis des Asset strippings kann dabei als unethisch angesehen werden, wenn es zu einem Verlust von Arbeitsplätzen, einer Beeinträchtigung der Umwelt oder weiteren negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft führt.

    Zusammenfassend ist Asset Stripping eine Praxis, welche sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Während einige Investoren argumentieren, dass es notwendig ist, um ineffiziente Unternehmen zu restrukturieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, sind andere der Meinung, dass der Unternehmenswert beeinträchtigt kann und eine Verletzung der sozialen Verantwortung resultiert.

  2. B
    Barwert

    Als Barwert oder ebenfalls bekannt als Gegenwartswert wird der gegenwärtige Wert eines in der Zukunft erwarteten Geldbetrags bezeichnet. Er ermöglicht Unternehmen und Investoren, den Wert von Zahlungen, die in der Zukunft erwartet werden, in den heutigen Geldwert umzurechnen. Der Barwert berücksichtigt die Zeitpräferenz für Geld und den potenziellen Ertrag, den man durch Investitionen erwirtschaften könnte.

    Im M&A-Kontext spielt der Barwert eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Unternehmen. Eine gängige Methode zur Unternehmensbewertung ist die Discounted Cashflow (DCF)-Methode, bei der der Barwert zukünftiger Cashflows ermittelt wird. Dabei werden die erwarteten zukünftigen Zahlungen auf den heutigen Zeitpunkt abgezinst. Der Diskontierungssatz spiegelt die Rendite wider, die man erwarten würde, wenn man das Geld alternativ investieren würde. Wenn der Barwert positiv ist, bedeutet dies, dass die erwarteten zukünftigen Zahlungsströme den aktuellen Wert der Investition übersteigen. Das ist ein gutes Zeichen für potenzielle Käufer, da dies bedeutet, dass die Investition voraussichtlich rentabel sein wird.

    Der Barwert hat auch Auswirkungen auf die Entscheidungsfindung im Finanzbereich. Zum Beispiel können Unternehmen verschiedene Projekte oder Investitionsmöglichkeiten bewerten, indem sie den Barwert der zukünftigen Cashflows berechnen. Durch den Vergleich der Barwerte verschiedener Optionen können sie diejenige wählen, welche den höchsten Wert bietet.

    Benchmarking

    Benchmarking ist ein Begriff, der sich auf den Prozess des Vergleichs und der Bewertung der eigenen Leistungsfähigkeit im Vergleich zu anderen Unternehmen oder Branchenstandards bezieht. Es beinhaltet die Identifizierung von Best Practices und Leistungskennzahlen, um Verbesserungspotenziale zu erkennen und die Leistung des eigenen Unternehmens zu steigern. 

    Ein Benchmark dient als Referenzpunkt, an dem die Leistung eines Unternehmens gemessen werden kann. Durch den Vergleich mit anderen Unternehmen oder Branchenstandards können Schwachstellen identifiziert werden, um effektive Strategien zur Leistungsverbesserung zu entwickeln. Es ermöglicht Unternehmen, ihre eigenen Prozesse, Produkte oder Dienstleistungen objektiv zu bewerten und wettbewerbsfähiger zu werden.

    Ein Praxisbeispiel im KMU-Bereich könnte die Einführung von Benchmarking im Vertrieb sein. Ein Unternehmen möchte seine Vertriebsleistung verbessern und vergleicht daher seine Verkaufszahlen mit anderen Unternehmen derselben Branche. Dabei könnte es feststellen, dass seine Vertriebsmitarbeiter im Durchschnitt weniger Kundenkontakte pro Tag haben als der Branchendurchschnitt. Dieses Benchmarking-Ergebnis zeigt dem Unternehmen, dass es sein Vertriebsteam effektiver einsetzen sollte, um die Kundenzahl zu erhöhen und den Umsatz zu steigern.

    Zusammenfassend ermöglicht Benchmarking Unternehmen im KMU-Bereich, ihre Leistungsfähigkeit objektiv zu bewerten, Best Practices zu identifizieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Durch den Vergleich mit anderen Unternehmen oder Standards können Schwachstellen erkannt und effektive Strategien entwickelt werden, um die Leistung und Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens zu steigern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Umsetzung und Effektivität solcher Massnahmen immer von der individuellen Situation abhängen. Jedes Unternehmen ist einzigartig und spricht eine eigene Kundengruppe an, wodurch sich auch die Erfolgsfaktoren und Verbesserungspotenziale unterscheiden können.

    Break-Even-Point | Gewinnschwelle

    Der Break-Even-Point, was auf Deutsch als Gewinnschwelle bezeichnet werden kann, ist ein Finanzkennwert, welcher angibt, bei welchem Umsatzvolumen ein Unternehmen seine Kosten decken kann und weder Gewinn noch Verlust erwirtschaftet, also eine Vollkostendeckung eintritt. 

    Als wichtiger Indikator für die Rentabilität kann mittels Break-Even-Point der Mindestumsatz bestimmt werden, welcher erwirtschaftet werden muss, um die Kosten zu decken. Dabei werden die Auswirkungen oder Veränderungen im Umsatz auf die Rentabilität bewertet. Ergänzend dazu wird der Break-Even-Point verwendet, um verschiedene Produkte und Dienstleistungen miteinander zu vergleichen. 

    Im M&A-Kontext ist der Break-Even-Point von grosser Bedeutung, da er, wie erwähnt darüber Auskunft gibt, bei welchem Umsatz ein Unternehmen keine Verluste mehr erwirtschaftet, sondern sein Kosten decken kann. Diese Information ist für potenzielle Investoren und Kaufinteressenten von hoher Bedeutung, um das Potenzial eines Unternehmens zu beurteilen. Derweil kann ein hoher Break-Even-Point auf hohe Fixkosten und eine geringe Skalierbarkeit hindeuten und somit das Investmentrisiko erhöhen.

    Bridge Financing | Überbrückungsfinanzierung

    Bridge Financing, was wörtlich übersetzt "Brückenfinanzierung" bedeutet, ist eine vorübergehende Finanzierung. Diese wird eingesetzt, um einen kurzfristigen Liquiditätsengpass zu überbrücken, bis eine dauerhafte Finanzierunglösung gefunden werden kann. Das Bridge Financing wird oftmals von Unternehmen genutzt, welche eine Finanzierungslücke schliessen wollen, die zwischen Finanzierungsphasen entstehen kann. Nachfolgend werden verschiedene Situationen genannt, in welchen das Bridge Financing in der Praxis häufig vorkommt.

    Mergers & Acquisitions

    Ein Unternehmen kann Bridge Financing nutzen, um eine M&A-Transaktion durchzuführen und kurzfristig die benötigten finanziellen Mittel bereitzustellen.

    Finanzierungsrunde

    Ein Start-Up oder Jungunternehmen kann das Bridge Financing nutzen, um die Zeit zwischen grösseren Finanzierungsrunden zu überbrücken.

    Insolvenzverfahren

    Unternehmen können das Bridge Financing nutzen, um während eines Insolvenzverfahrens kurzfristige Finanzierungslücken zu überbrücken, bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist.

    Gesamthaft lässt sich sagen, dass das Bridge Financing genutzt wird, um die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu sichern, indem kurzfristige Engpässe überwunden werden. Darüber hinaus kann es auch eine Möglichkeit sein, strategische Projekte zu sichern und sicherzustellen, dass sie erfolgreich abgeschlossen werden können. 

    Bridge Financing kann dabei in verschiedenen Formen angeboten werden, einschliesslich kurzfristiger Kredite, Bankgarantien, Revolving-Krediten oder Schuldscheindarlehen. Die Bedingungen und Kosten für das Bridge Financing können je nach Art des Kredits und dem Risiko des Kreditnehmers variieren. Üblicherweise ist das Bridge Financing mit höheren Zinssätzen verbunden, da es als kurzfristiger Kredit ein höheres Risiko für den Kreditgeber darstellen kann.

    Bruttomarge

    Die Bruttomarge stellt eine Finanzkennzahl dar, die den Umsatzanteil einer Gesellschaft widerspiegelt, welcher nach Abzug der Kosten für die Herstellung von Waren oder Erbringung von Dienstleistungen resultiert. Sie ist ein nützlicher Indikator, um zu verstehen, wie effektiv ein Unternehmen seine Kosten kontrolliert und wie profitabel es ist.

    Die Berechnung der Bruttomarge erfolgt durch Abzug der Kosten der verkauften Waren oder Dienstleistungen (auch als variable Kosten bezeichnet) von den Umsatzerlösen. Das Ergebnis wird dann durch die Umsatzerlöse dividiert und in der Regel in Prozent ausgedrückt. Eine hohe Bruttomarge bedeutet, dass das Unternehmen einen grossen Anteil seines Umsatzes als Gewinn behält.

    Im KMU-Bereich (Klein- und Mittelunternehmen) wird eine Bruttomarge von etwa 40% als gut angesehen. Dies bedeutet, dass das Unternehmen nach Abzug der variablen Kosten etwa 40% seines Umsatzes als Gewinn verbucht. Eine entsprechende Bruttomarge ist für ein KMU von grosser Bedeutung, da sie darauf hindeutet, dass das Unternehmen effizient mit seinen Kosten umgeht und in der Lage ist, Gewinne zu erzielen. Eine hohe Bruttomarge ermöglicht es dem Unternehmen, seine operativen Kosten zu decken, Investitionen zu tätigen und finanzielle Stabilität zu gewährleisten.

    Im M&A-Kontext spielt die Bruttomarge eine entscheidende Rolle bei der Bewertung von Unternehmen. Potenzielle Käufer betrachten die Bruttomarge als wichtigen Faktor, um die Rentabilität und das Potenzial eines Zielunternehmens einzuschätzen. Ein Unternehmen mit einer hohen Bruttomarge wird oft als attraktiver angesehen, da es starke Gewinnmargen aufweist und solide Wachstumschancen bietet. Zudem kann sie den Verkaufspreis und den Unternehmenswert während den Verhandlungen einer M&A-Transaktionen positiv beeinflussen.

    Burn Rate

    Burn Rate (manchmal auch Cash Burn Rate genannt) kann auf Deutsch als Geldverbrennungsrate bezeichnet werden. Der Begriff wird verwendet, um die Geschwindigkeit zu beschreiben, mit der ein Unternehmen sein Kapital verbrennt bzw. verbraucht. Dabei handelt es sich um Kapital, welches verwendet wird, um die laufenden Geschäftskosten zu decken, ohne dabei zusätzliche Einnahmen zu generieren. Die Burn Rate stellt ein Mass dar, welches aufzeigt, wie lange ein Unternehmen finanziell überleben kann, bevor es entweder zusätzliche Finanzierung benötigt oder die Tätigkeit einstellen muss.

    In der Praxis wird die Burn Rate oftmals von Start-Ups verwendet, welche häufig hohe Kosten haben, bevor sie profitabel werden. In diesem Zusammenhang bedeutet eine hohe Burn Rate, dass das Unternehmen schneller Geld ausgibt und mehr Kapital benötigt, um die Geschäftsaktivitäten fortzusetzen. Insbesondere in der Anfangsphase eines Unternehmens ist eine hohe Burn Rate zu erwarten, da in dieser Phase hohe Anfangsinvestitionen erforderlich sind, um Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Langfristig ist eine hohe Burn Rate nicht nachhaltig und kann das Unternehmen in Schwierigkeiten bringen, wenn es nicht in der Lage ist, zusätzliches Kapital zu beschaffen. Eine niedrige Burn Rate deutet hingegen darauf hin, dass das Unternehmen langsamer Geld ausgibt und in der Lage ist, die Geschäftstätigkeit mit weniger Kapital aufrechtzuerhalten. 

    Im Allgemeinen lässt sich feststellen, dass die ideale Burn Rate von verschiedenen Faktoren abhängt. In der Regel versuchen Unternehmen eine Burn Rate zu erreichen, welche ausreichend ist, um Wachstum und Innovation zu ermöglichen, jedoch nicht so hoch, dass sie langfristig finanzielle Schwierigkeiten verursacht.

    Business Angel

    Ein Business Angel ist ein privater Investor, welcher Kapital üblicherweise in ein Start-Up investiert. Dabei bringt ein Business Angel nicht nur das eigene Kapital in das Unternehmen ein, sondern auch seine Erfahrung und sein Netzwerk und soll dadurch das Start-Up zu einem zusätzlichen Wachstum verhelfen.

    Business Angels kennzeichnen sich dadurch, dass sie bereits in der Gründungs- oder Anfangsphase in ein Unternehmen investieren und oftmals ehemalige Unternehmer sind. Oftmals investieren sie in Unternehmen, welche in ihrer Branche tätig sind oder welche sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrung und Interessen kennen. 

    Im Gegenzug zum Investment erhalten Business Angels oftmals Anteile am Unternehmen und/oder eine Beteiligung am Unternehmensgewinn. Dabei soll aus Sicht eines Business Angels ein möglichst hoher Renditeertrag erzielt werden. Dafür sind sie bereit höhere Risiken einzugehen, als dies bei anderen Investoren der Fall ist. Ein weiterer Grund für Investitionen in Start-Ups kann darin liegen, dass Business Angels sich für ein bestimmtes Geschäftsfeld interessieren und daran teilhaben wollen.

    Businessplan

    Ein Businessplan ist ein strategisches Dokument, welches beschreibt, wie ein Unternehmen seine Ziele erreichen und die Geschäftsidee erfolgreich umsetzen will. Als eine Art strategischer Leitfaden ist der Businessplan das zentrale Dokument für das Management, Investoren sowie Banken oder weitere Geldgeber und informiert im Allgemeinen über die Vision, das Konzept und die kurz- und langfristigen Pläne eines Unternehmens. Informationen über Marktumfeld, Zielgruppe, Wettbewerbssituation, Positionierung, Finanzierung, Organisation und Markteintritt sind dabei besonders relevant. 

    Neben der konkreten Zieldefinition und effektiven Planung der Geschäftstätigkeit unterstützt der Businessplan dabei mögliche Risiken frühzeitig zu identifizieren und sicherzustellen, dass das Unternehmen eine solide Basis aufweist. Weitere zentrale Nutzen eines Businessplans werden nachfolgend genannt.

    Klarheit und Übersicht

    Ein Businessplan unterstützt die klare Definition von Zielen und Plänen und deren Priorisierung.

    Finanzierung

    Der Businessplan bildet die Basis für die Suche nach einer Finanzierung. Investoren wollen die kurz- und langfristigen Pläne des Unternehmens verstehen und finanzielle Risiken identifizieren.

    Überwachung

    Ein Businessplan dient als Referenzdokument für die Überwachung des Fortschritts des Geschäftsverlaufs. Regelmässiges Monitoring hilft, den Fortschritt zu tracken und zu evaluieren und geeignete Massnahmen zu ergreifen. 

    Motivation

    Durch die klare Definition der Vision, des Ziels des Vorhabens sowie der verantwortlichen Personen, wirkt ein Businessplan motivierend. 

    Aufgrund dieser Punkte stellt der Businessplan ein unverzichtbares Werkzeug für den Start und die Führung eines erfolgreichen Unternehmens dar und sollte sorgfältig ausgearbeitet und laufend bearbeitet werden. 

    Buy-and-build Strategy

    Die buy-and-build Strategy ist eine Wachstumsstrategie, welche von Unternehmen angewendet wird, um rasch in neue Märkte oder Geschäftsbereiche zu expandieren. Bei dieser Strategie erwirbt die Gesellschaft in kurzer Zeit mehrere kleine Unternehmen ("Buy"), welche sich in ähnlichen Branchen befinden. Danach werden diese kleinen Gesellschaften zu einem grösseren Unternehmen (Gruppe oder Holding) zusammengeführt. Danach werden die resultierenden Synergien genutzt und bestehende Geschäftsprozesse rationalisiert ("Build"). 

    Die buy-and-build Strategy kann für Unternehmen von Vorteil sein, da sie schnelles Wachstum ermöglicht und dadurch eine starke Präsenz in der entsprechenden Branche etabliert wird. Durch den Kauf von weiteren Gesellschaften kann das Unternehmen ebenfalls von deren Know-how, Kundenstamm, Technologien sowie talentierten Mitarbeitenden profitieren. Ausserdem können durch die Kombination der einzelnen erworbenen Unternehmen Skaleneffekte und Kosteneinsparungen resultieren.  

    In der Praxis wird die buy-and-build Strategy oftmals von Private Equity-Unternehmen genutzt, da diese generell auf rasches Wachstum ausgerichtet sind. Nichtsdestotrotz wird diese Strategie auch von anderen Unternehmen wie beispielsweise etablierten Industrieunternehmen und Technologie-Start Ups genutzt, um ihr Geschäft zu erweitern und zu wachsen. In der Regel hängt die Entscheidung eine buy-and-build Strategy zu verfolgen von den spezifischen Zielen, der Branche und der Ressourcen eines Unternehmens ab.

    Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die buy-and-build Streategy eine wirksame Möglichkeit sein kann, schnell und effektiv zu wachsen. Damit eingehend lässt sich die Wettbewerbsposition stärken. Allerdings erfordert die Umsetzung eine sorgfältige Planung, damit sichergestellt werden kann, dass die erworbenen Unternehmen tatsächlich zu den Wachstumszielen des expandierenden Unternehmens beitragen und Synergien zwischen den einzelnen Unternehmen geschaffen werden können.

  3. C
    CAGR

    CAGR steht für Compound Annual Growth Rate (auf Deutsch jährliche Wachstumsrate) und ist eine Kennzahl zur Messung der Wachstumsrate einer Investition über einen bestimmten Zeitraum. Um den CAGR zu bestimmen, wird der aktuelle Wert durch den Ursprungswert geteilt. Von diesem Ergebnis wird die n-te Wurzel gezogen, wobei n für die Anzahl Jahre steht. Davon wird 1 subtrahiert und so erhält man schliesslich die Wachstumsrate. Die CAGR wird berechnet, indem der Wert einer Investition am Ende des Zeitraums (Endwert) durch den Wert zu Beginn des Zeitraums (Anfangswert) geteilt und davon die Wurzel der Anzahl Jahre im Zeitraum gezogen und minus 1 gerechnet wird.

    Ein Berechnungsbeispiel kann folgendermassen aussehen: 

    Angenommen, eine Investition von 5'000 CHF wächst über einen Zeitraum von 7 Jahren auf 10'000 CHF an. 

    Formel => CAGR = (Endwert/Anfangswert)^(1/Jahre) - 1

    • CAGR = (10'000/5'000)^(1/7) - 1
    • CAGR = 2^(0.143) - 1
    • CAGR = 0.127 oder 12.7%

    Die CAGR beträgt in diesem Beispiel 12.7%, was das durchschnittliche jährliche Wachstum der Investition über die sieben Jahre darstellt

    Die CAGR gibt, durch die Elimination von Schwankungen, Aufschluss über die durchschnittliche Wachstumsrate über die Laufzeit. Dies macht sie zu einem nützlichen Instrument für Performance-Vergleiche von Investitionen mit unterschiedlichen Anfangs- und Endwerten sowie die Darstellung künftigen Wachstums auf Grundlage vergangener Wachstumsraten. 

    Im M&A-Kontext kann die CAGR verwendet werden, um die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des Zielunternehmens zu bestimmen. Diese Kalkulation hilft einem Käufer, den potenziellen Erfolg einer Transaktion zu bewerten.

    Wenn beispielsweise ein Unternehmen als strategischer Käufer die potenziellen Auswirkungen einer M&A-Transaktion auf die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit eruieren möchte, kann es die CAGR des Zielunternehmens berechnen und sie mit der eigenen Umsatzwachstumsrate vergleichen. Weist das Zielunternehmen eine höhere CAGR auf, kann die Transaktion als Chance zur Steigerung der eigenen Wachstumsrate bewertet werden. Darüber hinaus wird die CAGR auch verwendet, um die bisherige Leistung des Zielunternehmens sowie sein künftiges Wachstumspotenzial zu bestimmen, was wichtige Faktoren bei der Kaufpreisfestlegung sein können.

    CAPEX

    Hinter der Abkürzung CAPEX verbirgt sich die angelsächsische Bezeichnung "Capital Expenditure". Im Finanzwesen bezieht sich CAPEX auf langfristige Investitionsausgaben eines Unternehmens für Anlagegüter wie beispielsweise Maschinen, Gebäude oder Rechnersysteme. Im Gegensatz zu Betriebsausgaben (OPEX) werden CAPEX als Investitionen betrachtet und dienen dazu, den Unternehmenswert und die Fähigkeit, Cashflow zu generieren, zu erhöhen. Der primäre Nutzen von CAPEX lässt sich dabei in folgende Bereiche strukturieren.

    Wachstum

    CAPEX tragen dazu bei, das Unternehmenswachstum zu beschleunigen, indem neue Märkte erschlossen, Produkte oder Dienstleistungen verbessert oder eine effizientere Abwicklung von Betriebsprozessen ermöglicht werden. 

    Stärkung Finanzierungsfähigkeit

    Ein Unternehmen, welches erfolgreich CAPEX-Investitionen tätigt, kann seine Finanzierungsfähigkeit erhöhen. Dies ermöglicht dem Unternehmen auch zukünftig erleichterten Zugang zu Finanzierungen. 

    Die CAPEX-Investitionen allein bieten jedoch keine Erfolgsgarantie. Von zentraler Bedeutung ist, dass mögliche Investitionsentscheidungen sorgfältig hinsichtlich des strategischen Fit zu den Zielen der Gesellschaft analysiert werden.

    Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass CAPEX sich auf die Ausgaben eines Unternehmens für Investitionen in Sachanlagen bezieht, wie zum Beispiel den Kauf neuer Ausrüstung, den Bau von Fabriken oder die Entwicklung von Immobilien. Diese Ausgaben dienen dazu, das langfristige Wachstum und die Effizienz des Unternehmens zu fördern. CAPEX ist ein wichtiger Indikator für die strategische Ausrichtung und den Investitionsbedarf eines Unternehmens. Es erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Analyse, um sicherzustellen, dass die Ausgaben rentabel sind und einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen.

    Cash Ratio

    Das Cash Ratio, was auf Deutsch als Liquiditätsgrad 1 bezeichnet werden kann, ist eine betriebswirtschaftliche Liquiditätskennzahl für die Analyse der Zahlungsfähigkeit von Unternehmen. Als eines der drei Liquiditätsgrade misst das Cash Ratio das Verhältnis zwischen den flüssigen Mittel und dem kurzfristigen Fremdkapital. 

    Im KMU-Bereich wird eine gute Cash Ratio in der Regel als Wert zwischen 0,2 und 0,5 angesehen. Dies bedeutet, dass das Unternehmen über ausreichend Bargeldreserven verfügt, um etwa 20% bis 50% seiner kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Eine höhere Cash Ratio zeigt eine bessere Liquiditätsposition des Unternehmens an und deutet darauf hin, dass es in der Lage ist, finanzielle Verpflichtungen in der nahen Zukunft zu erfüllen.

    Im M&A-Kontext spielt das Cash Ratio eine wichtige Rolle bei der Unternehmensbewertung. Ein Unternehmen mit einer guten Liquiditätsposition und einer hohen Cash Ratio kann möglicherweise einen höheren Verkaufspreis erzielen, da dies die finanzielle Sicherheit und Flexibilität des Unternehmens widerspiegelt.

    Das Cash Ratio ist ein zentraler Indikator für die Finanzstabilität eines Unternehmens und sollte stets im Auge behalten werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das ideale Cash Ratio von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein kann und abhängig ist von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Branche, Grösse, Kapitalstruktur sowie dem Geschäftsmodell. Für eine gründliche Analyse gilt es das Cash Ratio mit anderen Finanzkennzahlen zu betrachten.

    Cashflow

    Cashflow (auch Zahlungsstrom oder Finanzfluss) beschreibt eine Kennzahl in der Wirtschaft, bei der Einzahlungen und Auszahlungen innerhalb eines bestimmten Zeitraums gegenübergestellt und so eine Aussage über die Liquidität eines Unternehmens gemacht werden kann.

    Operating Cashflow

    Der operating Cashflow entstammt aus der operativen Tätigkeit und umfasst sämtliche Ein- und Auszahlungen, welche mit der eigentlichen Leistungserstellung des Unternehmens zusammenhängen. Beispiele sind der Verkauf von Produkten, Lohnzahlungen oder weitere laufende Betriebskosten.

    Investing Cashflow

    Der investing Cashflow bezieht sich auf die Investitionstätigkeit und besteht aus Ein- und Auszahlungen, welche aus den Investitionen bzw. Devestitionen eines Unternehmens resultierten. Hierunter fallen beispielsweise Installationen einer neuen Produktionsanlage oder der Verkauf einer Lagerhalle

    Financing Cashflow

    Der financing Cashflow als Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit bezieht all diejenigen Ein- und Auszahlungen mit ein, welche im Zusammenhang mit der Finanzierung der Unternehmenstätigkeit stehen. Beispiele sind Zinszahlungen oder die Auszahlung von Dividenden sowie eine Kreditaufnahme oder Kapitalrückzahlung. 

    Als zentraler Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Dabei impliziert ein positiver Cashflow, dass ein Unternehmen mehr Geld einnimmt als es ausgibt, was wiederrum Anzeichen für eine gesunde finanzielle Situation liefern kann. Ein negativer Cashflow lässt dementsprechend darauf schliessen, dass mehr Geld ausgegeben wird und somit eine eher ungesunde finanzielle Situation besteht. 

    Darüber hinaus wird der Cashflow für die Bewertung von grösseren Unternehmen verwendet. Insbesondere die DCF-Methode wird verwendet, um den Wert eines Unternehmens anhand seiner zukünftigen Cashflows zu ermitteln. Dabei werden die erwarteten zukünftigen Cashflows abgezinst, um ihren heutigen Wert zu ermitteln, und dann addiert, um den Gesamtwert des Unternehmens zu bestimmen. 

    Cashflow-Deal

    Der Cashflow-Deal impliziert eine Vereinbarung oder eine Transaktion, bei welcher ein Investor in ein Unternehmen investiert und im Gegenzug einen Anteil des zukünftig erwirtschafteten Cashflows des Unternehmens erhält. Im Vergleich zu herkömmlichen Darlehen oder Investitionen muss das Unternehmen bei einem Cashflow-Deal keine regelmässigen Zinszahlungen leisten. Ebenfalls werden im Gegenzug keine Beteiligungsanteile übergeben, was wiederrum bedeutet, dass dem Investor kein Mitspracherecht ermöglicht wird.

    In der Regel einigen sich Investoren und das Unternehmen beim Cashflow-Deal auf einen Prozentsatz des zukünftigen Cashflows, welcher dem Investor gezahlt wird, bis die vereinbarte Summe (Investitionsbetrag) erreicht ist. Üblicherweise wird der Prozentsatz aufgrund von verschiedenen Faktoren festgelegt. Darunter fallen beispielsweise das Risiko, der bereitgestellte Betrag des Investors oder die geschätzten Cashflows des Unternehmens. 

    Ein Cashflow-Deal kann sowohl für Investoren als auch Unternehmen vorteilhaft sein. Denn Investoren können dadurch in der Regel höhere Renditen als durch herkömmliche Anlageinstrumente erwirtschaften. Für Unternehmen bietet ein Cashflow-Deal eine Möglichkeit, finanzielle Mittel zu erhalten, ohne die Kontrolle oder Anteile am Eigentum abgeben zu müssen. Überdies besteht keine Pflicht regelmässige Zinszahlungen an die Investoren zu leisten. 

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Cashflow-Deal eine Finanzierungsmöglichkeit darstellt, welche verschiedene Vorteile impliziert. Dennoch gilt es zu beachten, dass bei einem Cashflow-Deal eine grosse Abhängigkeit von der oftmals ungewissen zukünftigen Performance des Unternehmens besteht.

    Co-Investment

    Beim Co-Investment beteiligen sich mehrere Investoren gemeinsam an einem bestimmten Geschäftsvorhaben, indem sie ihr Kapital und ihre Ressourcen zusammenlegen. Als beliebte Investitionsmöglichkeit sind Co-Investments insbesondere in der Finanzierung von Start-Ups und weiteren Jungunternehmen üblich. Dabei bieten sie verschiedene Vorteile, wovon einige nachfolgend einzeln erläutert werden.

    Risikominimierung 

    Mittels Co-Investment lässt sich das Risiko für sämtliche Beteiligte minimieren. Denn durch die Zusammenarbeit und das Teilen der Ressourcen und des Kapitals werden mehrere Investoren an einer Investition beteiligt.

    Diversifikation

    Co-Investments können eine Möglichkeit sein, das Portfolio zu diversifizieren. Indem die Investoren in verschiedene Projekte oder Unternehmen investieren, können sie das Risiko weiter streuen und eine allfällige Verlustwahrscheinlichkeit minimieren.

    Kostenreduzierung

    Durch die Zusammenarbeit mehrerer Investoren können die Kosten für Due Diligence, Rechts- und Beratungsdienstleistungen sowie anderer Aufwendungen minimiert werden. Dies trägt unter anderem dazu bei, die Gesamtkosten des Projektes zu senken und damit eingehend die Rendite der beteiligten Investoren zu erhöhen.

    Grössere Investitionsmöglichkeit

    Ein Co-Investment ermöglicht Investitionen in grössere Projekte, welche sonst nicht möglich gewesen wären. Durch die Zusammenarbeit der einzelnen Investoren zusätzliches Kapital geschaffen werden, was wiederum grössere Investitionsmöglichkeiten ermöglicht.

    Synergien

    Eine Zusammenarbeit bei einem Co-Investment kann Synergien schaffen. Diese können von Beteiligten genutzt werden. Durch die Zusammenführung verschiedener Ressourcen und Erfahrungen der Investoren kann mehr Wert aus der Investition generiert werden.

    Generell ist das Co-Investment eine attraktive Möglichkeit, um bei einer Investition das Risiko und die Kosten zu minimieren. Dennoch ist es von Bedeutung, sorgfältig zu prüfen, ob sich ein Co-Investment für die Bedürfnisse und Ziele der Investoren sowie des Zielobjekts eignet.

    Current Ratio

    Das Current Ratio, was auf Deutsch als Liquiditätsgrad 3 bezeichnet werden kann, ist eine betriebswirtschaftliche Liquiditätskennzahl für die finanzielle Analyse der Zahlungsfähigkeit von Unternehmen. Als eines der drei Liquiditätsgrade misst das Current Ratio das Verhältnis zwischen dem Umlaufvermögen und dem kurzfristigen Fremdkapital. Dementsprechend gibt aus Auskunft über die Fähigkeit des Unternehmens, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten aus seinen aktuellen Vermögenswerten zu bezahlen.

    Ein Current Ratio von 100% bedeutet, dass das Unternehmen genau die gleiche Menge an aktuellen Vermögenswerten hat wie an kurzfristigen Verbindlichkeiten. Somit verfügt das Unternehmen bei einem Current Ratio von über 100% über ausreichend Vermögenswerte und bei einem Current Ratio von unter 100% über ein unzureichendes Umlaufvermögen im Verhältnis zum kurzfristigen Fremdkapital. 

    In der Praxis gibt es den idealen Current Ratio Wert nicht. Denn dieser hängt von vielen Faktoren, wie beispielsweise der Branche, dem Geschäftsmodell, der Grösse des Unternehmens und den aktuellen Marktbedingungen ab. Jedoch lässt sich feststellen, dass im Allgemeinen als grobe Richtlinie ein Current Ratio von 150% und höher als positiv angesehen werden kann. In bestimmten Branchen, beispielsweise im Bauwesen, ist es nicht ungewöhnlich, dass das Current Ratio kleiner als 100% ist, da viele Vermögenswerte in Form von Anlagevermögen gebunden sind.

    Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass das Current Ratio kein vollständiger Indikator für die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens darstellt. Eine gründliche Analyse mitsamt weiteren Finanzkennzahlen ist unabdingbar für eine vollumfängliches Bild. Bei der Unterstützung der Interpretation eines Current Ratios steht die Business Broker AG ihren Mandanten unterstützend zur Seite.

  4. D
    DCF-Methode

    Die Discounted-Cashflow-Methode, abgekürzt DCF-Methode, ist ein Verfahren für die Unternehmensbewertung, welches auf der Annahme basiert, dass der Unternehmenswert durch zukünftig erwartete Cashflows bestimmt wird. Dabei beruht diese Methode auf der Idee, dass der Unternehmenswert dem Wert sämtlicher zukünftiger Cashflows entspricht, abgezinst auf den heutigen Zeitpunkt. Der Diskontierungssatz, mit welchem die Cashflows abgezinst werden, berücksichtigt in diesem Fall typischerweise den Zeitwert des Geldes sowie das Risiko, dass die erwarteten Cashflows entweder nicht eintreten oder sich anders entwickeln als prognostiziert.

    Die Discounted-Cashflow-Methode ist insbesondere bei Unternehmensverkäufen oder Nachfolgeregelungen sowie andersartigen Investitionsentscheidungen von Bedeutung. Denn sie  berücksichtigt als Ertragswertmethode die zukünftigen Zahlungsströme eines Unternehmens und als eine Form der Fundamentalanalyse ermittelt sie dadurch den inneren Unternehmenswert. Die Discounted-Cashflow-Methode ist insbesondere bei der Bewertung von Unternehmen wichtig, welche in Nischenmärkten oder in spezialisierten Branchen tätig sind und für die es keine geeigneten Vergleichsunternehmen gibt. 

    Obwohl die Discounted-Cashflow-Methode eine für die Berechnung des Unternehmenswertes derart grosse Relevanz einnimmt, weist sie auch einige Implikationen auf, welche bei der Anwendung zu berücksichtigen sind. Einige dieser werden nachfolgend erläutert.

    Annahmen und Prognosen

    Die Discounted-Cashflow-Methode erfordert eine Vielzahl von Annahmen und Prognosen über zukünftige Cashflows und weiteren Faktoren, wie beispielsweise Wachstum, Margen und Investitionen. Diese Annahmen sind oftmals subjektiv und dementsprechend auch mit Unsicherheiten verbunden, was wiederrum zu Verzerrungen der jeweiligen Bewertungen führen kann.

    Empfindlichkeit gegenüber Änderungen

    Die Discounted-Cashflow-Methode ist überdies empfindlich gegenüber Änderungen der getätigten Annahmen. Eine geringfügige Änderung zukünftig erwarteter Cashflows kann zu erheblichen Veränderungen des berechneten Unternehmenswertes führen.

    Diskontierungssatz

    Der Diskontierungssatz, welcher für die Abzinsung der zukünftigen Cashflows verwendet wird, stellt einen Schlüsselfaktor der DCF-Methode dar. Diese Bestimmung des Diskontierungssatzes ist jedoch ebenfalls eher subjektiv und kann je nach Bewerter und Kontext unterschiedlich ausfallen.

    Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die DCF-Methode trotz erkennbarer Implikationen eine wertvolle Methode zur Unternehmensbewertung ist, solange die Einschränkungen erkannt und kritisch geprüft werden. Ergänzend zur DCF-Methode gilt es alternative Bewertungsmethoden in Betracht zu ziehen, damit eine umfassende Bewertung des Unternehmens vorgenommen werden kann. Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und hilft den Mandanten, den Unternehmenswert zu ermitteln, um eine solide Grundlage für Verhandlungen und den Verkaufsprozess zu schaffen. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

    Debitorenlaufzeit

    Die Debitorenlaufzeit ist ein zentraler Begriff des Rechnungswesens. Denn sie bezieht sich auf den Zeitraum, welcher ein Unternehmen benötigt, um ausstehende Forderungen von Kunden zu erhalten und gibt dementsprechend Auskunft über die Zahlungsgeschwindigkeit der Kunden. Anders ausgedrückt entspricht die Debitorenlaufzeit der Zeit (in Tagen) zwischen Rechnungsstellung und Zahlungseingang des Kunden. 

    Eine ideale Debitorenlaufzeit hängt von unternehmensindividuellen Faktoren ab und kann nicht generalisiert werden, obwohl eine Debitorenlaufzeit von weniger als ungefähr 30 Tagen für ein KMU als gut betrachtet werden kann. Eine längere Debitorenlaufzeit bedeutet, dass ein Unternehmen seine Forderungen langsamer eintreibt und länger auf das Geld der Kunden warten muss. Was wiederrum zu Liquiditätsproblemen führen kann. Eine kürzere Debitorenlaufzeit hingegen lässt darauf schliessen, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine Forderungen schnell einzufordern und somit in der Tendenz eher über eine bessere Liquidität verfügt. 

    Die Debitorenlaufzeit kann aus Sicht des Unternehmens durch ein Debitorenmanagement beeinflusst werden. Dieses Debitorenmanagement umfasst alle Aktivitäten, welche darauf abzielen, die Forderungen des Unternehmens von Kunden so schnell wie möglich zu realisieren. Dabei gilt es, den Cashflow des Unternehmens zu optimieren und das Zahlungsausfallrisiko zu minimieren. Somit lässt sich festhalten, dass wenn das Unternehmen ein effizientes Debitorenmanagement führt, es die Debitorenlaufzeit bis zu einem gewissen Grad reduzieren kann.

    Deckungsbeitrag

    Der Deckungsbeitrag ist eine wichtige Finanzkennzahl, welche angibt, wie viel jedes verkaufte Produkt oder Dienstleistung zur Deckung der fixen Kosten und Erzielung eines Gewinns beiträgt. Der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen den erzielten Erlösen und den variablen Kosten.  Für die Berechnung des Deckungsbeitrags gilt folgende Formel: Deckungsbeitrag = Umsatz – variable Kosten.

    Der Deckungsbeitrag kann sowohl auf die Gesamtmenge eines Produktes als auch auf eine Mengeneinheit bezogen sein. Als wichtiger Indikator gibt der Deckungsbeitrag an, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung für das Unternehmen profitabel ist. Je höher der Deckungsbeitrag, desto profitabler oder grösser ist der Gewinn, welcher das Unternehmen mit dem Produkt oder der Dienstleistung generiert. 

    Der Deckungsbeitrag lässt sich verbessern, indem die Verkaufspreise erhöht, die variablen Kosten pro Einheit gesenkt oder beides gemeinsam vorgenommen wird. Damit ein realistisches Bild der Profitabilität abgebildet werden kann, gilt es ebenfalls die Fixkosten zu berücksichtigen. 

    Im Zusammenhang mit Mergers & Acquisitions werden die Deckungsbeiträge betrachtet, um die finanzielle Leistungsfähigkeit der Unternehmen zu bewerten. Wenn bei einer Übernahme die gesamten Deckungsbeiträge zusammengeführt werden, kann dies einen signifikanten Anstieg des Gesamtdeckungsbeitrags bedeuten und folglich zu einer verbesserten Finanzlage und höheren Rentabilität führen. Die Betrachtung der Deckungsbeiträge stellt allerdings nur ein Teil einer umfassenden Analyse dar, wenn es darum geht, die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu beurteilen.

    Dienstleistungshonorar

    Das Dienstleistungshonorar, auch bekannt als Retainer Fee oder Start-Honorar, ist die Gebühr, welche ein M&A-Berater für seine Dienstleistung im Zusammenhang mit der Durchführung eines Unternehmensverkaufs oder einer Nachfolgeregelung erhält. Diese Dienstleistungen umfassen verschiedene Aspekte eines M&A-Prozesses, wie beispielsweise die Identifizierung potenzieller Übernahmekandidaten, die Durchführung von Due Diligence-Prüfungen, die Unterstützung bei Verhandlung und Strukturierung von Deals sowie die Vorbereitung und Durchführung von Abschlusstransaktionen. 

    Das Dienstleistungshonorar ist grundsätzlich eine prozentuale Gebühr, welche auf Grundlage des Gesamtwerts der Transaktion berechnet wird. In einzelnen Fällen können auch zusätzliche Gebühren oder erfolgsabhängige Vergütungen vereinbart werden. Das Dienstleistungshonorar wird normalerweise zu Beginn des Mandatsverhältnisses im Rahmen einer schriftlichen Vereinbarung (Honorarvereinbarung) zwischen dem Berater und dem Kunden festgelegt. 

    Die genaue Höhe des Dienstleistungshonorars hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Umfang und der Komplexität der Transaktion und den Marktbedingungen. In der Regel wird ein Initialhonorar zu Beginn des Mandatsverhältnisses und das Erfolgshonorar beim erfolgreichen Abschluss der Transaktion fällig.

    Es gilt zu beachten, dass das Dienstleistungshonorar im Normalfall nur eine von mehreren Gebühren und Kosten im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen oder Nachfolgeregelungen ist, einschliesslich Anwaltsgebühren, Prämien für Versicherungen und andere Kosten im Zusammenhang mit der Durchführung der Transaktion. Wird hingegen die Business Broker AG als Beraterin für die entsprechende Transaktion beigezogen, sind ergänzende rechtliche sowie steuerliche Aufwendungen im vordefinierten Dienstleistungshonorar inbegriffen. Dies ist möglich, da die Business Broker AG über erfahrene und engagierte Berater verfügt, welche ihre Mandanten themenübergreifend beraten können.

    Due Diligence

    Die Due-Diligence-Prüfung ist ein wesentlicher Bestandteil jeder Unternehmenstransaktion. Als Due Diligence bezeichnet man die sorgfältige Prüfung eines Unternehmens in den Bereichen Finanzen, Recht, Umwelt, Steuern, die im Zuge einer geplanten Übernahme vom Käufer durchgeführt wird. Der Kaufinteressent erhält dabei die Möglichkeit, sich ein umfassendes Bild über das Unternehmen zu machen. Die transparente Offenlegung aller relevanter Daten ermöglicht dem Käufer einerseits die Bestätigung seiner bisherigen Informationsgrundlage sowie die Identifizierung von Chancen und Risiken. Andererseits bildet die Due Diligence eine Grundlage für die Bestimmung des finalen Kaufpreises sowie die Ausgestaltung der Zusicherungen und Gewährleistungen im Unternehmenskaufvertrag.

    Für einen potenziellen Käufer besteht die Herausforderung darin, alle für den Firmenkauf relevanten Informationen zu identifizieren und zu prüfen. Eine Due-Diligence-Prüfung setzt daher sowohl Branchenwissen als auch Fachkenntnisse in den Bereichen Steuern, Finanzen und Recht voraus. Aufgrund der Komplexität werden von Seiten des Kaufinteressenten häufig externe Berater wie Anwälte, Treuhandexperten oder Wirtschaftsprüfer mit der Due Diligence beauftragt.

    Für den Verkäufer einer Firma stellt die Due Diligence immer eine zeitliche und in manchen Fällen eine emotionale Belastung dar. Er muss eine Vielzahl an Fragen beantworten und unzählige Dokumente offenlegen. Die Business Broker AG begleitet ihre Mandanten auch bei diesem entscheidenden Meilenstein auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf. Dabei stellt die Business Broker AG dem Verkäufer eine umfangreiche Liste mit sämtlichen Unterlagen zur Verfügung, die gemeinsam besprochen wird, um die wichtigen Unterlagen zu verifizieren. Hier geht es insbesondere darum die Eigenheiten eines Unternehmens offen zu legen und den Verkäufer von zukünftigen Forderungen des Käufers zu einem späteren Zeitpunkt zu schützen. 

  5. E
    Early Stage

    Early Stage ist ein Begriff aus dem Bereich der Risikokapital- und Start-Up-Finanzierung. Dabei bezieht er sich auf das Stadium eines Unternehmens, welches sich in der Gründungsphase befindet oder gerade gegründet wurde. In dieser Phase hat das Unternehmen im Normalfall kein marktfähiges Produkt oder es steht am Anfang der Entwicklung. Das Unternehmen entwickelt in dieser Phase eine Geschäftsidee und erstellt ein Geschäftsmodell. Early Stage-Gesellschaften benötigen daher generell zusätzliche finanzielle Mittel, um ihr Geschäft aufzubauen und ihr Produkt zu entwickeln, bevor es verkauft werden kann.

    Grundsätzlich sind Early Stage-Unternehmen oft risikoreicher als etablierte Gesellschaften, da sie noch keine Erfolgsbilanz und keinen robusten Kundenstamm besitzen. Allerdings können sie bereits ein hohes Wachstumspotenzial und eine hohe Rentabilität aufweisen. Deshalb sind Investoren interessiert in Early Stage-Unternehmen zu investieren. Dadurch versprechen sie sich unter anderem aussichtsvolle Ideen zu finden und vielversprechende Geschäftsmodelle zu unterstützen. 

    Die Finanzierung für Early Stage-Unternehmen nimmt eine zentrale Bedeutung ein. Diese erfolgt durch Investoren und kann verschiedene Varianten implizieren. Üblicherweise finanzieren sich Early Stage-Gesellschaften jedoch mittels Seed-Investments, Business Angel-Investments, Risikokapital und Crowdfunding. Ebenfalls bedeutend sind die Entscheidungen, welche in der Early Stage getroffen werden, denn diese können den Erfolg des Unternehmens in späteren Phasen beeinflussen. Daraus ableitend lässt sich feststellen, dass die Early Stage ein kritischer Schritt in der Entwicklung eines Unternehmens ist und ein hohes Mass an Planung, Vorbereitung und Engagement erfordert, damit das Unternehmenspotenzial ausgeschöpft werden kann.

    Earn-out

    Ein Earn-out impliziert eine Vereinbarung zwischen Käufer und Verkäufer, bei welcher der Verkäufer des Unternehmens einen Teil des Kaufpreises erst zu einem späteren Zeitpunkt und unter bestimmten Bedingungen erhält. Earn-outs stellen eine Form der Kaufpreisfinanzierung dar und werden häufig bei Unternehmensübernahmen verwendet.

    Die Bestimmungen eines Earn-outs können von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Im Allgemeinen beinhalten Earn-out-Vereinbarungen jedoch eine oder mehrere der nachfolgend genannten Bedingungen:

    Zeitraum

    Das Earn-out wird üblicherweise über einen bestimmten Zeitraum vereinbart, welcher zwischen einigen Monaten und mehreren Jahren liegen kann. Während dieser Zeit muss das erworbene Unternehmen bestimmte festgehaltene Leistungsziele erreichen, damit der Verkäufer sich für das Earn-out qualifiziert.

    Leistungsziele

    Die Leistungsziele können in der Vereinbarung differenziert definiert werden und umfassen beispielsweise Umsatz, Gewinn, EBITDA oder weitere Finanzkennzahlen.

    Earn-out-Höhe

    Die Höhe des Earn-outs wird im Normalfall als Prozentsatz des Verkaufspreises definiert und variiert je nach Leistungsziel und Zeitraum.

    Auszahlungszeitpunkt

    Der Earn-out kann abhängig vom Leistungsziel und Zeitraum in einer oder mehreren Tranchen ausgezahlt werden.

    Anpassungsklauseln

    Die Vereinbarung kann unter anderem Anpassungsklauseln enthalten, welche den Parteien ermöglichen, den Earn-Out basierend auf bestimmten Ereignissen anzupassen.

    Rückforderungsklauseln

    Nebst den Anpassungsklauseln kann die Vereinbarung Rückforderungsklauseln enthalten, welche dem Käufer erlauben, das Earn-Out zurückzufordern, wenn der Verkäufer gegen die definierte Klausel verstösst.

    Die genannten Bestimmungen sind nicht abschliessend und können je nach Bedürfnissen und Interessen der beteiligten Parteien variieren. Grundsätzlich gibt es bei der Gestaltung dieser Vereinbarungen oft Verhandlungen und Kompromisse, auf welche sich beide Parteien einlassen sollten.

    EBIT

    EBIT steht für Earnings Before Interests and Taxes und ist eine Finanzkennzahl, welche verwendet wird, um die finanzielle Leistung eines Unternehmens zu messen. Das EBIT liefert einen Überblick über die Profitabilität eines Unternehmens ohne Berücksichtigung der Finanzierungskosten und Steuern. 

    Als bedeutsame Kennzahl, wird das EBIT von Investoren, Analysten und Kreditgebern verwendet, um die finanzielle Situation eines Unternehmens zu beurteilen und dieses mit anderen Gesellschaften zu vergleichen. Ein hohes positives EBIT deutet auf eine gute finanzielle Leistung hin und kann ein Indikator für Gewinne und mögliche Dividendenzahlungen sein. Ein niedriges EBIT hingegen kann auf finanzielle Schwierigkeiten oder ausbleibende Profitabilität hindeuten. Um eine aussagekräftige Feststellung über die finanzielle Situation eines Unternehmens zu machen, sollte das EBIT stets in Verbindung mit anderen Finanzkennzahlen gebracht werden. 

    Auch im M&A-Kontext gilt es das EBIT bei der Bewertung eines Unternehmens im Kontext zu betrachten. Denn ein niedriges EBIT kann beispielsweise auf eine hohe Investition in Forschung und Entwicklung oder eine hohe Schuldenlast zurückzuführen sein, was auch Auswirkungen auf die Zukunftsaussichten des Unternehmens haben kann.

    EBITDA

    EBITDA steht für Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation and Amortization (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen). Es beschreibt eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, welche das operative Ergebnis eines Unternehmens misst und oft im Zusammenhang mit Fusionen und Übernahmen (Mergers and Acquisitions, M&A) verwendet wird. Das EBITDA wird im M&A-Kontext als Alternative zum Nettogewinn zur Bewertung und Vergleichbarkeit von Unternehmen herangezogen. 

    Das EBITDA ermöglicht potenziellen Investoren und Käufern eine Einschätzung der operativen Rentabilität und des Potenzials eines Unternehmens. Es bietet eine grundlegende Kennzahl für den Gewinn, bevor nicht-betriebsnotwendige Werte wie Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen berücksichtigt werden.  

    Bei Fusionen und Übernahmen wird oftmals der EBITDA-Multiplikator von vergangenen durchgeführten Transaktionen berechnet. Dabei stellt der EBITDA-Multiplikator das Verhältnis zwischen dem Unternehmenswert und dem EBITDA dar. Er wird in der Regel durch den Vergleich ähnlicher Unternehmen in der Branche oder durch den Bezug auf allgemeine Marktdaten ermittelt und variiert je nach Industrie, Wachstumspotenzial, Risiko und Grösse. 

    Angenommen, ein Unternehmen erwirtschaftet einen EBITDA von 500'000 CHF und in der Branche liegt der übliche EBITDA-Multiplikator bei 8. In diesem Fall würde der Unternehmenswert durch Multiplikation des EBITDA mit dem Multiplikator berechnet: 500'000 CHF x 8 = 4 Millionen CHF. Somit ergibt sich ein Unternehmenswert von 4 Millionen CHF basierend auf dem EBITDA-Multiplikator.

    Eigenkapitalquote

    Die Eigenkapitalquote ist eine Finanzkennzahl, welche das Verhältnis zwischen dem Eigenkapital einer Gesellschaft und seinem Gesamtkapital darstellt. Sie gibt an, wie viel von den Vermögenswerten des Unternehmens durch Eigenkapital finanziert werden.

    Die Eigenkapitalquote wird als Prozentsatz ausgedrückt und lässt sich berechnen, indem das Eigenkapital durch das Gesamtkapital geteilt wird. Eine hohe Eigenkapitalquote bedeutet, dass das Unternehmen stark eigenfinanziert ist, was wiederum ein Anzeichen für eine gute finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit sein kann, da es eine geringe Abhängigkeit von Fremdkapital aufweist. Darüber hinaus kann eine hohe Eigenkapitalquote auch ein Indiz dafür sein, dass das Unternehmen eine gute Kapitalposition besitzt und in der Lage ist, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Eine niedrige Eigenkapitalquote bedeutet hingegen, dass ein grosser Teil der Vermögenswerte des Unternehmens durch Schulden finanziert wird. Unter anderem kann dies als negatives Signal für die finanzielle Stabilität des Unternehmens betrachtet werden. Zudem kann eine niedrige Eigenkapitalquote darauf hinweisen, dass die Gesellschaft über eine schwächere Kapitalposition verfügt und gegebenenfalls nicht in der Lage ist, ihre finanziellen Verpflichtungen zu begleichen.

    Eine Mindesteigenkapitalquote lässt sich nur schwierig ausmachen, da diese von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen variieren kann. Grundsätzlich gilt jedoch, dass eine Eigenkapitalquote von grösser als 30% als hoch betrachtet wird, während eine Eigenkapitalquote von weniger als 20% als niedrig angesehen wird.

    Eigenkapitalrendite

    Die Eigenkapitalrendite, welche auf Englisch als Return on Equity (ROE) bezeichnet werden kann, ist eine Kennzahl, welche Auskunft über den effizienten Einsatz des Eigenkapitals eines Unternehmens gibt. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis des Nettogewinns zum Eigenkapital.

    Eine hohe Eigenkapitalrendite (ROE) zeigt an, dass das Unternehmen effizient arbeitet und gute Gewinne mit dem eingesetzten Eigenkapital erwirtschaftet. Es ist ein Indikator dafür, wie rentabel die Investitionen der Aktionäre sind. Die Eigenkapitalrendite (ROE) ist wichtig für Investoren, da sie Aufschluss darüber gibt, wie gut ein Unternehmen sein Eigenkapital nutzt, um Renditen zu erzielen. Bei der Entscheidung über eine Investition können Investoren die Eigenkapitalrendite (ROE) mit anderen Unternehmen oder Branchendurchschnittswerten vergleichen.

    Im M&A-Kontext kann die Eigenkapitalrendite (ROE) hinsichtlich Bewertung des Zielunternehmens eine zentrale Rolle einnehmen. Denn diese kann unter anderem dazu verwendet werden, um zu beurteilen, ob ein Übernahmeangebot attraktiv ist. Wenn beispielsweise das Übernahmeziel eine höhere Eigenkapitalrendite (ROE) als das übernehmende Unternehmen aufweist, kann dies ein Indikator für eine mögliche Wertsteigerung durch die Übernahme sein. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Eigenkapitalrendite (ROE) nur eine von vielen Finanzkennzahlen darstellt, welche bei M&A-Entscheidungen zu berücksichtigen sind. Andere Faktoren wie beispielsweise die Verschuldungsrate, der Cashflow und die Marktposition eines Unternehmens gilt es in dieser Hinsicht ebenfalls zu berücksichtigen.

    Eigentümergewinn EBITDA

    Der Eigentümergewinn EBITDA ist eine Kennzahl, welche den Gewinn eines Unternehmens misst, der dem Eigentümer des Unternehmens nach Abzug aller Betriebskosten zur Verfügung steht. Es ist eine wichtige Kennzahl bei der Bewertung der Rentabilität eines Unternehmens und gibt Aufschluss darüber, wie viel Geld tatsächlich an den Eigentümer ausgeschüttet werden könnte. Dabei werden nebst dem Lohn des Eigentümers auch sämtliche Aufwände (auch steuerlich motivierte Optimierungen), die direkt oder indirekt als Leistungen zugunsten des Eigentümers zu betrachten sind, hinzuaddiert. 

    Der Eigentümergewinn EBITDA wird oft als Basis für die Berechnung des Unternehmenswerts verwendet, welcher wiederum eine entscheidende Rolle bei der Preisfindung im Rahmen eines Unternehmensverkaufs oder einer Nachfolgeregelung spielt. Denn dieser gibt potenziellen Käufern auch Aufschluss darüber, wie viel Geld sie nach einer Übernahme des Unternehmens tatsächlich erwarten können. Es hilft den potenziellen Käufern bei der Entscheidung, wie viel sie für das Unternehmen bieten können und welche Art von Rendite sie von ihrer Investition erwarten können. Dabei ist wichtig zu betonen, dass der Eigentümergewinn EBITDA nur einer von vielen Faktoren ist, welcher bei der Bewertung eines Unternehmens berücksichtigt werden soll. Andere Faktoren, wie beispielsweise das Wachstumspotenzial, die Wettbewerbsposition, die Marktdynamik und das Managementteam sind ebenfalls von Bedeutung.

    Insgesamt lässt sich festhalten, dass der Eigentümergewinn EBITDA eine wichtige Kennzahl für die Preisfindung und die Bewertung eines Unternehmens im Rahmen eines Unternehmensverkaufs oder einer Nachfolgeregelung ist. Potenzielle Käufer werden sich diese Kennzahl genau ansehen, um zu entscheiden, ob das Unternehmen für sie eine rentable Investition darstellt.

    Equity

    Equity ist der Englische Begriff für das Eigenkapital eines Unternehmens. Im Jargon der Wirtschaftswissenschaften bezeichnet Equity den Teil des Kapitals von Wirtschaftssubjekten, der sich bilanziell als Differenz zwischen Vermögen und Schulden zeigt. Im Gegenteil zum Fremdkapital welches einer Rückzahlungspflicht unterliegt, steht das Eigenkapital zeitlich unbefristet zur Verfügung. Das Equity einer Gesellschaft kann auf unterschiedliche Arten erhöht werden. Durch den Verkauf von Aktien, die Ausgabe von Anleihen oder durch Vorträge erzielter Gewinne, welche nicht an die Aktionäre ausgeschüttet sondern im Unternehmen belassen werden. Je höher das Eigenkapital ist, umso gesünder und finanziell stabil ist ein Unternehmen. 

    Im M&A Kontext, sprich bei Verkäufen oder Übernahmen von Unternehmen, kann das Eigenkapital eine zentrale Rolle spielen. Beispielsweise gibt es bei der Bewertung eines Unternehmens als Variante der DCF-Bewertung die Equity-Methode. Für die Wertermittlung des Eigenkapitals werden zukünftige Cash Flows über einen bestimmten Zeitraum unter Berücksichtigung von Zinsen sowie der Veränderung der Finanzschulden mit dem Eigenkapitalkostensatz diskontiert.

    Equity Kicker

    Equity Kicker ist eine Art Finanzierungsinstrument und kann auf Deutsch als Möglichkeit der Teilhabe am Unternehmenserfolg interpretiert werden. Dabei wird Bezug genommen auf eine Vereinbarung, bei welcher der Investor zusätzlich zur Kapitalbeteiligung, vom Gewinn des Unternehmens mitprofitieren kann. 

    Ein Equity Kicker kann abhängig von den spezifischen Bedingungen und Anforderungen der Finanzierung in verschiedenen Formen auftreten. Nachfolgend werden einige bewährte Arten erläutert.

    Warrants

    Warrants ermöglichen Investoren, eine bestimmte Aktienanzahl zu einem bestimmten Preis zu erwerben. Diese Warrants können zu einem späteren Zeitpunkt ausgeübt werden, wenn der Aktienpreis gestiegen ist. Dadurch wird dem Investor ermöglicht, zusätzlichen Gewinn aus der Wertsteigerung des Aktientitels zu generieren.

    Aktien-Optionen

    Ähnlich wie bei den Warrants kann der Investor eine bestimmte Aktienanzahl zu einem bestimmten Preis erwerben. Allerdings werden Aktien-Optionen oftmals an Mitarbeitende und Führungskräfte als Teil des Vergütungspakets ausgestellt.

    Mezzanine-Kapital

    Durch die Wandlung des Mezzanine-Kapitals in Eigenkapital, also einer "echten" Beteiligung, besteht für Fremdkapitalgeber die Möglichkeit, Anteile an der zu finanzierenden Gesellschaft zu einem späteren Zeitpunkt und oft zu Sonderkonditionen zu erwerben.

    Erfolgsabhängige Zahlungen

    Dem Investor werden zusätzliche Zahlungen gewährt, sobald das Unternehmen bestimmte Ziele erreicht. Dies liefert dem Investor zusätzliche Anreize, in das Unternehmen zu investieren.

    Zusammenfassend kann ein Equity Kicker eine attraktive Möglichkeit sein, um Investoren zusätzliche Renditen und Anreize zu bieten, in ein Unternehmen zu investieren. Dabei gilt es stets eine faire und ausgewogene Struktur zu beachten, welche die Ziele des Unternehmens und der Investoren berücksichtigt.

    Equity Story

    Equity Story, was wörtlich übersetzt "Aktiengeschichte" bedeutet, bezieht sich auf die Zusammenstellung wesentlicher Charakteristiken oder Informationen eines Unternehmens, welche den Wert des Unternehmens für Investoren und Analysten veranschaulichen sollen. Dabei geht es darum, das Potenzial der Gesellschaft für zukünftiges Wachstum und den daraus resultierenden Shareholder Value (wörtlich übersetzt Aktionärswert) zu vermitteln. 

    Grundsätzlich lässt sich die Equity Story als eine Art Unternehmensgeschichte beschreiben, welche auf einer Kombination aus Fakten, Erfahrungen und Visionen basiert und aufzeigt, wie das Unternehmen zurzeit und insbesondere in der Zukunft für Aktionäre einen Mehrwert bieten soll. Demzufolge gilt es das Unternehmen und die Geschäftstätigkeit in einem positiven Licht darzustellen, um Investoren dazu zu bewegen, in das Unternehmen zu investieren. Eine überzeugende Equity Story trägt unter anderem dazu bei, dass das Unternehmen eine bessere Bewertung erhält und dadurch erleichtert Kapital aufnehmen kann. Ergänzend zu den genannten Aspekten werden nachfolgend weitere Gründe genannt, weshalb es nützlich ist, eine gut strukturierte Equity Story zu verfassen.

    Investor Relations

    Mittels einer klaren und überzeugenden Darstellung der Geschäftsstrategie und der Wachstumsaussichten des Unternehmens, kann das Vertrauen von Analysten und Investoren gewonnen und gestärkt werden.

    Steigerung Unternehmenswert

    Eine gut strukturierte Equity Story kann dazu beitragen, dass das Unternehmen höher bewertet wird, was wiederrum zu einer höheren Nachfrage nach den Aktien des Unternehmens führen kann.

    Stärkung der Marke

    Eine Equity Story kann ebenfalls dazu beitragen, das Image und den Ruf des Unternehmens zu verbessern. Dies ist insbesondere deshalb der Fall, weil die Equity Story betont, wie erfolgreich das Unternehmen auf dem jeweiligen Markt ist und welche Werte für die Anspruchsgruppen geschaffen werden können. 

    Zusammenfassend kann eine Equity Story vor allem ein nützliches Instrument für börsennotierte Unternehmen oder solche Gesellschaften sein, welche beabsichtigen, an die Börse zu gehen. Insbesondere ist die Equity Story nützlich, um die Positionierung des Unternehmens gegenüber Investoren, Analysten sowie weiteren Anspruchsgruppen zu verbessern und eine klare Unternehmensvision zu vermitteln.

    Equity-Methode

    Die Equity-Methode ist eine Bilanzierungsmethode, welche auch als Nettomethode bekannt ist und verwendet wird, um Investitionen in assoziierten Unternehmen in der Bilanz auszuweisen. Wenn ein Unternehmen eine signifikante Kontrolle über ein anderes Unternehmen hat, also mehr als 20% der Anteile hält, kann diese Beteiligung mit der Equity-Methode bilanziert werden. Bei der Equity-Methode wird die Beteiligung als Einzelposition aufgeführt, wobei der ursprüngliche Kaufpreis als Anschaffungskosten dient. Jeder Anteil am Gewinn des assoziierten Unternehmens wird dann in der Erfolgsrechnung des investierenden Unternehmens ausgewiesen. Wenn das assoziierte Unternehmen jedoch Verluste erleidet, muss das investierende Unternehmen den entsprechenden Verlustanteil in seiner Bilanz ausweisen. Dies beeinträchtigt den bilanzierten Beteiligungswert des assoziierten Unternehmens. 

    Wird die Equity-Methode im Zusammenhang mit der Discounted-Cashflow-Methode (DCF) betrachtet, kann die Equity-Methode nebst der Entity-Methode und Adjusted-Present-Value-Methode als ein zentrales Verfahren bezeichnet werden. Dabei wird bei der Equity-Methode prinzipiell der Barwert des Eigenkapitals ermittelt. Dies erfolgt durch die Berechnung des Free Cashflow to Equity (FCFE), welcher die Zahlungen an die Eigenkapitalgeber des Unternehmens berücksichtigt. Dieser FCFE wird mit der Diskontierungsrate der Eigenkapitalkosten abgezinst, um wiederrum den Barwert des Eigenkapitals zu ermitteln. 

    Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass je nach Unternehmen und Branche verschiedene Varianten der DCF-Methode unterschiedliche Vorteile bieten. Zudem basieren alle DCF-Methoden auf Vorhersagen und Annahmen und sind daher mit Unsicherheiten verbunden.

    Ertragswertmethode

    Der Ertragswert gibt den Unternehmenswert an, der aufgrund seiner zukünftigen Ertragsfähigkeit ermittelt werden kann. Dabei dient der Ertragswert als zentrale Kennzahl der Unternehmensbewertung und gibt im Detail an, wie viel ein potenzieller Käufer für ein Unternehmen aufgrund der erwarteten zukünftigen Gewinne und Cashflows bereit wäre zu zahlen. 

    Im M&A-Kontext nimmt der Ertragswert eines Unternehmens eine zentrale Rolle ein, da dieser als Grundlage für verschiedene Bewertungsmethoden, wie beispielsweise die Discounted Cashflow- oder Multiplikatormethode, dienen kann. Dabei berücksichtigt die Discounted Cashflow-Methode alle zukünftigen Zahlungsströme, welche ein Unternehmen generieren würde, und diskontiert diese auf den heutigen Wert ab. Dieser ermittelte sogenannte Barwert impliziert dann den Ertragswert des Unternehmens. Bei der Multiplikatormethode wird der Ertragswert der Gesellschaft anhand von Vergleichswerten aus der Branche ermittelt. Ein üblicher Ansatz besteht darin, das EBITDA mit einem Multiplikator zu multiplizieren, der auf vergleichbare Transaktionen oder Branchendurchschnittswerten basiert. 

    Die Berechnung des Ertragswertes mittels der genannten Methoden bietet im Hinblick auf Unternehmensbewertungen im Rahmen von M&A-Transaktionen verschiedene Vorteile. Nachfolgend werden einige dieser gesondert erläutert.

    Fundierte Entscheidungsgrundlage

    Die Ertragswertmethode liefert eine objektive und fundierte Entscheidungsgrundlage für potenzielle Käufer sowie Verkäufer. Denn diese basiert auf einer detaillierten Analyse zukünftiger Erträge eines Unternehmens.

    Berücksichtigung zukünftiger Cashflows

    Die Berechnung des Ertragswertes vor allem mittels der Discounted Cashflow-Methode bietet eine Zukunftsorientierung, da sie die zukünftigen Cashflows des Unternehmens berücksichtigt. Dabei erhöht sie den Nutzen besonders für Unternehmenswertungen in Branchen, welche von Veränderungen in der Markt- und Wettbewerbssituation geprägt sind.

    Vergleichbarkeit

    Anhand der Multiplikatormethode kann der Ertragswert eine Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen in derselben Branche herstellen.

    Insgesamt bietet die Berechnung des Ertragswerts mittels verschiedener Ansätze eine solide Grundlage für eine objektive und fundierte Unternehmensbewertung. Als führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz ist die Business Broker AG nebst den genannten Tätigkeiten auch auf die Erstellung von Firmenbewertungen spezialisiert und berät ihre Mandanten auch hinsichtlich genannter Bewertungsmethoden.

    Executive Summary

    Das Executive Summary ist eine kurze Zusammenfassung eines längeren Dokuments oder Berichts. Sie stellt wichtige Informationen und Schlussfolgerungen auf prägnante und leicht verständliche Weise dar. Sie dient dazu, Entscheidungsträgern einen schnellen Überblick über den Inhalt und die Hauptpunkte des Dokuments zu geben.

    Im Kontext der Unternehmensnachfolge ist das Executive Summary eine prägnante Zusammenfassung der wichtigsten Informationen eines Unternehmens, die im Rahmen einer Fusion oder Übernahme (M&A) erstellt wird. Sie dient potenziellen Käufern oder Investoren als erster Einblick in das Unternehmen und soll ihr Interesse wecken. In der Executive Summary werden die wesentlichen Aspekte des Unternehmens wie Branche, Geschäftsmodell, finanzielle Leistung und Wachstumspotenzial hervorgehoben. Sie enthält auch Informationen über den Grund für den Verkauf sowie potenzielle Synergieeffekte und Chancen für den Käufer.

    Die Executive Summary ist strategisch ausgerichtet und zielt darauf ab, potenzielle Investoren neugierig zu machen und sie dazu zu bewegen, weitere Informationen über das Unternehmen anzufordern. Sie sollte klar, präzise und überzeugend formuliert sein, um das Interesse der Leser zu wecken und einen positiven ersten Eindruck zu vermitteln.

    Die Executive Summary ist ein wichtiges Dokument im M&A-Prozess. Sie weckt das Interesse von Investoren und schafft die Grundlage für weitere Verhandlungen.

    Exit

    Beim Exit handelt es sich um einen Ausstieg aus einer Kapitalinvestition, welche in Form einer Beteiligung getätigt wird. Im KMU-Umfeld sind Exits dann relevant, wenn der Investor oder Eigentümer operativ tätig ist und beispielsweise aus gesundheitlichen oder altersbedingten Gründen nicht mehr denselben Kapitalfokus verfolgt und die Beteiligung abstossen möchte. Der Ausstieg aus dem Unternehmen kann prinzipiell in den drei nachfolgend erläuterten Exit-Strategien erfolgen. 

    Verkauf des Unternehmens

    Das Unternehmen wird an eine Drittperson verkauft, die in einem Selektionsverfahren gesucht werden muss. Bei den Käufern kann es sich sowohl um Privatpersonen, Unternehmen oder Investoren handeln. Bei dieser Strategie wird häufig versucht den Verkaufspreis zu maximieren, was Verhandlungen mit mehreren Interessenten mit sich bringen kann. Diese Exit-Strategie ist das Steckenpferd der Business Broker AG.

    Übergabe des Unternehmens an ein Familienmitglied

    Das Unternehmen wird an ein Familienmitglied verkauft, das entweder bereits im Unternehmen tätig ist, oder aufgrund des Ausstiegs des Eigentümers dem Unternehmen beitritt. Bei dieser Variante steht oft eine ausführliche Einarbeitung und nicht die Preismaximierung im Vordergrund und der Verkäufer trägt das Risiko, dass die Transaktion nach einer Einarbeitung scheitert. 

    Management-Buy-out 

    MBO steht für Management-Buy-Out, was auf Deutsch als Unternehmenskauf durch dessen Management bezeichnet werden kann. Diese Exit-Strategie ist eine schnelle Option für Eigentümer und Investoren, die Beteiligung abzustossen. Da das bestehende Management nicht ausgetauscht wird und keine Integration notwendig ist. 

    Die Business Broker AG begleitet ihre Mandanten insbesondere in den ersten beiden Exit-Strategien auf dem Weg zur erfolgreichen Unternehmensübergabe. Die Mandanten werden dabei von A bis Z durch den gesamten anspruchsvollen Verkaufsprozess begleitet. Die Business Broker AG bereitet attraktive Unternehmenspräsentationen für Kaufinteressenten auf, bereinigt die Geschäftsabschlüsse ihrer Mandanten und erarbeitet ein Vermarktungskonzept für das Unternehmen. 

    Expansion Financing

    Expansion Financing, was auf Deutsch als Expansionsfinanzierung bezeichnet werden kann, ist eine Art der Finanzierung, welche Unternehmen für Wachstums- und Expansionsprojekte nutzen können. Die finanziellen Mittel können in zwei verschiedenen Formen bereitgestellt werden, und zwar durch Aufnahme von Fremdkapital oder durch die Ausgabe von Eigenkapital. Unternehmen nutzen das Expansion Financing, um neue Geschäftsbereiche zu erschliessen, neue Produkte oder Dienstleistungen zu entwickeln, vorhandene Kapazitäten auszubauen oder um in neue Märkte zu expandieren. 

    Das Expansion Financing wird oftmals genutzt, um das Geschäft eines Unternehmens zu erweitern. Durch die Finanzierung beschleunigen die Unternehmen ihr Wachstum und stärken ihre Marktposition. Bevor man sich aber für das Expansion Financing entscheidet, gilt es auch die Implikationen einer derartigen Finanzierungsart zu berücksichtigen. Nachfolgend werden die zentralsten Schattenseiten eines Expansion Financing erläutert.

    Risiko

    Expansion Financing ist oftmals riskanter als andere Finanzierungsformen, da sich das Unternehmen in der Regel höheren Schulden aussetzt oder eine höhere Bewertung durch die Ausgabe von Eigenkapital erreicht.

    Zins- und Gebührenkosten

    Expansion Financing durch Fremdkapital kann hohe Zinsen und Gebühren beinhalten, welche die Gesamtkosten der Finanzierung erhöhen.

    Verwässerung des Eigenkapitals

    Nutzt das Unternehmen das Expansion Financing mittels Ausgabe von Eigenkapital, kann dies zur Verwässerung der Anteile bestehender Aktionäre führen.

    Allgemein lässt sich sagen, dass es bei der Entscheidung für das Expansion Financing die Vor- und Nachteile zu betrachten gilt, um sicherzustellen, dass es die optimale Finanzierungsart für ein Unternehmen darstellt und die spezifischen Bedürfnisse dessen befriedigt. 

  6. F
    Fair Value

    Fair Value, was auf Deutsch als Zeitwert bezeichnet werden kann, ist ein Begriff, welcher im Finanz- und Rechnungswesen häufig verwendet wird. In diesem Zusammenhang wird er am häufigsten in der Finanzberichterstattung und in der Bewertung von Vermögenswerten und Schulden verwendet. Dabei bezieht sich der Fair Value auf den geschätzten Marktwert einer Vermögens- oder Schuldenposition zum Zeitpunkt der Bewertung. In anderen Worten ist der Fair Value der Preis, welcher bei einem allfälligen Verkauf erzielt werden würde. 

    Der Fair Value kann auf verschiedene Arten ermittelt werden. Nachfolgend werden die gängigsten Methoden erläutert.

    Marktpreis

    Der einfachste Weg, den Fair Value zu bestimmen, ist es, den aktuellen Marktpreis von Vermögens- oder Schuldenwerten zu verwenden. Besteht ein aktiver Markt für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, kann der Marktpreis als Fair Value genutzt werden.

    Vergleichbarkeitsanalyse

    Wenn keine aktiven Märkte für Vermögens- oder Schuldenpositionen bestehen, kann der Fair Value unter anderem mittels Vergleiches ähnlicher solcher Positionen geschätzt werden. Es werden ähnliche Vermögenswerte oder Schulden in gleichartigen Märkten betrachtet.

    Bewertungsmodelle

    Nebst den genannten Methoden können Bewertungsmodelle für die Einschätzung eines Fair Values genutzt werden. Diese umfassen beispielsweise Discounted-Cashflow-Analysen oder Multiples-Bewertungen. Der Einsatz von Bewertungsmodellen erfolgt oftmals, wenn kein aktiver Markt besteht und eine Vergleichbarkeitsanalyse nicht möglich ist.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schätzung des Fair Values gewisse Unsicherheiten aufweisen kann, da sie auf Annahmen basiert. Die Genauigkeit hängt dementsprechend stark von der Qualität der verfügbaren Informationen und der Analyse ab.

    Finanzplan

    Ein Finanzplan ist ein strategisches Instrument, welches Unternehmen hilft, ihre finanziellen Ziele zu definieren, zu organisieren und zu verfolgen. Er stellt eine umfassende Darstellung der erwarteten Einnahmen, Ausgaben und Investitionen eines Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum dar.

    Der Finanzplan umfasst typischerweise verschiedene Komponenten wie Umsatzprognosen, Kosten- und Ausgabenpläne, Investitionspläne, Liquiditätsprognosen und Gewinn- und Verlustrechnungen. Er ermöglicht Unternehmen, ihre finanzielle Leistungsfähigkeit zu bewerten, finanzielle Engpässe zu identifizieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.

    Im M&A-Kontext spielt der Finanzplan eine wichtige Rolle. Insbesondere bei einer Fusion oder Übernahme ist es bedeutsam, die finanzielle Situation des Zielunternehmens zu bewerten und die Auswirkungen der Transaktion auf die finanzielle Leistungsfähigkeit des kombinierten Unternehmens zu analysieren. Der Finanzplan ermöglicht den beteiligten Parteien, die zukünftigen finanziellen Ergebnisse und Cashflows zu projizieren, Synergien zu identifizieren und Risiken zu bewerten.

    Ein detaillierter Finanzplan unterstützt die Entscheidungsfindung und ermöglicht den beteiligten Parteien, den Wert der Transaktion zu bewerten. Er bietet eine Grundlage für die Verhandlungen und die Festlegung des Kaufpreises. Zudem kann der Finanzplan als Instrument zur Kontrolle und Überwachung der finanziellen Performance des Unternehmens nach der Transaktion dienen.

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Finanzplan ein wertvolles Instrument darstellt, welches einem Unternehmen hilft, die Finanzen zu kontrollieren. Darüber hinaus dient er, Ziele zu erreichen und Entscheidungen auf einer fundierten Basis zu treffen.

    First Round Financing

    First Round Financing, auch bekannt als Seed Financing, kann auf Deutsch als erste Finanzierungsrunde bezeichnet werden. Dabei bezieht sich der Begriff auf die erste Finanzierungsrunde eines Start-Ups oder eines Unternehmens. Das First Round Financing ist in der Regel darauf ausgerichtet, die Entwicklung des Geschäftsmodells oder eines Produkts zu finanzieren.

    In der Praxis wird beim First Round Financing das Kapital oftmals von Business Angels oder Risikokapitalfirmen bereitgestellt, welche generell in die Gründungsphase des Unternehmens investieren. Die genannten Investoren sind in der Regel bereit, ein höheres Risiko einzugehen, da das Unternehmen in dieser Phase noch nicht vollständig entwickelt oder etabliert ist. Dadurch versprechen sie sich bessere Chancen auf höhere Renditen, da das grundsätzlich eher kleine investierte Kapital in Zukunft stark wachsen kann. 

    Dennoch variiert die Höhe des First Round Financing je nach Bedarf des Unternehmens und den Bedingungen, welche zwischen den Investoren und dem Unternehmen ausgehandelt werden. Die Finanzierung aus Sicht des Unternehmens erfolgt entweder durch Ausgabe von Eigenkapital oder durch Aufnahme von Fremdkapital. 

    Dem First Round Financing wird insbesondere aus Sicht von Start-Ups eine zentrale Rolle beigemessen, weil es für solche Unternehmen oft schwierig ist, andere Formen der Finanzierung in einer frühen Phase zu erhalten. Diese Finanzierungsart kann das Unternehmen dabei unterstützen, wichtige Entwicklungsschritte vorzunehmen und das Unternehmen auf einen erfolgreichen Weg zu bringen.

    Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das First Round Financing vorallem für Start-Ups eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit darstellt, weil sie dadurch potenziell wertvolle Erfahrungen und Netzwerke aufbauen können. Nichtsdestotrotz gilt es die Risiken ebenfalls sorgfältig abzuwägen, bevor eine Entscheidung für die entsprechende First Round Financing-Art getroffen wird.

    Fortführungswert

    Der Fortführungswert (alternativ zum Liquidationswert) bezeichnet den Wert, welchen ein Unternehmen im Rahmen einer Fortführungsprognose aufweist. Diese Prognose wird erstellt, wenn die Weiterführung des Unternehmens gefährdet ist und es allenfalls Insolvenz anmelden muss. In einem solchen Fall wird untersucht, ob das Unternehmen trotz Schwierigkeiten weitergeführt werden kann oder ob es liquidiert werden muss.

    Im Falle einer Weiterführung nimmt der Fortführungswert eine zentrale Rolle ein. Denn dieser sagt aus, wie viel das Unternehmen im Falle einer Fortführung wert ist. Dabei werden die Vermögengegenstände und Schulden des Unternehmens bewertet. Falls das Unternehmen weitergeführt wird, können die Vermögensgegenstände weiter genutzt werden, um Einnahmen zu generieren. Der Fortführungswert dieser Vermögensgegenstände berücksichtigt somit die zukünftigen Erträge, welche durch die Nutzung generiert werden können. Im Hinblick auf die Schulden wird untersucht, wie viel der jeweiligen Schuld das Unternehmen an seine Gläubiger zurückzahlen kann. Im Falle der Fortführung können die Schulden über einen längeren Zeitraum abbezahlt werden, wodurch sich der Schuldenwert im Verhältnis zur allfälligen Insolvenzmasse erhöht. Grundsätzlich werden jedoch sowohl die Vermögensgegenstände als auch die Schulden im Rahmen der Fortführungsprognose oftmals von einem Insolvenzverwalter bewertet.

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Fortführungswert ein zentraler Faktor bei der Entscheidung über die Fortführung oder Liquidation eines Unternehmens ist. Denn unter Umständen kann das Unternehmen fortgeführt werden, wenn der Fortführungswert höher ist als der Liquidationswert. Allerdings sollte der Liquidationswert stets im Zusammenhang mit anderen Faktoren wie beispielsweise der Liquiditätslage des Unternehmens und der aktuellen wirtschaftlichen Situation betrachtet werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

    Fundraising

    Fundraising, was auf Deutsch Mittelbeschaffung bedeutet, ist die organisierte und systematische Beschaffung, meist von flüssigen Mitteln für ein bestimmtes Projekt oder ein Unternehmen. Diese Art der Kapitalbeschaffung ist besonders bei jungen Unternehmen sowie (nonprofit)-Organisationen und Gemeinnützigen verbreitet. 

    Es gibt verschiedene Arten von Fundraising, welche für die genannten Parteien in Frage kommen. Nachfolgend werden einige der häufigsten Methoden genannt.

    Equity-Finanzierung

    Bei dieser Art von Fundraising verkauft ein geldsuchendes Unternehmen Anteile an Investoren, welche im Gegenzug Kapital zur Verfügung stellen.

    Anleiheemission

    Unternehmen geben hier Anleihen aus, welche von Investoren erworben werden können. Die Investoren erhalten als Gegenleistung regelmässige Zinszahlungen und das Recht auf die Kapitalrückzahlung am Ende der Laufzeit. 

    Crowdfunding

    Beim Crowdfunding sammeln Organisationen oftmals über Online-Plattformen Geld von einer grossen Anzahl Investoren oder Spender.

    Spenden

    Organisationen sammeln Geld von Spendern, die freiwillig liquide Mittel bereitstellen, um ein bestimmtes Projekt zu unterstützen.

    Sponsoring

    Als eine weitere Methode für Fundraising zielt das Sponsoring darauf ab, finanzielle Unterstützung von einem Unternehmen oder anderen Institutionen zu erhalten, welche dafür eine Gegenleistung beispielsweise in Form von Werbung bekommen.

    Öffentliche Gelder

    Hierbei erhält eine Partei finanzielle Unterstützung von Regierungen oder öffentlichen Institutionen, welche bestimmte Projekte unterstützen wollen. 

    Jede der genannten Arten hat ihre Vor- und Nachteile. Dabei ist es wichtig bei der Auswahl der besten Methode für die jeweilige Partei diese Aspekte gegeneinander abzuwägen. Darüber hinaus gilt es zu beachten, dass das Fundraising innerhalb der geltenden Gesetze und Vorschriften durchzuführen ist.

    Fusion

    Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff Fusion (engl. Merger) auf die Verschmelzung oder Kombination von zwei oder mehr Dingen zu einer einzigen Einheit, oft mit dem Ziel, etwas Neues und Effektiveres oder Effizienteres zu schaffen. Im wirtschaftlichen Kontext und insbesondere hinsichtlich M&A führen Fusionen dazu, dass sich zwei oder mehr Unternehmen zusammenschliessen und eine neue wettbewerbsfähige Organisation bilden. Idealerweise können dadurch Synergien geschaffen werden. Diese Synergien entstehen durch das Kombinieren der Stärken und Ressourcen der fusionierten Unternehmen. Als zentrale Zielsetzung und bedeutsamster Vorteil von Fusionen können die Synergien in nachfolgende Kategorien unterteilt werden.

    Kosteneinsparungen

    Durch die Verschmelzung der Geschäftstätigkeiten, Ressourcen und administrativen Funktionen können Fusionen zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. 

    Skaleneffekte

    Die Fusion zu einer grösseren Organisation kann in der Regel mehr Ressourcen aufbringen. Zudem werden Skaleneffekte bei der Produktion und dem Verkauf generiert, was wiederrum zu niedrigeren Kosten und höheren Umsätzen führen kann. 

    Marktmacht

    Eine Fusion ermöglicht grössere Marktanteile und eine stärkere Stellung im Wettbewerb.

    Produktangebot

    Fusionen können dazu führen, dass die neu geschaffene Organisation ihr Produktangebot erweitern kann. Zusätzlich wird durch die Fusion die Kundenbasis erweitert, wodurch neue Märkte erreicht werden.

    Neue Technologien und Kompetenzen

    Mittels Fusion kann die geschaffene Gesellschaft Zugang zu neuen Technologien und Kompetenzen erlangen, welche sie für die Geschäftstätigkeit nutzen könnte. 

    Nebst den genannten Vorteilen gilt es zu beachten, dass Fusionen auch verschiedene Herausforderungen implizieren. Unter anderem sind dabei die kulturellen Unterschiede, die Schwierigkeiten bei der Integration von Geschäftsprozessen und die Probleme bei der Zusammenführung von Teams zu nennen. Insbesondere diese Herausforderungen gilt es bei der Planung und Umsetzung einer Fusion zu berücksichtigen.  

  7. G
    Gesamtkapitalrendite

    ROA steht für "Return on Assets", zu Deutsch Kapital- oder Gesamtkapitalrendite. Der Return on Assets (ROA) ist eine Finanzkennzahl, die die Rentabilität eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem investierten Kapital misst. Sie zeigt, wie effizient das Unternehmen in der Nutzung seines gesamten Kapitals ist, einschliesslich Eigenkapital und Fremdkapital. Die Finanzierungsstruktur (d.h. das Verhältnis zwischen Eigen- und Fremdkapital) liegt daher nicht im Fokus.

    Die Berechnung des Return on Assets (ROA) erfolgt, indem der Nettogewinn des Unternehmens durch das durchschnittliche Gesamtkapital dividiert wird und das Ergebnis in Prozent ausgedrückt wird. Ein höherer Wert der Gesamtkapitalrendite (alles andere gleichbleibend) deutet darauf hin, dass das Unternehmen seine Investitionen effektiver einsetzt und eine höhere Rentabilität erzielt.

    Der Return on Assets (ROA) hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Branche oder Grösse des Unternehmens sowie der bestehenden Finanzstruktur. Als Benchmark hat der Return on Assets (ROA) - sofern alleine verwendet - keine hohe Aussagekraft. Um ein profundes Bild zur Effizienz der eingesetzten Mittel zu erhalten, sollten zum einen ein Vergleich mit anderen, ähnlichen Unternehmen gemacht und zum anderen ergänzende Kennzahlen erhoben werden.

    Going Private

    Going Private, auch Delisting genannt, kann auf Deutsch als Beendigung der Börsennotierung bezeichnet werden. Dabei handelt es sich um eine Finanztransaktion, bei der ein börsennotiertes Unternehmen von der Börse genommen wird. Dabei werden sämtliche öffentlich gehandelte Aktien von den einzelnen Aktionären zurückgekauft oder getauscht. 

    Das Going Private kann von aktuellen Eigentümern des Unternehmens, von anderen Investoren oder vom Managementteam initiiert werden. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. Einige mögliche Gründe werden nachfolgend genannt.

    Mehr Kontrolle

    Durch ein Going Private erhoffen sich die Eigentümer des Unternehmens erneut mehr Kontrolle. 

    Geringere Kosten

    Ein Going Private kann unter anderem dazu beitragen, die Kosten zu senken, welche mit einer Börsennotierung verbunden sind. Darunter fallen insbesondere Kosten hinsichtlich Berichtspflichten, Gebühren für die Börsennotierung und Dividendenzahlungen an Investoren.

    Höhere Flexibilität

    Das Unternehmen wird durch ein Going Private unabhängiger von Marktschwankungen und Anforderungen der Investoren. Dadurch kann es sich mehr auf die strategische Ausrichtung konzentrieren und schneller in der Branche reagieren.

    Geringere öffentliche Aufmerksamkeit

    Ein börsennotiertes Unternehmen steht oft mehr im Fokus und muss sich mit zahlreichen Investoren und anderen Interessensgruppen auseinandersetzen. Mittels Going Private kann das Unternehmen seine Aktivitäten aus der Öffentlichkeit heraushalten und sich eher auf langfristige Ziele konzentrieren. 

    Risikoreduzierung

    Ein Unternehmen kann durch eine Börsennotierung anfälliger für feindliche Übernahmen sein. Durch ein Going Private kann dieses Risiko minimiert werden.

    Nebst den genannten Vorteilen eines Going Private können durch die Beendigung der Börsennotierung verschiedene Nachteile auftreten. Beispielsweise können dies höhere Finanzierungskosten durch den Einsatz von Fremdkapital und geringere Liquidität der Aktien darstellen. Dementsprechend gilt es ein Going Private individuell zu betrachten, um abzuschätzen, ob es für das jeweilige Unternehmen sinnvoll ist.

    Gründungsfinanzierung

    Die Gründungsfinanzierung, auch als Start-Up-Financing oder Seed-Finanzierung bekannt, bezeichnet die Kapitalbeschaffung von neu gegründeten Unternehmen. Diese Art von Finanzierung umfasst alle Finanzierungsformen, welche Unternehmensgründer benötigen, um die notwendigen Ressourcen zu beschaffen damit das Unternehmen gegründet werden kann. In der Praxis wird eine Gründungsfinanzierung von noch nicht etablierten Unternehmen verwendet, welche zur Verwirklichung einer innovativen Geschäftsidee auf sowohl internes als auch externes Kapital angewiesen sind. 

    Eine Gründungsfinanzierung kann aus verschiedenen Quellen stammen, wie beispielsweise von persönlichen Ersparnissen, Familienmitgliedern und Freunden, Banken, Venture Capital-Firmen oder anderen Investoren. Oftmals nutzen Gründer dabei verschiedene Quellen. Dies ist deshalb der Fall, weil die Beschaffung von Gründungsfinanzierungen für Unternehmensgründer eine grosse Herausforderung darstellen können. Häufig ist es schwierig Investoren und Kreditgeber zu finden, welche bereit sind, in ein neues und unerprobtes Unternehmen zu investieren. 

    Für den Erfolg eines neu gegründeten Unternehmens ist eine ausreichende Gründungsfinanzierung von grosser Bedeutung. Da im Falle eines ungenügenden Kapitals, die Anfangskosten nicht gedeckt werden können und das Unternehmen bereits frühzeitig scheitern kann. Dementsprechend ist es von Bedeutung, dass die Gründer eines Unternehmens eine sorgfältige Planung und Budgetierung durchführen und sich frühzeitig um eine ausreichende Finanzierung bemühen.

  8. H
    Hands Off

    Hands Off bezieht sich auf eine Situation, in der jemand bewusst eine passive oder distanzierte Rolle und wenig oder keinen direkten Einfluss auf eine bestimmte Angelegenheit einnimmt. Es bedeutet im Grunde genommen, dass die betreffende Person oder Organisation sich nicht aktiv in eine bestimmte Situation einmischt und somit nicht auf diese eingreift.

    Im M&A-Kontext kann Hands Off auf die Art und Weise verweisen, wie ein Käufer ein erworbenes Unternehmen führt. Wenn ein Käufer ein Unternehmen erwirbt und die Strategie verfolgt, es als eigenständige Einheit zu erhalten, ohne grössere operative Veränderungen oder Eingriffe vorzunehmen, wird dies oft als Hands Off-Ansatz bezeichnet. Der Käufer nimmt eine zurückhaltende Position ein und ermöglicht dem Managementteam des erworbenen Unternehmens, die Geschäfte weitestgehend unabhängig zu führen.

    Der Hands Off-Ansatz kann verschiedene Gründe haben. Er kann darauf abzielen das bereits bestehende Fachwissen und die Erfahrung des Managementteams des erworbenen Unternehmens zu nutzen und die Kontinuität des Geschäftsbetriebs zu gewährleisten. In einigen Fällen kann der Ansatz auch darauf abzielen, eine starke Markenidentität oder Kundenbeziehungen zu bewahren, indem das Unternehmen als eigenständige Marke fortbesteht.

    Der Hands Off-Ansatz kann jedoch auch Herausforderungen mit sich bringen. Es erfordert ein hohes Mass an Vertrauen und Kommunikation zwischen dem Käufer und dem Managementteam des erworbenen Unternehmens, um sicherzustellen, dass die Geschäftsziele und -strategien in Einklang stehen. Es ist wichtig, klare Vereinbarungen und Erwartungen zu treffen, um eine reibungslose Integration und Zusammenarbeit zu gewährleisten.

    Gesamthaft kann ein Hands Off-Ansatz für Jungunternehmen, wie beispielsweise Start-Ups, vorteilhaft sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn dieser in Massen angewendet wird und das Management stets in der Lage ist, effektive Strukturen und Kommunikationswege aufzubauen.

  9. I
    Initial Public Offering

    IPO steht für Initial Public Offering (Börsengang). Dies ist der Prozess, bei welchem erstmalig Aktien eines privaten Unternehmens öffentlich an einer Börse gehandelt werden. 

    Ein IPO kann sowohl dem Unternehmen als auch den Investoren verschiedene Vorteile bieten. Im Folgenden sind einige der Zentralsten genannt:

    Kapitalbeschaffung

    Mittels einem IPO kann ein Unternehmen mit wenig Aufwand grosse Kapitalmengen beschaffen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen seine Geschäftstätigkeit auszuweiten, neue Projekte zu starten und bestehendes Fremdkapital zurückzuzahlen. 

    Öffentliches Profil und Bekanntheitsgrad

    Ein IPO trägt zu mehr öffentlicher Sichtbarkeit für ein Unternehmen bei, wodurch der Bekanntheitsgrad gesteigert wird. So können neue Kunden und mögliche Geschäftspartner auf das Unternehmen aufmerksam werden, was wiederum zu Wachstumspotenzial führt.

    Regulierung

    Ein börsenkotiertes Unternehmen ist verpflichtet, bestimmten regulatorischen Anforderungen nachzukommen. Diese können zu transparenterem und verantwortungsbewussterem Handeln beitragen.

    Ein IPO kann jedoch auch verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Beispielsweise umfassen diese die Vorbereitung des Unternehmens auf die erhöhte finanzielle und rechtliche Transparenz, die mit einer börslichen Notierung einhergeht, sowie die Notwendigkeit, den Unternehmenswert und die Geschäftsstrategie überzeugend zu kommunizieren, um Investoren anzuziehen. Darüber hinaus kann der Prozess des IPOs zeitaufwändig und kostenintensiv sein, da er eine gründliche Due Diligence, regulatorische Einhaltung und die Zusammenarbeit mit Investmentbanken und Rechtsberatern erfordert. Zudem unterliegt ein börsenkotiertes Unternehmen stets den Erwartungen seiner Aktionäre, was bei Abweichungen von den Erwartungen Kursschwankungen auslösen kann.

    Inkubator

    Ein Inkubator ist eine Organisation, welche junge Unternehmen oder Start-Ups in frühen Entwicklungsphasen unterstützt und begleitet. Inkubatoren bieten Zugang zu Ressourcen wie Kapital oder Büroflächen. Sie offerieren Coaching durch Mentoren oder Experten und ermöglichen den Zugang zu wichtigen Netzwerken. Dadurch erhalten Start-ups die Möglichkeit, ihr Geschäftsmodell zu entwickeln, ihre Produkte oder Dienstleistungen zu verbessern und ihr Marktpotenzial zu evaluieren.

    Inkubatoren verdienen Ihr Geld durch das Kaufen und Verkaufen von Beteiligungen an Start-Ups sowie das in Rechnung stellen ihrer zahlreichen Dienstleistungen. Hinzu kommen öffentliche oder private Fördermittel.

    Im M&A-Kontext kann ein Inkubator für etablierte Unternehmen von Interesse sein, da er Zugang zu innovativen Start-ups und neuen Technologien bietet. Durch eine Übernahme von oder eine strategische Beteiligung an einem Inkubator kann ein Unternehmen Zugang zu vielversprechenden Start-ups erhalten, die sein Geschäft ergänzen und neue Möglichkeiten eröffnen können.

    Institutionelle Investoren

    Institutionelle Investoren können Unternehmen, Organisationen oder Einrichtungen sein, welche in grossem Umfang Kapital in Wertpapiere, Immobilien oder weitere Anlageformen investieren. Im Vergleich zu privaten Investoren verfügen die meisten institutionellen Investoren über beträchtliche Finanzmittel, welche sie in der Regel im Namen von anderen Personen oder Unternehmen verwalten. 

    Institutionelle Investoren haben einen langfristigen Fokus und können aufgrund ihrer Grösse und ihres Kapitals erheblichen Einfluss auf die Finanzmärkte und Unternehmen nehmen, in welche sie investiert haben. Damit eingehend verfolgen sie auch langfristige Anlagestrategien, um höhere Renditen auf ihren Investitionen zu erzielen. Ebenfalls haben sie oft eine Vielzahl von Anlagezielen, welche von der Erhaltung des Kapitals bis hin zu aggressiven Wachstumszielen reichen. Dabei haben sie oft spezialisierte Abteilungen, welche sich auf bestimmte Anlageklassen, Branchen oder Regionen fokussieren. Sie suchen nach Anlagechancen, welche ihre Anlageziele und -strategien unterstützen und setzen oftmals professionelle Vermögensverwalter oder Investmentberater ein, um ihre Portfolios zu managen.

    Institutionelle Investoren können für KMU eine wichtige Finanzierungsquelle darstellen. Insbesondere in späteren Wachstumsphasen, wenn ein höherer Kapitalbedarf besteht, können institutionelle Investoren grosse Kapitalmengen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus können sie aufgrund ihres Fachwissens wertvolle Unterstützung und Beratung für KMU bieten. Trotz dieser Aspekte stellen institutionelle Investoren hohe Anforderungen an KMU. Beispielsweise können dies hohe Zinsen, eine hohe Beteiligungsquote oder eine strenge Überwachung darstellen. Dementsprechend gilt es sorgfältig abzuwägen, ob eine Investition von institutionellen Investoren die beste Finanzierungsoption für das Unternehmen ist und ob die Bedingungen für eine solche Investition akzeptabel sind.

    Investor Relations

    Investor Relations, auch Anleger- oder Investorenbeziehungen genannt, implizieren die Beziehungen eines Unternehmens zu seinen Investoren, mitsamt Aktionären, Anleihegläubigern und Analysten. Investor Relations umfasst typischerweise Aktivitäten wie die Veröffentlichung von Unternehmensberichten und Finanzkennzahlen und Organisation von Konferenzen sowie die Beantwortung von Anfragen und Anliegen der Investoren. Gesamthaft können nachfolgende Ziele von Investor Relations festgehalten werden:

    Transparente und zeitnahe Kommunikation

    Investor Relations stellen sicher, dass Investoren und Analysten Zugang zu relevanten Informationen haben, welche sie für fundierte Entscheidungen zu Investitionen in das Unternehmen benötigen.

    Steigerung des Aktienkurses

    Investor Relations können das Vertrauen der Investoren stärken, wodurch sich der Aktienkurs des Unternehmens erhöhen kann. Dies trägt unter anderem dazu bei, dass die Gesellschaft für potenzielle Investoren attraktiver wird.

    Besseres Verständnis des Unternehmens

    Mittels Investorenveranstaltungen können Investoren und Analysten das Unternehmen eher verstehen und die zukünftige Leistung besser einschätzen.

    Einhaltung von Vorschriften

    Investor Relations stellen sicher, dass das Unternehmen möglichst sämtliche Vorschriften und Veränderungen einhält, welche für die Kommunikation mit Investoren gelten. 

    Wie aus den genannten Erläuterungen hervorgeht eignen sich Investor Relations insbesondere für börsenkotierte Gesellschaften. Jedoch können Investor Relations auch für nicht-börsenkotierte Unternehmen relevant sein. Denn auch da sind die Beziehungen zu Investoren und weiteren Stakeholdern von Bedeutung, um beispielsweise Kapital zu beschaffen, Unterstützung für das Unternehmenswachstum zu gewinnen oder das Unternehmen für eine mögliche M&A-Transaktion zu positionieren.

    IRR | Internal Rate of Return

    Die IRR steht für Internal Rate of Return, was auf Deutsch als interne Verzinsungsrate bezeichnet werden kann. Sie ist ein Mass für die Rentabilität eines Investitionsprojekts und gibt an, bei welchem Prozentsatz der Cashflow auf einer Investition jährlich reinvestiert werden muss, um den Kapitaleinsatz in einem bestimmten Zeitraum auszugleichen. In anderen Worten ist es die geschätzte jährliche Rendite, welche das Unternehmen aus dem Investitionsprojekt erwartet. Dementsprechend wird die IRR verwendet, um zu bestimmen, ob ein Projekt rentabel ist oder nicht und unterstützt Unternehmen dabei bessere Entscheidungen über ihre Investitionen zu treffen. 

    Im M&A-Kontext wird die IRR verwendet, um zu beurteilen, ob die Investition (Unternehmenskauf) rentabel ist. Denn sie misst den finanziellen Erfolg einer M&A-Transaktion. Dabei wird die IRR mit dem gegenwärtigen Kapitalmarktzins verglichen. Ist die IRR höher als der Kapitalmarktzins, kann die Investition lohnend sein. Die IRR-Berechnung kann überdies hilfreich sein, um die Kosten und Nutzen von verschiedenen Investitionsoptionen zu vergleichen. 

    Nichtsdestotrotz bestehen bei der Verwendung der IRR als Entscheidungskriterium auch Nachteile. Insbesondere ist dies bei komplexen Investitionen der Fall. Daher sollte die IRR in Verbindung mit weiteren Finanzkennzahlen und Analysemethoden verwendet werden, um eine umfassende Beurteilung von M&A-Opportunitäten vornehmen zu können.

  10. J
    Joint Venture

    Ein Joint Venture ist eine rechtliche Organisationsstruktur und bezeichnet verschiedene Formen partnerschaftlicher Unternehmenskooperationen zwischen zwei oder mehr Unternehmen. Meist werden solche Partnerschaften aus strategischen Überlegungen eingegangen um ein gemeinsam festgelegtes Ziel zu erreichen. Das Einbringen von Kapital, Produktionsmittel, Arbeitskräften sowie Know-how soll die gewünschten Synergien zur Zielerreichung liefern. 

    Im Rahmen eines Joint Ventures agieren rechtlich und wirtschaftlich voneinander unabhängige Unternehmen, wobei die Führungsverantwortung sowie das finanzielle Risiko gemeinsam getragen wird. Nebst der Rechtsgrundlage die der Joint Venture Vertrag bildet, werden darin die gegenseitigen Interessen und Ziele sowie die Rechts- und Wirtschaftsbeziehungen geregelt. 

    Sobald das gemeinsam festgelegte Ziel erreicht wurde, beenden die Partnerunternehmen das Joint Venture und fokussieren sich wieder auf die individuellen Ziele. 

    Als weitverbreitete strategische Partnerschaft in der Praxis liefert ein Joint Venture verschiedene Vorteile. 

    Risikoteilung

    Durch die Zusammenarbeit können die jeweiligen Partner das Risiko teilen. Dies ermöglicht ihnen die anfallenden Kosten zu minimieren.

    Zugang zu neuen Ressourcen

    Das Joint Venture kann Partnern den Zugang zu neuen Ressourcen, wie beispielsweise Technologien, Märkten und Finanzierung ermöglichen. 

    Effizienz

    Ein Joint Venture kann dazu beitragen, dass die beteiligten Partner ihre Prozesse und Verfahren verbessern und sich dadurch die Effizienz erhöht. 

    Markteintrittsbarrieren überwinden

    Mittels einem Joint Venture können Macht- bzw. Grössenvorteile erzielt werden. Dies hilft den Partnern bestehende Markteintrittsbarrieren zu überwinden und erleichtert den Zugang zu neuen Märkten.

    Nebst den genannten Vorteilen birgt ein Joint Venture auch verschiedene Herausforderungen. Zum Beispiel gilt es Kulturkonflikte, Probleme bei der Entscheidungsfindung sowie Schwierigkeiten bei der Integration der Geschäftstätigkeiten einzelner Partner zu überwinden. Umso wichtiger ist eine klare Absprache der Ziele und dass die Verantwortlichkeiten unmissverständlich definiert werden.

  11. K
    Kaufpreis

    Der Kaufpreis ist derjenige Betrag, welcher ein Käufer zahlt, um ein gesamtes Unternehmen oder ein Anteil an einem Unternehmen zu erwerben. Dabei kann der Kaufpreis, abhängig von den Bedingungen und Modalitäten des Verkaufs, auf verschiedene Weise ausgedrückt werden. Im Folgenden werden einige der gängigsten Arten aufgeführt.

    Barzahlung

    Der Kaufpreis wird in Form von Bargeld oder Überweisung auf das Bankkonto des Verkäufers überwiesen.

    Aktientausch

    Der Kaufpreis wird durch den Austausch von Aktien des Käufers für Aktien des Verkäufers oder durch Ausgabe neuer Aktien des Käufers an den Verkäufer gezahlt.

    Schuldenübernahme

    Der Kaufpreis wird durch die Übernahme von Schulden des Unternehmens durch den Käufer gezahlt. Der Käufer übernimmt dabei die Verantwortung für die Schuldenrückzahlung.

    Earn-out

    Der Kaufpreis wird in Form von zusätzlichen Zahlungen an den Verkäufer gezahlt, wenn bestimmte zukünftige Leistungsziele erreicht werden.

    Kombination verschiedener Methoden

    Der Kaufpreis wird durch eine Kombination von Barzahlung, Aktientausch, Schuldenübernahme oder Earn-out-Zahlungen bezahlt.

    Die Wahl der Option hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise den finanziellen Möglichkeiten des Käufers, den Präferenzen des Verkäufers, den steuerlichen und rechtlichen Bedingungen. Nichtsdestotrotz ist die am häufigsten verwendete Art des Kaufpreises bei Unternehmenskäufen die Barzahlung oder die Kombination aus Barzahlung und Aktientausch. Dies liegt daran, dass beide Parteien oft Vorteile aus diesen Zahlungsarten ziehen können. Als führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz unterstützt die Business Broker AG ihre Mandanten bei der Eruierung der geeigneten Kaufpreisart.

    Kennzahlen Unternehmensbewertung

    Die Unternehmensbewertung ist insbesondere bei Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen ein wichtiger Prozess, um den Wert eines Unternehmens zu bestimmen. Dabei werden verschiedene Kennzahlen verwendet, wovon die Bekanntesten nachfolgend aufgeführt werden.

    Umsatz und Gewinn

    Der Umsatz und der Gewinn eines Unternehmens sind wichtige Kennzahlen für die Bewertung, da sie einen Hinweis auf die Performance der Gesellschaft geben. Diese Kennzahlen dienen auch als Grundlage für eine Prognose der zukünftigen Einnahmen und des Gewinns des Unternehmens dienen.

    EBITDA

    Das EBITDA "Earnings Before Interests, Taxes, Deprectiation and Amortization" ist ein wichtiger Indikator für die operative Rentabilität eines Unternehmens. Die Kennzahl gibt an, wie viel Geld das Unternehmen durch seine operativen Geschäfte generiert, ohne Berücksichtigung von Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen.

    Multiplikator

    Ein Multiplikator ist eine Kennzahl, die verwendet wird, um den Wert eines Unternehmens zu bewerten. Dabei wird der Multiplikator auf eine bestimmte Kennzahl des Unternehmens angewendet, wie z.B. den Umsatz, den Gewinn oder das EBITDA.

    Wachstumsrate

    Die Wachstumsrate des Unternehmens ist eine wichtige Kennzahl für die Bewertung, da sie auf das zukünftige Potenzial des Unternehmens hinweist. Eine hohe Wachstumsrate kann bedeuten, dass das Unternehmen in der Zukunft höhere Einnahmen und Gewinne erzielen wird.

    Diese genannten Kennzahlen sind nicht abschliessend, werden in der Praxis jedoch häufig im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen verwendet, um eine Unternehmensbewertung vorzunehmen. Nichtsdestotrotz ist es von Bedeutung, im Rahmen einer Unternehmensbewertung eine umfassende Due Diligence durchzuführen, um alle relevanten Faktoren zu berücksichtigen und einen angemessenen Preis für das Unternehmen zu ermitteln. 

    Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und unterstützt die Mandanten, den Unternehmenswert zu ermitteln, um eine solide Grundlage für Verhandlungen und den Verkaufsprozess zu schaffen. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

    KMU

    Der Begriff KMU steht für kleine und mittelständische Unternehmen. Als KMU gelten in der Regel Gesellschaften, welche bestimmte Kriterien hinsichtlich Grösse, Umsatz, Beschäftigtenanzahl oder Eigenkapital erfüllen. Dabei gilt es zu beachten, dass sich diese Kriterien je nach Land unterscheiden. In der Schweiz werden KMU als Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeitenden definiert. Wobei diese wieder in die nachfolgenden drei Grössenkrassen unterteilt werden.

    Mikrounternehmen: 1 bis 9 Beschäftigte.
    Kleine Unternehmen: 10 bis 49 Beschäftigte.
    Mittelständische Unternehmen: 50 bis 249 Beschäftigte. 

    Insbesondere in der Schweiz, wo 99% der Unternehmen kleine und mittelständische Gesellschaften sind, spielen sie eine zentrale Rolle in der Wirtschaft. KMUs sind oftmals die Treiber für Innovation und Wachstum und können aufgrund Ihrer Tätigkeit in Nischenmärkten und ihrer flexiblen Struktur, schnell auf Veränderungen im Markt reagieren.

    Im Gegensatz zu grösseren Unternehmen stehen KMU verschiedenen Herausforderungen gegenüber. Beispielsweise begrenzte finanzielle Ressourcen und Schwierigkeiten beim Zugang zu Finanzierung und internationalen Märkten. Aufgrund der Grösse sind KMU auch anfälliger für wirtschaftliche Unsicherheiten und haben Schwierigkeiten bei der Suche einer geeigneten Nachfolgelösung. 

    KMU können durch M&A Zugang zu neuen Märkten, eine grössere Skaleneffizient und eine höhere Wettbewerbsfähigkeit erlangen. Dabei hängt der Erfolg einer Transaktion im KMU-Umfeld von Faktoren wie beispielsweise der strategischen Passgenauigkeit der Unternehmen, der finanziellen und betrieblichen Prüfung und der Vorbereitung und Umsetzung des Vollzugs. Als führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz unterstützt die Business Broker AG ihre Mandanten bei den genannten Faktoren. 

    Konsortialführer

    Ein Konsortialführer ist ein Finanzinstitut, oftmals eine Bank, welche bei der Strukturierung und Organisation einer Finanzierungstransaktion die Führung übernimmt. Der Konsortialführer ist grundsätzlich das grösste oder das am besten positionierte Mitglied einer Kooperation von Kreditgebern. Darüber hinaus kann ein Konsortialführer im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen oder Nachfolgeregelungen eine wichtige Rolle einnehmen. Dies ist insbesondere hinsichtlich der Finanzierung einer solchen Transaktion von Bedeutung. 

    Nachfolgend werden die zentralsten Tätigkeiten eines Konsortialführers erläutert. 

    Koordination der Finanzierung

    Ein Unternehmensverkauf oder eine Nachfolgeregelung kann sehr komplex sein und erfordert oftmals eine erhebliche Menge an Flüssigen Mitteln. Ein Konsortialführer kann dabei helfen, verschiedene Kreditgeber zu koordinieren und die Transaktionsfinanzierung zu organisieren.

    Expertise bei der Strukturierung der Finanzierung

    Die Erfahrung eines Konsortialführers ist für eine erfolgreiche Transaktion von hoher Relevanz. Er kann beispielsweise helfen, die Finanzierung auf eine Weise zu strukturieren, welche den Interessen der verschiedenen Kapitalgeber entspricht und dabei sicherstellen, dass das Risiko für alle Beteiligten akzeptabel ist.

    Verhandlungskompetenz

    Der Konsortialführer kann auch in der Lage sein, eine stärkere Verhandlungsposition für die Kreditgeber zu schaffen, indem er beispielsweise günstigere Konditionen für die Finanzierung aushandelt.

    Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass ein Konsortialführer eine wichtige Rolle bei der Finanzierung eines Unternehmensverkaufs oder einer Nachfolgeregelung einnimmt. Insbesondere ist dies der Fall, wenn es sich um eine komplexe oder umfangreiche Transaktion handelt, bei welcher mehrere Kreditgeber beteiligt sind. Zudem trägt der Konsortialführer dazu bei, eine erfolgreiche Transaktion zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Interessen der Beteiligten berücksichtigt werden.

    Konsortium

    Ein Konsortium stellt eine vorübergehende Vereinigung von gleichberechtigten sowie wirtschaftlich und rechtlich unabhängigen Unternehmen oder Organisationen dar, welche zusammenarbeiten, um ein bestimmtes Projekt durchzuführen oder ein spezifisches Ziel zu erreichen. Dabei werden in einem Konsortium insbesondere die jeweiligen Stärken sowie Ressourcen der einzelnen Mitglieder gebündelt.

    KMUs können von einem Konsortium profitieren, indem sie sich mit anderen KMUs zusammenschliessen, um gemeinsam grössere Projekte oder Aufträge anzugehen, welche sie allein nicht bewerkstelligen könnten. Beispielsweise kann ein Konsortium in der Baubranche gebildet werden, um gemeinsam für einen öffentlichen Auftrag zu bieten. Indem die Ressourcen gebündelt werden, können die Unternehmen ein besseres Angebot abgeben und höhere Gewinnmargen erzielen. Darüber hinaus liefert das Konsortium eine grössere finanzielle Stabilität und eine grössere Kapazität, um die Projekte sicher und effizient abschliessen zu können. Ein weiterer Vorteil eines Konsortiums kann der Zugang zu neuen Technologien sowie Fähigkeiten darstellen. Denn dadurch sind KMU in der Lage ihre eigene Geschäftstätigkeit zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Nichtsdestotrotz gilt es zu beachten, dass die Gründung eines Konsortiums eine gründliche Planung und Absprache zwischen den Mitgliedern erfordert. Dadurch soll sichergestellt werden, dass sämtliche Interessen und Ziele ausgeglichen berücksichtigt werden. 

    Im M&A-Kontext nimmt ein Konsortium ebenfalls eine wichtige Rolle ein. Denn ein Konsortium aus Investoren kann beispielsweise gemeinsam ein Unternehmen erwerben, indem es die finanziellen Ressourcen und das Know-how bündelt. Vornehmlich beim Erwerb von grösseren und komplexeren Gesellschaften, welcher signifikante Investitionen erfordert, kann ein Konsortium hilfreich sein.

    Kreditorenlaufzeit

    Die Kreditorenlaufzeit ist ein zentraler Begriff des Rechnungswesens. Denn sie bezieht sich auf den Zeitraum, welcher ein Unternehmen benötigt, um ausstehende Kreditoren von Gläubigern zu begleichen und gibt Auskunft über die Zahlungsgeschwindigkeit und -fähigkeit eines Unternehmens. Anders ausgedrückt entspricht die Kreditorenlaufzeit der Zeit (in Tagen) zwischen Rechnungserhalt und Zahlungsausgang des Unternehmens.

    Eine ideale Kreditorenlaufzeit hängt von unternehmensindividuellen Faktoren ab und kann dementsprechend nicht generalisiert werden, obwohl eine Kreditorenlaufzeit von weniger als 30 Tagen für ein KMU als gut betrachtet werden kann. Eine längere Kreditorenlaufzeit bedeutet, dass ein Unternehmen seine Kreditoren langsamer zurückbezahlt und die Gläubiger länger auf das Geld warten müssen. Eine kürzere Kreditorenlaufzeit hingegen lässt darauf schliessen, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine Kreditoren rasch zu bezahlen und somit in der Tendenz eher über eine bessere Liquidität verfügt. Nichtsdestotrotz kann eine kurze Kreditorenlaufzeit ebenfalls zu Liquiditätsproblemen führen, insbesondere dann, wenn das Unternehmen nicht über ausreichende liquide Mittel verfügt.

    Die Kreditorenlaufzeit kann aus Sicht des Unternehmens durch ein Kreditorenmanagement beeinflusst werden. Dieses Kreditorenmanagement umfasst alle Aktivitäten, welche darauf abzielen, die Kreditorenlaufzeit zu optimieren und gleichzeitig die Liquidität des Unternehmens aufrechtzuerhalten. Dabei gilt es sicherzustellen, dass die Kreditorenlaufzeit sorgfältig überwacht wird, sie angemessen ist und mit den Geschäftsanforderungen des Unternehmens übereinstimmt.

  12. L
    Lagerreichweite

    Die Lagerreichweite ist ein Begriff, welcher insbesondere im Rahmen des Supply-Chain-Managements auftritt und sich auf die Anzahl der Tage bezieht, an welchen ein Unternehmen mit dem aktuellen Lagerbestand auskommt. Konkret gibt die Lagerreichweite an, wie lange die Vorräte eines Unternehmens, basierend auf dem vergangenen sowie aktuellen Verbrauch und der Lagermenge, voraussichtlich ausreichen werden. Grundsätzlich wird die Lagerreichweite in Tagen gemessen und gibt an, wie viele Tage ein Unternehmen die Produktion aufrechterhalten oder die Kunden mit Waren versorgen kann, ohne dass es zu einem Engpass in der Beschaffung kommt.

    Im Allgemeinen lässt sich keine ideale Lagerreichweite ausmachen. Da die optimale Lagerreichweite auf verschiedene Faktoren ankommt, wie beispielsweise der Art der Produkte, der Verkaufsvolumen, der Bestellmenge, der Lieferzeit und der Lagerhaltungskosten. Ein zu niedriger Lagerbestand kann jedoch zu Lieferengpässen führen und somit die Kundenzufriedenheit negativ beeinträchtigen, während ein zu hoher Lagerbestand Kapital bindet und zusätzliche Kosten für die Lagerung und Versicherung verursacht. Nichtsdestotrotz kann eine höhere Lagerreichweite von Vorteil sein, da die Gesellschaft dadurch in der Lage ist, grosse Warenmengen auf einmal zu beschaffen und so von günstigeren Einkaufspreisen profitieren kann. 

    Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lagerreichweite ein wichtiger Indikator für die Planung und Steuerung von Lagerbeständen eines Unternehmens ist. Darüber hinaus können Unternehmen durch eine effiziente Lagerhaltungsstrategie, ihre Betriebskosten senken, die Lieferfähigkeit erhöhen und somit die Wettbewerbsfähigkeit verbessern.

    Latente Steuern

    Latente Steuern stellen verborgene Steuerlasten oder -vorteile dar, welche infolge verschiedener Bewertungs- und Bilanzierungsregeln in die Zukunft transferiert werden. Dabei resultieren sie, wenn eine Gesellschaft Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten zu einem anderen Wert in der Steuerbilanz als in der Handelsbilanz ausweist. Diese Abweichungen führen zu temporären Differenzen, welche in Zukunft auszugleichen sind. Differenziert umfassen die latenten Steuern also den Betrag, um den der versteuernde Gewinn in Zukunft wahrscheinlich höher oder niedriger ausfallen wird als der derzeitige versteuerte Gewinn.  

    Die latenten Steuern sind insbesondere in der Finanzbuchhaltung von Bedeutung, wenn eine Gesellschaft Bilanzierungsregeln anwendet, welche von den Steuervorschriften abweichen. Somit gilt es diese vor allem bei der Erstellung von Jahresabschlüssen und auch hinsichtlich Unternehmensbewertungen zu beachten. 

    Im M&A-Kontext können latente Steuern auch den Unternehmenswert beeinflussen, weil sie einen direkten Einfluss auf zukünftige Cashflows und den steuerpflichtigen Gewinn aufweisen. Wenn ein Unternehmen beispielsweise Verlustvorträge aus der Vergangenheit nutzt, um zukünftige Steuerzahlungen zu reduzieren, können die latenten Steuern einen positiven Einfluss auf den Unternehmenswert haben. Denn dadurch wird das Unternehmen allenfalls weniger Steuern zahlen müssen und resultierend höhere Cashflows generieren. Andererseits können latente Steuern auch einen negativen Einfluss auf den Unternehmenswert haben, wenn das Unternehmen beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Bewertungsmethoden höhere zukünftige Steuerzahlungen erwartet. In diesem Fall können die latenten Steuern den zukünftigen Cashflow und somit auch den Unternehmenswert mindern.

    Later Stage Financing

    Later Stage Financing, was auf Deutsch als Spätphasenfinanzierung bezeichnet werden kann, bezieht sich auf eine Phase der Finanzierung. Sie wird erst vorgenommen, wenn das Unternehmen ein solides Geschäftsmodell aufgebaut hat und bereits in der Lage ist, signifikante Einnahmen zu generieren. Generell sind Unternehmen, welche für ein Later Stage Financing in Frage kommen, bereits seit mehreren Jahren in derselben Branche tätig und haben eine beachtliche Marktpräsenz und Kundenbasis aufgebaut. 

    Grundsätzlich wird beim Later Stage Financing eine höhere Finanzierungssumme bereitgestellt, um das Wachstum des Unternehmens weiter zu fördern und die Expansion in neue Märkte zu ermöglichen oder die Entwicklung neuer Produkte sowie Dienstleistungen zu finanzieren. Das Kapital beim Later Stage Financing wird oftmals von institutionellen Anlegern wie beispielsweise Risikokapitalgesellschaften, Hedgefonds, Private Equity-Fonds oder auch strategischen Investoren wie grosse Unternehmen oder Family Offices bereitgestellt. Die Investoren suchen in der Regel nach Unternehmen mit einem hohen Wachstumspotenzial und einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung, um ihr Kapital zu investieren und von der zukünftigen Wertsteigerung zu profitieren.

    Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass ein Later Stage Financing eine wichtige Phase in der Finanzierung eines Unternehmens darstellt, welches bereits eine solide Basis geschaffen hat. Darüber hinaus kann ein Later Stage Financing auch eine wichtige Vorstufe für einen Börsengang oder eine Übernahme eines Unternehmens sein. In jedem Fall ist ein Later Stage Financing ein wichtiger Schritt für ein Unternehmen auf dem Weg zu einem erfolgreichen und nachhaltigen Wachstum.

    Lead Investor

    Der Lead Investor, was auf Deutsch als führender Investor bezeichnet werden kann, ist ein Investor, welcher grundsätzlich die grösste Summe an Kapital in einer Finanzierungsrunde investiert und die Führungsrolle bei Investitionsentscheidungen und der Organisation der Finanzierung übernimmt.

    Dabei liegt der Fokus des Lead Investors darauf, dass er das Vertrauen der anderen Investoren in das Unternehmen und in die Finanzierungsrunde stärken und durch seine Führungsrolle die Investitionsentscheidung dieser erleichtern kann. Zudem nimmt der Lead Investor eine zentrale Rolle bei der Unterstützung und Beratung des Unternehmens ein. 

    Grundsätzlich lassen sich folgende Tätigkeiten eines Lead Investors ausmachen.

    Initiierung der Finanzierungsrunde

    Der Lead Investor initiiert grundsätzlich die Finanzierungsrunde und unterstützt bei der Identifizierung von Finanzierungsmöglichkeiten und bei Vorbereitungen von Präsentationen für potenzielle Investoren.

    Strukturierung der Finanzierungsrunde

    Der Lead Investor kann Vertragsbedingungen, Unternehmensbewertungen und Investitionshöhen mit dem Unternehmen und anderen Investoren verhandeln.

    Überwachung der Due Diligence

    Der Lead Investor kann bei der Überprüfung von Dokumenten des Unternehmens und der Bewertung von Risiken und Chancen helfen, das Investitionsrisiko für sämtliche Beteiligte zu minimieren.

    Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass die Zusammenarbeit mit einem Lead Investor verschiedene Vorteile für ein Unternehmen mit sich bringen kann. Insbesondere die höhere Glaubwürdigkeit, das verbesserte Netzwerk und den Zugang zu zusätzlichen Finanzierungsmöglichkeiten können genannt werden. Dementsprechend relevant ist es für ein Unternehmen während einer Finanzierungsrunde einen Lead Investor miteinzubeziehen.

    Letter of Intent

    Ein Letter of Intent (LOI) oder auch Absichtserklärung ist ein Dokument, das im Rahmen einer Fusion oder Übernahme (M&A) verwendet wird, um das Interesse an einer möglichen Transaktion zu bekunden. Der Letter of Intent (LOI) ist ein formeller Brief, der die Absicht zum Ausdruck bringt, in Verhandlungen einzutreten und die Rahmenbedingungen für eine mögliche Transaktion festzulegen. Eine Absichtserklärung kann einseitig von einer Partei, oder gemeinsam von mehreren Parteien verfasst werden.

    Der Letter of Intent (LOI) enthält in der Regel wichtige Informationen wie den geplanten Kaufpreis, die Struktur der Transaktion, die Absichten der Parteien und eventuelle Bedingungen, die erfüllt werden müssen. Er ermöglicht den Parteien, Vertraulichkeitsvereinbarungen zu treffen, den Informationsaustausch zu regeln, den Zeitplan für den Abschluss der Transaktion sowie den Rahmen für weitere Verhandlungen festzulegen.

    Der Letter of Intent (LOI) ist so ausführlich wie nötig und so knapp wie möglich zu halten. Bei der Formulierung ist darauf zu achten, dass sie möglichst wenig Spielraum für Interpretation enthält und stattdessen objektiv und beschreibend ausgestaltet wird.

    Obwohl der Letter of Intent (LOI) rechtlich nicht bindend ist, schafft er eine verbindliche Absichtserklärung zwischen den Parteien und gibt ihnen die Möglichkeit, bestimmte Aspekte der Transaktion auszuhandeln. Dadurch kann eine Grundlage für weitere Verhandlungen geschaffen werden. Er dient als Ausgangspunkt für die Ausarbeitung eines endgültigen Kaufvertrags.

    Der Letter of Intent (LOI) ist ein wichtiger Meilenstein im M&A-Prozess. Er erleichtert die Zusammenarbeit, unterstützt die Transparenz und hilft den Parteien, wichtige Fragen zu klären, bevor sie den endgültigen Vertrag unterzeichnen. Die Business Broker AG begleitet ihre Mandanten bei der Beurteilung oder der Erstellung eines Letter of Intent (LOI).

    Leverage

    Der Leverage-(Effekt), zu Deutsch Hebeleffekt, beschreibt in der Wirtschaft grosse Auswirkungen auf ein Resultat, obwohl nur geringe Änderungen einer Variablen vorgenommen werden. Im Finanzwesen findet der Begriff vorwiegend in den Bereichen der Kapital- und Kostenstruktur Verwendung. Gemeint ist die Hebelwirkung der Finanzierungskosten des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalverzinsung. Es wird Geld geliehen, um Investitionen zu tätigen, wobei das Ziel ist, dass zukünftige Gewinne höher sein werden als die Kosten für das geliehene Kapital. Leverage ist eine Finanzierungsstrategie, welche oft von Unternehmen, Investoren sowie Finanzinstituten eingesetzt wird, wenn nicht mehr Eigenkapital bereitgestellt werden soll. Beispielsweise kann ein Unternehmen durch den Einsatz von Fremdkapital ein grösseres Projekt finanzieren und somit eine höhere Rendite auf das eingesetzte Kapital erzielen, als wenn es das Projekt ausschliesslich mit Eigenkapital finanzieren würde. 

    Das Leverage bringt jedoch auch erhöhte Risiken mit sich, da das Unternehmen oder der Investor verpflichtet ist, das Fremdkapital zurückzuzahlen, unabhängig davon, ob das Projekt erfolgreich war oder nicht. Daher gilt es das Leverage sorgfältig zu planen und überwachen, um sicherzustellen, dass es das Unternehmen oder den Investor nicht überfordert. Durch die Hebelwirkung können wohl Gewinne vervielfacht werden, es besteht jedoch auch das Risiko, dass sich Verluste multiplizieren können.

    Liquidationswert

    Der Liquidationswert, auch als sogenannter Auffangwert bezeichnet, ist der Wert eines Unternehmens, wenn es liquidiert wird. In anderen Worten ist dies der Wert, welcher resultiert, wenn sämtliche Vermögenswerte verkauft und sämtliche Verbindlichkeiten beglichen werden. Dabei stellt der Liquidationswert oft den Mindestwert dar, welcher ein Unternehmen erzielen sollte, wenn es liquidiert wird. 

    Im Vergleich zum Buchwert, welcher den Wert der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf Grundlage von Buchhaltungsprinzipien widerspiegelt, wird der Liquidationswert basierend auf dem erzielbaren Verkaufswert der Vermögenswerte und der erwarteten Kosten der Abwicklung der Verbindlichkeiten berechnet. Die Berechnung des Liquidationswerts kann komplex sein, da es oftmals schwierig ist, den erzielbaren Verkaufswert der Vermögenswerte zu bestimmen. Damit eingehend können auch Kosten für die Begleichung von Verbindlichkeiten anfallen, welche den Unternehmenswert reduzieren können. Dadurch fällt der Liquidationswert oftmals niedriger als der Markt- oder Ertragswert eines Unternehmens aus. 

    In der Praxis wird der Liquidationswert in verschiedenartigen Situationen verwendet. Nachfolgend werden einige genannt, welche die Berechnung des Liquidationswertes bedingen.

    Insolvenz / Liquidation

    Wenn das Risiko besteht, dass ein Unternehmen Konkurs geht, kann der Liquidationswert als Indikator dafür dienen, welchen Mindestbetrag Gläubiger erwarten können. 

    Verkauf von Vermögenswerten

    Wenn ein Unternehmen seine Vermögenswerte veräussert, kann der Liquidationswert genutzt werden, um den Mindestpreis zu bestimmen, zu welchem die Vermögenswerte verkauft werden sollen.

    Geschäftsauflösung

    Wenn ein Unternehmen sein Geschäft aufgibt, kann der Liquidationswert als Indikator genutzt werden, um zu bestimmen, welchen Betrag durch den Verkauf der Vermögenswerte erwirtschaftet wird. 

    Unternehmensbewertung

    In seltenen Fällen kann der Liquidationswert bei der Unternehmensbewertung berücksichtigt werden. Insbesondere dann, wenn ein Unternehmen eine schlechte Finanzlage aufweist oder sich in einer schnell verändernden Branche befindet. 

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Liquidationswert in verschiedenen Situationen hilfreich sein kann. Jedoch ist es schwierig, den exakten Liquidationswert zu bestimmen. Daher sollte der Liquidationswert nicht als alleiniger Wert verwendet werden. Es gilt auch andere Werte wie beispielsweise den Ertragswert, Marktwert oder Buchwert zu berücksichtigen, damit ein umfassenderes Bild geschaffen werden kann. 

    Listing

    Ein Listing bezieht sich auf den Prozess, bei dem ein Unternehmen seine Aktien an einer Börse zum Handel zugelassen werden. Durch das Listing wird das Unternehmen zum öffentlichen Unternehmen und die Aktien können von Investoren erworben und gehandelt werden. Es ist eine Möglichkeit für Unternehmen, Kapital aufzubringen und Liquidität für ihre Anteilseigner zu schaffen.

    Im M&A-Kontext kann das Listing eine wichtige Rolle spielen. Im Falle, dass ein Unternehmen eine Akquisition plant, kann das Listing an der Börse eine attraktive Eigenschaft sein, da es potenziellen Käufern Zugang zu einer breiten Investorenbasis ermöglicht. Ein bereits gelistetes Unternehmen könnte daher für M&A-Transaktionen interessanter sein, da es bereits eine etablierte Börsenpräsenz und möglicherweise eine höhere Liquidität aufweist.

    Das Listing an einer Börse bietet Unternehmen eine Reihe von Vorteilen. Denn es ermöglicht, Kapital durch den Verkauf von Aktien an Investoren zu beschaffen, um dadurch ihre Wachstumspläne zu finanzieren und ihr Geschäft auszubauen. Zweitens erhöht das Listing die Sichtbarkeit und den Ruf eines Unternehmens, da es seine Präsenz in der Finanzgemeinschaft und bei potenziellen Kunden und Partnern stärkt.

    Darüber hinaus schafft das Listing eine Möglichkeit für Aktionäre, ihre Aktien zu verkaufen und ihre Investition zu monetarisieren. Dies erhöht die Liquidität der Anteile und bietet Aktionären die Möglichkeit, ihre Position im Unternehmen zu realisieren oder zu diversifizieren.

    Es gilt zu beachten, dass das Listing an einer Börse bestimmten regulatorischen Anforderungen und Voraussetzungen unterliegt. Unternehmen müssen bestimmte finanzielle und rechtliche Kriterien erfüllen, um für ein Listing zugelassen zu werden. Diese Kriterien variieren je nach Börse und Rechtsordnung.

    Lock-up Period

    Lock-up Period, was auf Deutsch als Sperrfrist bezeichnet werden kann, stellt einen Zeitraum dar in dem Aktien oder andere Wertpapiere, welche oftmals von Mitarbeitenden des Unternehmens erworben wurden, nicht veräussert werden dürfen. In der Regel wird die Lock-up Period vereinbart, um sicherzustellen, dass die betreffenden Personen nicht kurz nach dem Börsengang oder einer anderen Kapitaltransaktion ihre Anteile verkaufen und so den Kurs der Aktie beeinflussen können. Nachfolgend werden weitere Gründe genannt, weshalb eine Lock-up Period für Unternehmen sinnvoll sein kann.

    Stabilisierung des Aktienkurses

    Eine Lock-up Period soll dazu beitragen, den Aktienkurs während der ersten Monate oder Jahre nach einem Börsengang oder einer weiteren Kapitaltransaktion stabil zu halten. Sie soll ermöglichen, einen Kursabsturz zu vermeiden und das Vertrauen von Investoren und Märkten stärken.

    Schutz von Investoren

    Eine Lock-up Period trägt unter anderem dazu bei, dass Mitarbeitende nicht von der Möglichkeit profitieren, frühzeitig Aktien zu veräussern, bevor sie der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dadurch kann verhindert werden, dass diese Personen einen Vorteil gegenüber anderen Investoren haben.

    Erhöhung Stabilität des Unternehmens

    Eine Lock-up Period kann Mitarbeitenden einen Anreiz geben, langfristig im Unternehmen zu bleiben und dessen Erfolg zu fördern, was wiederrum die Stabilität des Unternehmens erhöht. 

    Die Länge einer Lock-up Period kann unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Umfang der Kapitaltransaktion oder den Marktbedingungen. Grundsätzlich beträgt sie bei Börsengängen etwa 180 Tage. Nach Ablauf der Periode können Anteilhaber frei entscheiden, ob sie ihre Anteile halten oder verkaufen möchten.

  13. M
    Make-or-Buy

    Make-or-Buy wird auf Deutsch als Eigenfertigung oder Fremdbezug interpretiert. Dementsprechend bedeutet die Entscheidung Make-or-Buy, dass die Gesellschaft entscheiden muss, ob sie die erforderlichen Produkte oder Dienstleistung intern herstellt ("Make") oder von einem externen Lieferanten beschafft ("Buy") werden. Diese Entscheidung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wobei nachfolgend einige dieser erläutert werden. 

    Kosten

    Die Kosten für die Herstellung eines Produkts oder die Erbringung einer Dienstleistung können bei der Entscheidung von Bedeutung sein. Diesbezüglich gilt es abzuwägen, ob die interne Herstellung oder externe Beschaffung kosteneffizienter ist. Dies ist von Produkt zu Produkt und von Dienstleistung zu Dienstleistung unterschiedlich und muss differenziert analysiert werden.

    Ressourcenverfügbarkeit und Know-How

    Das Unternehmen muss berücksichtigen, ob es intern über die notwendigen Ressourcen sowie Fachwissen und Fähigkeiten verfügt, um die Produkte und Dienstleistungen intern herzustellen. Wenn nicht, gilt es diese extern zu beschaffen.

    Qualität

    Die Produkt- und Dienstleistungsqualität kann ein zentraler Faktor hinsichtlich Entscheidungsfindung sein. Wenn die Produkte oder Dienstleistungen firmenextern mit einer höheren Qualität beschafft werden können, wie sie firmenintern produziert werden, ist es unter Umständen sinnvoller, diese extern zu beziehen.

    Flexibilität

    Wenn das Unternehmen flexibel auf veränderte Marktbedingungen reagieren muss, kann es vorteilhaft sein, die Produkte oder Dienstleistungen von externen Lieferanten zu beziehen, da diese in der Regel durch Spezialisierung eine höhere Flexibilität aufweisen und somit schnell auf Veränderungen reagieren können. Zusätzlich können die Lieferanten bei Bedarf auch ersetzt werden.

    Grundsätzlich gilt es sämtliche Faktoren, welche zur Entscheidungsfindung nötig sind, sorgfältig abzuwägen. Dabei ist stets eine objektive Sichtweise einzunehmen und sowohl interne als auch externe Elemente mitzuberücksichtigen. 

    Management-Buy-In

    Die Abkürzung MBI steht für Management-Buy-In. Damit wird ein Unternehmenskauf durch ein externes Management bezeichnet. Beim MBI investiert das externe Managementteam einen erheblichen Betrag an Eigenkapital und beteiligt sich an der Finanzierung des Kaufs durch Fremdkapital. Nach dem Unternehmenskauf wird das Managementteam in der Regel aktiv in die Gesellschaft eingebunden und übernimmt dabei die operative Leitung.

    Das MBI soll in erster Linie sicherstellen, dass die Kontinuität des Unternehmens gewährleistet werden kann. Darüber hinaus erhofft sich das Unternehmen unter anderem von der Erfahrung, dem Wissen und den Führungsfähigkeiten des neuen Managementteams profitieren zu können. Aus Sicht des anteilerwerbenden Managementteams gilt es das Unternehmen möglichst erfolgreich und profitabel zu machen. 

    Das MBI stellt eine komplexe Transaktionsart dar und birgt verschiedene Herausforderungen. Nachfolgend werden einige dieser gesondert erläutert:

    Finanzierung

    Ein MBI erfordert umfangreiche Investitionen in Form von Eigen- sowie Fremdkapital. Das Managementteam muss in der Lage sein, die erforderlichen Mittel aufzubringen, damit der Kauf vollzogen werden kann. 

    Integration

    Nach dem Kauf muss das neue Management die bestehenden Geschäftsprozesse sorgfältig analysieren und gegebenenfalls anpassen. Darüber hinaus gilt es sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden und Kunden des Unternehmens von der Transaktion nicht negativ betroffen sind.

    Strategie

    Das Management muss eine klare und umsetzbare Strategie entwickeln, um das Unternehmen erfolgreich zu führen und zu skalieren. Dies erfordert grundsätzlich eine gründliche Marktanalyse und bedingt Branchenkenntnisse sowie eine klare Vorstellung davon, wie das Unternehmen in der Zukunft positioniert werden soll.

    Die genannten, nicht abschliessenden Herausforderungen können durch eine gründliche Planung und Vorbereitung minimiert werden. 

    Management-Buy-Out

    MBO steht für Management-Buy-Out, was auf Deutsch als Unternehmenskauf durch dessen Management bezeichnet werden kann. Der Unternehmenskauf durch leitende Angestellte wird meist mit finanzieller Unterstützung von Investoren oder geldgebenden Banken durchgeführt.

    Ein Verkauf an nahestehende Personen ist meist einfacher zu realisieren als ein Verkauf an Dritte. Wenn ein Unternehmer in seiner Familie keine passende Nachfolgeregelung organisieren kann, liegt oft ein Verkauf an leitende Angestellte als valide Alternative auf der Hand.

    Ein Verkauf an Nahestehende - so auch ein Management-Buy-Out (MBO) - hat gegenüber dem Verkauf an Dritte viele Vorteile. Der Käufer (sowie seine Fähigkeiten und Kompetenzen) sind bereits bekannt. Eine aufwendige Suche nach ihm wird obsolet. Der Wissenstransfer gestaltet sich einfach und sämtliche Stakeholder sind mit der neuen Inhaberschaft bereits vertraut. Die erheblichen Risiken eines Handwechsels können so zu einem grossen Teil mitigiert werden.

    Nebst diesen positiven Aspekten resultierend aus einem Management-Buy-Out (MBO) bestehen verschiedene Herausforderungen (Aufzählung nicht abschliessend):

    Finanzierung

    Da das unternehmensübernehmende Management oftmals nicht über die notwendigen Mittel für den Unternehmenskauf verfügt, stellt eine tragbare Finanzierung einen herausfordernden Schlüsselfaktor beim Management-Buy-Out (MBO) dar. Banken stellen im besten Fall 60% der für die Finanzierung notwendigen Summe und nur als vorrangiges Darlehen. Der Rest muss durch Eigenmittel der Käufer oder ein Verkäuferdarlehen finanziert zu werden.

    Konflikte zwischen Managern und Investoren

    Käufer und Verkäufer im Rahmen eines Management-Buy-Out (MBO) kennen sich gegenseitig. Dies betrifft auch die Visionen und Emotionen der jeweiligen Parteien. Gibt es hier Unterschiede, dann sind auch diese meist bekannt und offensichtlich. Sie können eine Hürde für den Unternehmensverkauf darstellen und den Management-Buy-Out (MBO) aufgrund von Konflikten beeinträchtigen oder gar gänzlich gefährden.

    Preisfindung

    Eine Einigung betreffend dem Kaufpreis unter nahestehenden Personen gestaltet sich schwierig bis unmöglich, denn es entsteht keine offene Marktsituation, wie es bei einem Verkauf unter Dritten der Fall ist. Im Rahmen eines Management-Buy-Out (MBO) empfiehlt es sich also, eine neutrale Meinung einer unabhängigen Fachperson zum Unternehmenswert einzuholen.

    Die Herausforderungen können durch eine gründliche Planung und Vorbereitung minimiert werden. Dabei ist es wichtig, dass Manager und Investoren gemeinsam arbeiten, um den Erfolg sicherzustellen.

    Marktkapitalisierung

    Die Marktkapitalisierung, ebenfalls bekannt als Markt- oder Börsenwert, ist eine Schätzung des Unternehmenswerts, welche auf dem aktuellen Aktienkurs und der Gesamtzahl der ausgegebenen Aktien berechnet wird. Dementsprechend lässt sich die Marktkapitalisierung auf folgende Weise berechnen: Marktkapitalisierung = Aktienkurs * Anzahl der ausgegebenen Aktien.

    Als zentraler Indikator für den Unternehmenswert zeigt die Marktkapitalisierung, zu welchem Preis das Unternehmen aktuell im Markt bewertet wird. Dabei gibt es einige Einschränkungen, welche bei der Interpretation der Marktkapitalisierung beachtet werden sollten. Einerseits stellt die Marktkapitalisierung eine Momentaufnahme dar, welche sich ständig ändert, je nachdem, wie sich der Aktienkurs und die Anzahl der ausgegebenen Aktien verändern. Andererseits kann die Marktkapitalisierung von kurzfristigen Marktschwankungen beeinflusst werden, welche nicht unbedingt mit der langfristigen Performance des Unternehmens korrelieren.

    Nichtsdestotrotz kann die Marktkapitalisierung auf verschiedene Arten von Nutzen sein. Einige Vorteile dieser Unternehmenswertschätzung werden nachfolgend beschrieben.

    Vergleichbarkeit

    Die Marktkapitalisierung ermöglicht es, den Unternehmenswert mit anderen Gesellschaften derselben Branche in vereinfachter Form zu vergleichen. Dies kann hilfreich sein, um das Potenzial der Gesellschaft einzuschätzen und dieses mit der Konkurrenz zu vergleichen.

    Investmententscheidungen

    Investoren und Analysten verwenden oftmals auch die Marktkapitalisierung, um zu beurteilen, ob ein Unternehmen ein attraktives Investmentziel ist. 

    Finanzierung

    Die Marktkapitalisierung kann auch für Unternehmen von Bedeutung sein, welche Kapital aufnehmen möchten. In diesem Fall kann eine Gesellschaft mit einer höheren Marktkapitalisierung leichter Zugang zu Kapital erhalten, da es als stabiler und finanziell solider eingestuft wird. 

    Grundsätzlich gilt es zu beachten, dass die Marktkapitalisierung nur ein Teil des Gesamtbildes eines Unternehmenswerts darstellt und mit anderen Faktoren zusammen betrachtet werden sollte, um eine umfassende Unternehmensbewertung vorzunehmen. 

    Marktwert

    Der Marktwert ist der geschätzte Preis, zu welchem ein Unternehmen oder ein Vermögenswert auf dem offenen Markt verkauft werden kann. Dabei basiert er auf dem Verhalten der Marktteilnehmer und berücksichtigt unter anderem Faktoren, wie beispielsweise Angebot und Nachfrage, Lage, Zustand, Grösse und weitere relevante Merkmale.

    Grundsätzlich gilt der Marktwert als eine zentrale Kennzahl in der Bewertung von Vermögenswerten und Unternehmen. Denn er wird von verschiedenen Interessensgruppen, wie z.B. Investoren, Kreditgebern oder Analysten, verwendet, um den Wert zu beurteilen. Ein hoher Marktwert kann auf eine hohe Nachfrage hinweisen, während ein niedriger Marktwert oftmals von einer niedrigeren Nachfrage geprägt ist. Nichtsdestotrotz lässt sich sagen, dass der Marktwert einen Schätzwert darstellt und im Laufe der Zeit variieren kann, da sich Angebot und Nachfrage des Marktes stets verändern. Dementsprechend gilt es ihn als Indikator für den Wert eines Vermögensgegenstandes und nicht als feste Grösse zu betrachten.

    In der Praxis kommt es teilweise vor, dass der Marktwert und der Verkehrswert fälschlicherweise als Synonym verwendet werden, obwohl es sich um unterschiedliche Werte handelt. Denn der Verkehrswert bezieht sich auf den Wert, welcher in einer bestimmten Transaktion bewertet wird. Dieser wird in der Regel durch Gutachter oder Spezialisten ermittelt, beruht auf einer umfassenden Bewertung des Objekts und berücksichtigt verschiedene objektspezifische Faktoren. 

    Im M&A-Kontext spielt der Marktwert eine zentrale Rolle bei der Bestimmung des Preises, zu welchem ein Unternehmen gekauft bzw. verkauft werden kann. Dieser dient oftmals als Ausgangspunkt für die Verhandlungen zwischen den Parteien. Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und hilft den Mandanten, den Marktwert zu schätzen, um eine solide Grundlage für Verhandlungen und den Verkaufsprozess zu schaffen. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

    Mergers & Acquisitions

    Mergers & Acqusitions, kurz M&A, ist ein Begriff, der die Zusammenführung von Unternehmen durch Fusionen oder Übernahmen beschreibt. Dabei bezieht sich der Begriff "Merger" auf die Fusion zweier Unternehmen, während "Acquisition" die Übernahme eines Unternehmens bezeichnet.

    Mergers & Acquisitions ist eine klassische Strategie für Unternehmen, um ihre Wachstumsziele zu erreichen oder ihre Marktstellung zu stärken. Durch eine sogenannte M&A-Transaktion kann ein Unternehmen schnell eine grosse Marktmacht erlangen, neue Technologien oder Fähigkeiten erwerben und im Idealfall Synergien realisieren, welche zu Kosteneinsparungen oder Umsatzsteigerungen führen können.

    Grundsätzlich können Mergers & Acquisition Transaktionen unterschiedliche Formen einnehmen. In der Praxis sind insbesondere die horizontale und vertikale Integration bekannt. Wobei bei der horizontalen Integration Unternehmen in derselben Branche zusammengeführt werden. Hingegen werden bei der vertikalen Integration Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette zusammengeführt. 

    Mergers & Acquisitions sind oftmals sehr komplex und können erhebliche Auswirkungen auf die beteiligten Parteien, Mitarbeitenden, Aktionäre und Branchen haben, in welchen die Unternehmen tätig sind. Dementsprechend bedarf es einer umfassenden Planung und Durchführung der Transaktion, damit die bestmöglichen Ergebnisse erzielt und allfällige Risiken minimiert werden können. Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse hinsichtlich Mergers & Acquisitions. Sie bietet professionelle Beratung und hilft den Mandanten, die Transaktionen durchzuführen und eine solide Grundlage für Verhandlungen und den Verkaufsprozess zu schaffen. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

    Mezzanine-Kapital

    Das Mezzanine-Kapital oder die Mezzanine-Finanzierung (abgeleitet vom Zwischengeschoss in der Architektur) ist eine Form der Fremdfinanzierung, die in der Regel von Unternehmen genutzt wird, um Wachstumsinitiativen zu finanzieren. 

    Im Vergleich zu traditionellen Darlehen weist das Mezzanine-Kapital oder die Mezzanine-Finanzierung in der Regel einen höheren Zins aus und ist als Hybridform von Fremdkapital und Eigenkapital strukturiert. Konkret zahlt der Kreditnehmer dem Kreditgeber Zinsen auf dem Darlehen und ermöglicht ihm zusätzlich sich am Unternehmen zu beteiligen. Häufig wird diese Finanzierungsform von Gesellschaften genutzt, die bereits alle konventionellen Finanzierungsquellen ausgeschöpft haben und alternative Quellen benötigen, um ihre Wachstumspläne zu realisieren.   

    Zusätzlich können folgende Faktoren als Vorteile der Mezzanine-Finanzierung genannt werden: 

    Keine Einschränkung bei Aktienemissionen

    Im Gegensatz zu traditionellen Darlehen besteht für die Kapitalbeschaffung bei der Mezzanine-Finanzierung keine Notwendigkeit, Aktien auszugeben.

    Flexible Finanzierungslösung

    Die Mezzanine-Finanzierung kann auf die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden. Dadurch kann eine flexible Finanzierungslösung geboten werden.

    Möglichkeit das Eigenkapital zu erhöhen

    Durch den Austausch einer Beteiligung gegen Finanzierung kann das Eigenkapital des Unternehmens erhöht werden.

    Zu beachten, dass die Mezzanine-Finanzierung in der Regel höhere Zinsen als traditionelle Darlehen aufweist und eine Eigentümerbeteiligung erfordern kann.

    Mittelwertmethode

    Die Praktikermethode, auch als Mittelwertmethode bekannt, ist ein zentrales Verfahren zur Bewertung von Unternehmen. Dabei werden sowohl der Ertrags- als auch der Substanzwert eines Unternehmens erfasst. Wobei der Ertragswert sich auf die zukünftigen Erträge des Unternehmens und der Substanzwert sich auf den Wert der materiellen und immateriellen Vermögenswerte des Unternehmens bezieht. Die Ermittlung des Unternehmenswertes erfolgt durch eine unterschiedliche, aber starre Gewichtung dieser beiden Werte.

    Grundsätzlich existieren verschiedene Ansätze für die Berechnung der Praktikermethode. In der Schweiz ist es üblich, dass der Ertragswert doppelt und der Substanzwert einfach gewichtet und davon der Durchschnitt berechnet wird. 

    Die Praktikermethode ist eine einfache und schnelle Methode zur Unternehmensbewertung und wird insbesondere von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) für die Ermittlung des Unternehmenswertes genutzt. Die Praktikermethode lässt sich als robust bezeichnen, weil aufgrund des Einbezugs des Ertrags- und Substanzwertes und der Gewichtung dieser Werte die Repräsentativität des Unternehmenswertes erhöht werden. Denn dabei werden sowohl zukünftige Erträge als auch bestehende Vermögenswerte in die Berechnung miteinbezogen. 

    Grundsätzlich kann die Praktikermethode ein nützliches Verfahren für die Unternehmensbewertung darstellen. Es gilt jedoch zu beachten, dass bei der Wahl der Bewertungsmethode stets spezifische Umstände des Unternehmens miteinbezogen werden sollten. 

    Als das führende Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz ist die Business Broker AG als Spezialistin im Zusammenhang mit Mergers & Acquisitions auszumachen. Dabei unterstützt die Business Broker AG ihre Mandanten bei der Unternehmenswertbewertung mit der geeigneten Methode.

    Multiplikatormethode | Multiplikatorverfahren

    Die Multiplikatormethode oder auch Multiplikatorverfahren genannt ist eine gängige Methode zur Bewertung von Unternehmen. Sie basiert auf der Annahme, dass Unternehmen ähnlicher Grösse und Branche einen vergleichbaren Wert haben, welcher anhand bestimmter Kennzahlen ermittelt werden kann. Dabei wird die Kennzahl des zu bewertenden Unternehmens mit einem Multiplikator multipliziert, welcher auf Erfahrungswerten von Vergleichsunternehmen basiert. 

    Die Multiplikatormethode kann auf verschiedene Kennzahlen angewendet werden, welche für die Branche oder das Unternehmen relevant sind. Beispielsweise fallen darunter der Umsatz, der Gewinn, das EBITDA, das EBIT oder der Cashflow. Dabei kann der Multiplikator entweder auf historischen Daten oder auf Prognosen für zukünftige Daten beruhen. Im Rahmen von Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen wird für die Bewertung des Unternehmens anhand der Multiplikatormethode oftmals das EBITDA oder das EBIT als Kennzahl verwendet. 

    Die Multiplikatormethode weist den Vorteil auf, dass sie einfach und schnell anwendbar ist und auf realen Marktdaten basiert. Allerdings hat sie auch einige Nachteile, wie beispielsweise die begrenzte Aussagekraft, wenn es keine geeigneten Vergleichsunternehmen gibt oder das zu bewertende Unternehmen stark von den Vergleichsunternehmen abweicht. Zudem berücksichtigt die Methode nicht immer alle Faktoren, welche für die Bewertung relevant sein können, wie beispielsweise die Marktposition oder das Wachstumspotenzial des Unternehmens.

    Dementsprechend bedeutsam ist es, bei der Anwendung der Multiplikatormethode eine sorgfältige Analyse und Einordnung der Ergebnisse vorzunehmen und gegebenenfalls weitere Bewertungsmethoden oder Kennzahlen zu verwenden, um ein umfassenderes Bild der Unternehmensbewertung zu erhalten. Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über branchenübergreifende Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und unterstützt die Mandanten bei der Bewertung des Unternehmenswertes mit Einbezug des optimalen Multiples. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

  14. N
    Nettoumsatz

    Der Nettoumsatz stellt eine wichtige Finanzkennzahl dar, welche angibt, wie viel Umsatz ein Unternehmen nach Abzug von Rabatten, Retouren und weiteren Verkaufskosten erwirtschaftet hat. Mit anderen Worten zeigt der Nettoumsatz den Betrag, den ein Unternehmen für den Verkauf seiner Waren und Dienstleistungen tatsächlich erhalten hat, nachdem alle ausschliesslich mit dem Verkauf anfallenden Kosten berücksichtigt wurden. 

    Im Hinblick auf eine Finanzanalyse ist der Nettoumsatz von Bedeutung, denn dieser gibt Aufschluss darüber, wie effizient ein Unternehmen im Verkauf der Produkte und Dienstleistungen ist und wie erfolgreich es die Preisgestaltung vornimmt sowie die Verkaufskosten verwaltet. Ein hoher Nettoumsatz kann dementsprechend ein Zeichen für eine starke Marktposition und eine effiziente Verkaufsstrategie sein. Dem gegenüber kann ein tiefer Nettoumsatz darauf hindeuten, dass das Unternehmen Schwierigkeiten hinsichtlich Verkaufsstrategie aufweist und Probleme mit der Preisgestaltung sowie der Verwaltung der Verkaufskosten hat. 

    Im Allgemeinen hängt ein Nettoumsatz von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Branche, dem Marktumfeld und den individuellen Zielen des Unternehmens. Dennoch kann ein Nettoumsatz als eher gut bezeichnet werden, wenn er in der Regel höher als der Vorjahresumsatz und als der durchschnittliche Umsatz der Branche ist. Nichtsdestotrotz gilt es zu beachten, dass ein Unternehmen mit einem hohen Nettoumsatz dennoch unprofitabel sein könnte. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn es höhere Kosten generiert als es mittels Vertriebes der Produkte oder Dienstleistungen generieren kann.

    NOPAT

    Die Abkürzung NOPAT steht für "Net Operating Profit After Taxes". Auf Deutsch wird der NOPAT als Nettogewinn nach Abzug der Ertragssteuern bezeichnet. Beim NOPAT handelt es sich um eine Finanzkennzahl, welche das operative Ergebnis einer Gesellschaft misst, indem es die Steuern auf dem Einkommen bereits berücksichtigt. 

    Als zentrale Kennzahl im M&A-Kontext wird der NOPAT häufig verwendet, um die Rentabilität des Zielunternehmens zu bewerten, da die Kennzahl die Kapitalkosten des Unternehmens berücksichtigt und eine bessere Aussagekraft als das reine Nettoeinkommen aufweist. Die NOPAT-Marge kann darüber hinaus zur Beurteilung der operativen Effizienz des Unternehmens verwendet werden. Denn durch den Vergleich vom NOPAT mit den Kapitalkosten kann die erwartete Rentabilität einer M&A-Transaktion bewertet werden. Eine höhere NOPAT-Marge deutet darauf hin, dass das Zielunternehmen in der Lage ist, Gewinne zu generieren, welche zur Deckung von Schulden und zur Finanzierung des Wachstums genutzt werden können. 

    Trotz der hohen Wichtigkeit bei der Messung der Rentabilität eines Unternehmens, weist der NOPAT einige Nachteile auf, welche bei der Verwendung der Kennzahl berücksichtigt werden sollen. 

    Isolierte Kennzahl

    Der NOPAT wird in der Praxis oftmals nicht als isolierte Kennzahl betrachtet, obwohl er die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens nicht vollständig widerspiegeln kann. Weitere Faktoren wie beispielsweise Schulden, Cashflow, Investitionen und sonstige betriebliche Aufwendungen können die Gesamtperformance eines Unternehmens ebenfalls beeinflussen und es gilt diese mitzuberücksichtigen. 

    Operative Ebene

    Der NOPAT bleibt auf operativer Ebene und berücksichtigt die Finanzierungskosten nicht, welche für die Aufrechterhaltung des Betriebs erforderlich sind. Dementsprechend gilt es bei der Unternehmensbewertung in Verbindung mit dem NOPAT auch weitere Kennzahlen wie z.B. den WACC (Weighted Average Cost of Capital) und den ROIC (Return On Invested Capital) miteinzubeziehen. 

    Vergleichbarkeit

    Der NOPAT lässt sich durch unterschiedliche Rechnungslegungs- und Steuervorschriften leicht beeinflussen. Dementsprechend ist es wichtig, beim Vergleich von Gesellschaften sicherzustellen, dass die NOPAT-Berechnung unter Berücksichtigung ähnlicher Bedingungen durchgeführt wird.

    NOPLAT

    NOPLAT, auch als "Earnings Before Interest" (EBI) bezeichnet, steht für "Net Operating Profit Less Adjusted Taxes", was auf Deutsch als Nettogewinn abzüglich angepasster Steuern bezeichnet werden kann. Der NOPLAT ist eine Finanzkennzahl, welche das um die gezahlten Steuern bereinigte, operative Ergebnis zeigt. In anderen Worten misst er die operative Rentabilität eines Unternehmens.

    Im M&A-Kontext stellt der NOPLAT eine wichtige Kennzahl in Bezug auf die Bewertung eines Zielunternehmens dar. Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Bestimmung des Unternehmenswertes auf der Discounted-Cashflow-Methode basiert. Dieses Bewertungsverfahren impliziert die Abzinsung von erwarteten zukünftigen Cashflows auf den heutigen Wert. Damit eingehend stellt der NOPLAT eine wichtige Komponente, da er die Rentabilität des Unternehmens widerspiegelt und somit einen direkten Einfluss auf die erwarteten zukünftigen Cashflows hat. Ist der NOPLAT höher, resultiert ein höherer Cashflow, was wiederum zu einem höheren Unternehmenswert führt. Dementsprechend ist es wichtig eine genaue Schätzung des zukünftigen NOPLAT eines Unternehmens zu erstellen. Hierbei können unter anderem Vergangenheitswerte, aktuelle Trends und zukünftige Prognosen zur Unternehmensrentabilität berücksichtigt werden. Ebenfalls gilt es einen geeigneten Abzinsungsfaktor zu verwenden, welcher den Barwert des zukünftigen NOPLAT ermittelt.

    Zusammenfassend kann der NOPLAT als ein zentraler Parameter in Bezug auf die Bewertung von Unternehmenswerten dienen und damit eingehend die Genauigkeit der Bewertung in einem hohen Ausmass beeinflussen. Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und hilft den Mandanten, den Unternehmenswert auch basierend auf dem NOPLAT zu ermitteln, um eine solide Grundlage für Verhandlungen und den Verkaufsprozess zu schaffen.

    NPV | Net Present Value

    NPV steht für "Net Present Value", zu Deutsch Kapitalwert oder Nettobarwert. Der Net Present Value (NPV) ist eine wichtige Finanzkennzahl und wird verwendet um den gegenwärtigen Wert eines zukünftigen Cashflows zu evaluieren. Sie hilft festzustellen, ob eine Investition oder ein Projekt finanziell rentabel ist. Im M&A-Kontext wird der Net Present Value (NPV) beigezogen, um die Rentabilität eines Unternehmenskaufs beurteilen zu können.

    Dabei berechnet sich die Kennzahl, indem die erwarteten zukünftigen Cashflows auf den heutigen Wert diskontiert (genannt Barwert) und vom anfänglichen Investitionsbetrag subtrahiert werden. Ein positiver Net Present Value (NPV) bedeutet, dass eine Investition einen positiven Wert hat, bzw. dass der aktuelle Wert der zukünftigen Cashflows höher ist als die ursprünglichen Investitionskosten. Ein negativer Net Present Value (NPV) hingegen lässt darauf schliessen, dass der Barwert der Cashflows niedriger ist als die anfänglichen Investitionskosten. 

    Wir der Net Present Value (NPV) verwendet, gilt es, seine Limitationen nicht ausser Acht zu lassen. Konkret müssen folgende Aspekte beachtet werden:

    Unsicherheiten in der Prognose

    Der Net Present Value (NPV) basiert auf der Prämisse, dass Faktoren wie künftige Cashflows, Diskontierungszinssatz oder die Inflationsrate prognostiziert werden können. Es gibt jedoch zahlreiche Unsicherheiten, welche das Treffen von genauen Prognosen erschweren oder verunmöglichen. Selbst kleine Änderungen in den Annahmen können zu erheblichen Veränderungen des Net Present Value (NPV) führen.

    Diskontierungsrate und Rigidität

    Die Wahl der richtigen Diskontierungsrate ist eine besonders kritische Entscheidung bei der Verwendung des Net Present Value (NPV). Eine fehlerhafte Wahl kann dazu führen, dass ein Projekt falsch eingeschätzt wird. Zudem sorgt die Festlegung einer Diskontierungsrate zu einem rigiden Konstrukt. Dieses kann dynamischen Veränderungen im Markt oder möglichen Chancen ausserhalb der in Betracht gezogenen Parameter nicht gerecht werden.

    Absolute Grösse

    Der Net Present Value (NPV) ist ein absoluter Wert, welcher entweder positiv oder negativ ausfällt. Er stellt jedoch keinen Kontext her zur Grösse der getätigten Investition und somit zur Rentabilität des Projekts.

    Mangelnde Berücksichtigung von Zeitpräferenzen

    Der Output des Net Present Value (NPV) ist eine Zahl und somit eindimensional. Der gibt keine Auskunft darüber, wie lange ein Projekt dauert und wann, dass im Verlaufe des Projektes die einzelnen Cashflows auftreten. Aus Sicht des Investors ist die Zeitfrage in den meisten Fällen von grosser Bedeutung. Der Net Present Value (NPV) kann hierzu aber keine Aussage abgeben.

  15. P
    Pay-back-Dauer

    Die Pay-back-Dauer, was auf Deutsch als Amortisationsdauer oder Kapitalrückzahlungsdauer bezeichnet werden kann, ist eine Kennzahl der Investitionsrechnung. Sie gibt den Zeitraum an, in dem die Summe der Kapitalzuflüsse eines Investitionsobjekts (bei statischer Amortisationsrechnung) oder deren Barwert (bei dynamischer Amortisationsrechnung) zum ersten Mal den Investitionsbetrag übersteigt. Entsprechend gilt die Pay-back-Dauer als ein Mass für die Dauer der Kapitalbindung. 

    Eine kurze Pay-back-Dauer bedeutet, dass das investierte Kapital schneller zurückfliesst und somit zeitnahe für andere Investitionen oder Zwecke genutzt werden kann. Es gilt jedoch zu beachten, dass eine kurze Pay-back-Dauer nicht immer ein Indikator für eine rentable Investition ist, da sie andere zentrale Faktoren wie zukünftige Renditen und Risiken nicht mitberücksichtigt. Eine lange Pay-back-Dauer hingegen bedeutet, dass das investierte Kapital über einen längeren Zeitraum gebunden sein wird und dadurch die Unternehmensliquidität beeinträchtigt sein kann. 

    Die Pay-back-Dauer wird in der Praxis oftmals als Entscheidungskriterium für eine Investition herangezogen. Denn eine längere Dauer kann ein Indiz dafür sein, dass die Investition nicht rentabel genug ist und andere Investitionsmöglichkeiten bevorzugt werden sollten. 

    Nichtsdestotrotz gilt es zu beachten, dass die Pay-back-Dauer nicht sämtliche Aspekte einer Investition berücksichtigt. Dementsprechend sollte die Pay-back-Dauer immer in Verbindung mit anderen Kennzahlen der Investitionsrechnung, wie beispielsweise dem internen Zinsfuss (IRR) oder der Kapitalwertmethode (NPV), betrachtet werden.

    Price-earnings ratio

    Die Price-earnings ratio (P/E-ratio) Kennzahl wird häufig zur Bewertung von Aktien verwendet. Auf Deutsch wird diese Kennzahl als Kurs-Gewinn-Verhältnis bezeichnet. Bei der Berechnung wird der aktuelle Aktienkurs durch den Gewinn pro Aktie des Unternehmens dividiert. Das Price-earnings ratio gibt an, wie viel Anleger bereit sind, für den einzelnen Franken Gewinn des Unternehmens zu zahlen. 

    Anleger verwenden das Price-earnings ratio, um zu beurteilen, ob eine Aktie überbewertet oder unterbewertet ist. Ein hohes P/E-ratio deutet darauf hin, dass der Markt hohe Erwartungen an das zukünftige Wachstum und die Rentabilität des Unternehmens hat. Es kann bedeuten, dass die Aktie als überbewertet angesehen wird, da der Aktienkurs im Vergleich zum aktuellen Gewinnniveau hoch ist. Ein niedriges P/E-ratio kann darauf hindeuten, dass die Aktie unterbewertet ist. Es könnte bedeuten, dass der Markt geringere Erwartungen an das Wachstum und die Rentabilität des Unternehmens hat. Ein niedriges P/E-ratio kann zudem auf finanzielle Schwierigkeiten oder Unsicherheiten hindeuten, die das Vertrauen der Investoren beeinträchtigen. 

    Das Price-earnings ratio wird im Zusammenhang mit M&A oft verwendet, um den Kaufpreis des Zielunternehmens zu bewerten und zu vergleichen, ob dieses ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweist. Dabei gilt es zu beachten, dass das Price-earnings ratio nicht geeignet ist, um ein vollständiges Bild hinsichtlich Unternehmensbewertung zu liefern.

    Private Equity

    Private Equity (PE) bezeichnet eine Form des Risikokapitals, bei der Private Equity Unternehmen direkt in private Zielunternehmen investieren mit dem Ziel die Anteile, welche man durch die Investition erworben hat, später zu einem höheren Preis zu verkaufen. Die Private Equity Unternehmen erwerben Anteile an einem Unternehmen und nutzen ihr Kapital, ihre Expertise sowie bestehende Netzwerke, um eine Steigerung des Unternehmenswerts zu erzielen. In der Regel erfolgen Private Equity Investitionen in etablierte Unternehmen, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Lebenszyklus befinden, jedoch Wachstums- oder Optimierungspotential, hinsichtlich Investitionen, personelle Veränderungen oder Umstrukturierungen, aufweisen. 

    Private Equity kann für Unternehmen insbesondere nachfolgende Vorteile mit sich bringen:

    Zugang zu Kapital

    Private Equity bietet eine Alternative zu traditionellen Finanzierungsquellen, ohne die Voraussetzung einer Börsennotierung erfüllen zu müssen. 

    Expertise und Netzwerk

    Private Equity-Firmen weisen umfangreiche Erfahrung und Kenntnisse in bestimmten Bereichen auf und besitzen oft ein starkes Netzwerk von Kontakten, welches das Wachstum des Unternehmens unterstützt.

    Unterstützung bei Überarbeitung von Geschäftsmodellen

    Private Equity Unternehmen können die Zielunternehmen durch die Bereitstellung von Ressourcen bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsmodelle und operativen Strukturen unterstützen.

    Trotz der genannten Vorteile birgt Private Equity allerdings auch Risiken, wie hohe Verschuldung und mögliche negative Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Sozialleistungen. Es ist wichtig, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und die Regulierung von Private-Equity-Aktivitäten zu beachten, um einen ausgewogenen und nachhaltigen Ansatz zu gewährleisten.

    Private Placement

    Das Private Placement, was wörtlich auf Deutsch als private Platzierung bezeichnet werden kann, ist eine klassische Finanzierungsmethode. Beim Private Placement werden Aktien, Anteile oder andere Wertpapiere eines Unternehmens an Investoren verkauft, statt diese an einer Börse zu platzieren. Im Gegensatz zum Public Placement werden bei einem Private Placement keine Wertpapiere an die breite Öffentlichkeit angeboten. 

    Ein Private Placement kann insbesondere für KMU eine attraktive Möglichkeit sein, Kapital zu schaffen, ohne die Kosten und Anforderungen eines öffentlichen Angebots erfüllen zu müssen. Denn KMU verfügen oftmals nicht über die erforderliche Grösse oder den Marktstatus, um an öffentlichen Kapitalmärkten tätig zu sein. Durch die Begrenzung des Angebots auf eine ausgewählte Gruppe von Investoren kann die Transaktion effizienter, diskreter und mit weniger Aufwand durchgeführt werden. Typische Investoren bei Private Placements sind unter anderem institutionelle Investoren wie beispielsweise Pensionsfonds, Versicherungen und Hedgefonds sowie vermögende Einzelpersonen. Im Gegensatz zu einem Public Placement müssen weniger umfangreiche Offenlegungspflichten erfüllt werden, was den Prozess umso schneller machen kann. 

    Nebst für KMU kann ein Private Placement auch für Jungunternehmen attraktiv sein. Denn diese haben oftmals Schwierigkeiten, finanzielle Mittel von Banken oder sonstigen Finanzinstituten zu erhalten. Durch diese Finanzierungsmethode kann ein Jungunternehmen seine Geschäftsziele rascher erreichen und dadurch sein Wachstum fördern.  

    Insgesamt lässt sich sagen, dass das Private Placement, insbesondere in Kombination mit weiteren Finanzierungsmethoden eine flexible und effiziente Möglichkeit bietet, um Kapital aufzubringen. Nichtsdestotrotz gilt es zu beachten, dass auch ein Private Placement spezifische rechtliche Anforderungen aufweist und mit höheren Kosten verbunden sein kann.

  16. Q
    Quick Ratio

    Das Quick Ratio oder Acid Test Ratio, was auf Deutsch als Liquiditätsgrad 2 bezeichnet werden kann, ist eine betriebswirtschaftliche Liquiditätskennzahl für die Analyse der Zahlungsfähigkeit von Unternehmen. Als eines der drei Liquiditätsgrade misst das Quick Ratio das Verhältnis zwischen den flüssigen Mitteln, den kurzfristigen Forderungen sowie Wertpapieren und dem kurzfristigen Fremdkapital. 

    Ein Quick Ratio von 100% bedeutet, dass das Unternehmen genau die gleiche Menge an aktuellen liquiden Vermögenswerten (wie z.B. flüssige Mittel, kurzfristige Forderungen sowie Wertpapieren) hat wie an kurzfristigen Verbindlichkeiten. Bei einem Quick Ratio von über 100% besitzt das Unternehmen genug liquide Vermögenswerte, um das kurzfristige Fremdkapital zu decken. Ein Quick Ratio-Wert von unter 100% kann darauf hinweisen, dass das Unternehmen Schwierigkeiten haben könnte, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen und dass es möglicherweise auf weitere Finanzierung angewiesen ist. Hingegen lässt sich im Allgemeinen feststellen, dass als Standard-Richtgrösse ein Quick Ratio von 120% und höher als gesund betrachtet werden kann. 

    Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Quick Ratio ein zentraler Indikator für die Finanzstabilität eines Unternehmens ist und hilft Investoren und Analysten, die Fähigkeit eines Unternehmens zu beurteilen, seine kurzfristigen Verpflichtungen nachzukommen. Für eine gründliche Analyse gilt es jedoch das Quick Ratio mit anderen Finanzkennzahlen, wie beispielsweise dem Current Ratio und dem Cashflow zu betrachten.

  17. R
    Residualwert

    Der Residualwert schätzt den Wert einer Anlage oder eines Unternehmens nach Abzug aller Kosten und Verbindlichkeiten. Er wird häufig im Zusammenhang mit Unternehmensbewertungen verwendet. Hierbei werden bei der Bewertung mittels der DCF-Methode die Cashflows für eine bestimmte Zeitperiode projektiert und auf den aktuellen Zeitpunkt diskontiert, um den Barwert zu ermitteln. Anschliessend wird der Residualwert berechnet, indem der Barwert des erwarteten zukünftigen Cashflows vom geschätzten Unternehmenswert am Ende des Betrachtungszeitraums abgezogen wird. 

    Der Einbezug des Residualwertes in die Bewertung eines Unternehmenswertes hat verschiedene Vorteile. Einige davon werden nachfolgend erläutert.

    Berücksichtigung von langfristigem Wert

    Der Residualwert berücksichtigt den langfristigen Wert eines Unternehmens, welcher über den Zeitraum einer detaillierten Finanzplanung hinausgeht. Besonders relevant ist die Verwendung des Residualwerts für Unternehmen, welche ein Anlagevermögen mit langlebigen Vermögenswerten besitzen. 

    Ergänzung zum Barwert der zukünftigen Cashflows

    Der Residualwert ergänzt den Barwert der zukünftigen Cashflows. Gemeinsam erlauben beide Ansätze eine umfassendere Schätzung des Unternehmenswerts. 

    Flexible Anwendung

    Der Residualwert kann nicht nur für die Bewertung eines Unternehmenswertes, sondern auch für weitere Fälle verwendet werden. Beispielsweise wird der Residualwert auch im Zusammenhang mit der Bewertung einzelner Vermögenswerte genutzt. 

    Nebst den genannten Vorteilen kann die Verwendung des Residualwertes auch diverse Implikationen zur Folge haben. Nachfolgend werden einige dieser einzeln präzisiert.

    Unsicherheit

    Die Schätzung des Residualwerts basiert auf Annahmen zukünftiger Entwicklungen, wie beispielsweise zukünftiges Unternehmenswachstum oder zukünftige Cashflows. Diese Annahmen können aufgrund von Unvorhersehbarkeiten schwierig zu treffen sein. Dadurch wird die Genauigkeit eines Residualwerts negativ beeinflusst.

    Prognoseschwierigkeiten 

    Um den Residualwert zu schätzen, müssen Prognosen über einen langen Zeitraum getroffen werden. Dies kann schwierig sein, da sich wirtschaftliche Bedingungen, Branchentrends und auch die Wettbewerbssituation im Laufe der Zeit ändern können. 

    Subjektivität

    Die Schätzung des Residualwerts kann von Person zu Person unterschiedlich ausfallen. Dies ist deshalb der Fall, weil Unterschiede in der Wahrnehmung oder den Annahmen auftreten. 

    Insgesamt kann der Einbezug des Residualwerts hinsichtlich Unternehmenswertberechnung dazu beitragen, dass eine umfassende Schätzung eines Unternehmenswertes geliefert werden kann. Dabei berücksichtigt diese sowohl die kurzfristige als auch die langfristige Perspektive. 

    ROI / Return On Investment

    ROI steht für "Return on Investment" und bezieht sich auf den Gewinn oder Verlust, welchen ein Investor aus einer Investition erzielt hat. Es ist eine Kenngrösse, welche die Effizienz einer Investition aufzeigt. Konkret stellt sie dar wie viel Prozent des ursprünglichen Investments als Gewinn oder Verlust erzielt wurden.

    Für die Berechnung des ROI wird der erzielte Gewinn (oder Verlust) durch das ursprüngliche Investment geteilt und dieses Ergebnis mit 100 multipliziert. Die Formel lautet wie folgt: ROI = (Gewinn / ursprüngliches Investment) x 100.

    Ein hoher ROI ist ein Indikator für eine erfolgreiche Investition. Ein niedriger ROI hingegen kann auf eine schlechte Investitionsentscheidung oder eine schlechte Performance des Unternehmens sowie des Marktes hindeuten. 

    Es gilt zu beachten, dass der ROI nicht als alleiniges Kriterium für die Bewertung einer Investition verwendet werden sollte. Weitere Faktoren, wie beispielsweise Risiko, Liquidität, Diversifikation oder langfristiges Wachstumspotential gilt es ebenfalls in die Betrachtung miteinzubeziehen. Im M&A-Kontext kann der ROI einen wichtigen Beitrag zur Bewertung der Rentabilität einer Transaktion leisten und Käufer bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen.

    ROS | Return On Sales

    ROS steht für "Return on Sales", was auf Deutsch als Umsatzrendite bezeichnet werden kann. Der ROS ist eine Finanzkennzahl, welche angibt, wie hoch der Nettogewinn in Prozent des Umsatzes ist. Der ROS ist ein zentraler Indikator um die Rentabilität von Unternehmen zu vergleichen und liefert Anhaltspunkte über die Bewertung der Effizienz des Unternehmens in der Nutzung seiner Ressourcen. 

    Ein höherer ROS kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen eine grössere Marge besitzt und dementsprechend effizienter seine Umsätze in Gewinne umwandelt. Diese wiederum kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie beispielsweise eine effiziente Kostenkontrolle, eine starke Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen oder eine entsprechend hohe Preisgestaltung. Im Allgemeinen gilt jedoch, dass ein hoher ROS nicht gleich ein Indikator für die finanzielle Gesundheit darstellt, sondern eher einem Referenzwert entspricht. 

    Es ist empfehlenswert, den ROS im Kontext mit anderen Finanzkennzahlen zu betrachten, um eine aussagekräftige Evaluierung vornehmen zu können. Dabei bietet sich unter anderem an, eine umfassende finanzielle Analyse, einschliesslich einer Überprüfung der Umsatz- und Kostenentwicklung sowie Cashflow-Situation vorzunehmen.

  18. S
    SBA | Sonstiger Betriebsaufwand

    SBA steht im finanzwirtschaftlichen Kontext für sonstiger Betriebsaufwand. Beim SBA handelt es sich um eine Kategorie innerhalb der Kostenaufstellung eines Unternehmens, welche nicht unter Materialaufwand, Personalaufwand oder Abschreibungen einzustufen ist. Sonstiger Betriebsaufwand kann eine Vielzahl von Kostenarten umfassen, wie beispielsweise Reisekosten, Reparaturkosten, kleinere Verwaltungskosten und sonstige allgemeine und administrative Kosten. 

    Der SBA ist wichtig für die Finanzanalyse einer Gesellschaft, weil er dazu beiträgt, ein vollständigeres Bild der Gesamtkosten des Unternehmens zu liefern. Dementsprechend hilfreich ist er auch für Investoren und Analysten, welche die Kostenstruktur des Unternehmens verstehen möchten, um die operative Ertragskraft des Unternehmens besser einschätzen zu können.

    Im Allgemeinen gilt es aus Sicht eines Unternehmens den sonstigen Betriebsaufwand genau zu überwachen und zu kontrollieren, um sicherzustellen, dass die Kosten angemessen und effizient sind. Diesbezüglich kann eine umfassende Finanzanalyse helfen, welche den sonstigen Betriebsaufwand und auch andere Finanzkennzahlen berücksichtigt, da sie unter anderem dazu beiträgt, die finanzielle Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu fördern und zukünftige Herausforderungen zu erkennen. 

    Beim SBA lässt sich keinen idealen Wert in Bezug auf den Gesamtbetriebsaufwand eines Unternehmens festmachen. Die Höhe des SBA hängt von vielen verschiedenen Faktoren, einschliesslich der Unternehmensgrösse sowie Branche, in welcher sich das Unternehmen befindet, der Geschäftsstrategie und der finanziellen Lage, ab. Ein niedriger SBA kann darauf hindeuten, dass ein Unternehmen seine Kosten effizient verwaltet. Ein hoher SBA jedoch kann ein Indiz dafür sein, dass das Unternehmen eine ineffiziente Kostenverwaltung aufweist oder andererseits stark in Informatik oder Werbung investiert.

    Second Round Financing

    Second Round Financing, auch bekannt als Series B-Financing, kann auf Deutsch als eine Finanzierungsrunde nach der ersten Runde (Seed Financing) bezeichnet werden. Dabei bezieht sich die Begrifflichkeit auf eine Finanzierungsrunde eines Start-Ups oder eines Unternehmens. Das Second Round Financing erfolgt in der Regel in einer späteren Phase und ist darauf ausgerichtet, das Wachstum eines Unternehmens zu beschleunigen und um dessen Geschäftsstrategie umzusetzen.

    In der Praxis wird beim Second Round Financing das Kapital oftmals von institutionellen Investoren wie Venture Capital-Firmen oder Private Equity-Unternehmen bereitgestellt, welche generell in einer späteren Phase investieren möchten. Die Investoren sind tendenziell bereit, eine grössere Summe als beim First Round Financing zu investieren, da das Unternehmen tendenziell bereits mehr Erfolge verzeichnet hat und ein grösseres Potenzial für zukünftiges Wachstum aufweist. 

    Beim Second Round Financing achten die Investoren auf verschiedene Faktoren, um zu entscheiden, ob sie tatsächlich in das Unternehmen investieren möchten. Darunter fallen insbesondere die Geschäftsstrategie des Unternehmens, das Marktpotenzial, das Wachstumspotenzial und die Erfolge des Unternehmens in der Vergangenheit. 

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das Second Round Financing grundsätzlich für Unternehmen geeignet ist, welche bereits ein First Round Financing erhalten haben und nun zusätzliches Kapital benötigen, um ihr Wachstum zu beschleunigen. Oftmals sind dies Start-Ups, welche bereits ein bestimmtes Mass an Erfolg und Marktpotenzial aufweisen, aber zusätzliches Kapital benötigen, um ihre Geschäftsstrategie umzusetzen. Ebenfalls eignet sich das Second Round Financing für Unternehmen, welche sich in einer schnell wachsenden Branche befinden.

    Secondary Purchase

    Ein Secondary Purchase, was auf Deutsch als Sekundärkauf bezeichnet werden kann, ist ein Kauf von Anteilen eines Unternehmens von einem bestehenden Aktionär. Dabei ist sowohl der Käufer als auch der Verkäufer eine Privatperson oder ein institutioneller Investor. Beide Parteien machen den Kauf bzw. Verkauf unter sich aus, ohne dass sich das Unternehmen direkt beteiligt. 

    In der Praxis finden Secondary Purchases nicht nur auf dem öffentlichen, sondern auch dem privaten Markt statt und es können grosse und kleine Anteilspakete gehandelt werden. Ebenfalls ist es möglich, dass sich mehrere Investoren an einem Secondary Purchase beteiligen. Als wichtiger Bestandteil des Marktes geben Secondary Purchases den Investoren die Möglichkeit, in bestehende Unternehmen einzusteigen oder ihr Portfolio zu diversifizieren. Für Verkäufer können Secondary Purchases eine Möglichkeit sein, Liquidität zu erzielen oder ihre Investitionsposition zu reduzieren. 

    Im Zusammenhang mit einer Venture Capital-Gesellschaft stellt das Secondary Purchase eine Exit-Variante dar. Dabei veräussert die Venture Capital-Gesellschaft ihre Anteile an eine andere Kapitalbeteiligungsgesellschaft, ohne dass sich das Unternehmen direkt an der Transaktion beteiligt. Dies kann für die verkaufende Venture Capital-Gesellschaft oder den verkaufenden Investor eine Möglichkeit sein, Liquidität zu erzielen, um in andere Unternehmen zu investieren oder ihr Portfolio zu optimieren. 

    Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein Secondary Purchase eine wichtige Option für Investoren und Unternehmen darstellt, um ihre Portfolios zu optimieren und Chancen zu nutzen, welche sich in der Investitionswelt ergeben.

    Seed Capital

    Seed Capital, was auf Deutsch als Start- oder Gründungskapital bezeichnet werden kann, ist ein Begriff aus dem Bereich der Finanzierung und bezieht sich auf das Kapital, welches ein Start-Up benötigt, um seine Geschäftsidee umzusetzen. Es handelt sich dementsprechend um eine frühe Investition in ein Unternehmen, welche in der Regel von Risikokapitalgebern, Business Angels oder weiteren Investoren bereitgestellt wird. Dabei verfolgen diese die Absicht, in ein vielversprechendes Start-Up zu investieren. 

    Das Seed Capital wird häufig verwendet, um ein Start-Up finanziell zu unterstützen. Die Verwendung des Kapitals hängt jedoch von spezifischen Bedürfnissen des Unternehmens ab, kann aber typischerweise für nachfolgende Zwecke eingesetzt werden.

    Forschung und Entwicklung

    Ein Teil des Seed Capitals kann für die Durchführung von Forschung und Entwicklung eingesetzt werden. Dieses wird oftmals verwendet, um neue Technologien, Produkte oder Dienstleistung zu entwickeln, welche einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz schaffen.

    Prototyping

    Das Seed Capital kann auch für die Entwicklung von Prototypen genutzt werden, um die Funktionsweise eines Produkts oder einer Dienstleistung zu testen und/oder zu verfeinern.

    Marktforschung

    In der Praxis wird das Seed Capital unter anderem für die Marktforschung verwendet, um die Nachfrage nach dem Produkt oder der Dienstleistung zu evaluieren und eine geeignete Zielgruppe zu identifizieren.

    Kosten

    Insbesondere bei der Gründung und im ersten Jahr erwarten ein Start-Up verschiedenartige Kosten. Das Seed Capital wird dementsprechend oftmals verwendet um diese sowie auch laufende Betriebskosten zu decken.

    Gesamthaft lässt sich festhalten, dass das Seed Capital eine wichtige Rolle insbesondere bei der Finanzierung von Start-Ups einnimmt. Dadurch wird die Entstehung neuer und innovativer Unternehmen gefördert, welche zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen können. 

    Seed-Phase

    Die Seed-Phase impliziert die früheste Phase in der Finanzierung von Start-Ups. In dieser sogenannten Frühphase erhalten Gründende in der Regel das erste Investment von Risikokapitalgebern, welche auch als Seed-Investoren bekannt sind. Die Seed-Phase eignet sich, um die Entwicklung eines Produkts oder einer Dienstleistung bis zur Marktreife zu ermöglichen. Denn in dieser Phase hat ein Start-Up oft noch kein Produkt auf den Markt gebracht und besitzt nur eine Geschäftsidee oder ein Konzept. Dementsprechend wird die in der Seed-Phase generierte Finanzierung genutzt, um beispielsweise Prototypen zu entwickeln, die Geschäftsmodelle zu validieren und Schlüsselpersonen anzuwerben.

    Die kapitalgebenden Seed-Investoren können private Investoren oder Risikokapitalfirmen sein, die in Unternehmen investieren möchten, welche sich noch in einem frühen Stadium befinden und kein nachgewiesenes Erfolgsmodell aufweisen. Im Gegenzug erhalten die Investoren im Normalfall Anteile am Unternehmen und erwarten, dass sich der Wert in Zukunft vervielfacht. 

    Neben der Seed-Phase sind noch weitere zentrale Finanzierungsphasen für Start-Ups auszumachen. Nachfolgend werden einige dieser beschrieben. 

    Early Stage

    Diese sogenannte Start-Up-Phase tritt nach der Seed-Phase ein. Hier hat das Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung bereits entwickelt und auf den Markt gebracht. Diese Finanzierungsrunde wird grundsätzlich genutzt, um das Wachstum des Unternehmens zu fördern.

    Growth Stage

    Nach der Early Stage geht das Start-Up in eine sogenannte Wachstums- und Expansionsphase über, wo es einen etablierten Kundenstamm besitzt und laufend Umsatz generiert. Diese Finanzierungsrunde wird genutzt, um das Unternehmenswachstum weiter zu beschleunigen.

    Later Stage

    Nachdem die Growth Stage beendet ist, geht das Unternehmen in eine Spätphase über. In dieser Phase erwirtschaftet es höhere Umsätze und ist in der Regel bereits profitabel. Die Finanzierungsrunde ist hilfreich, um das Unternehmen zu skalieren oder den Unternehmenswert zu steigern.

    Gesamthaft lässt sich festhalten, dass die Seed-Phase eine entscheidende Phase eines Start-Ups ist. Sie ist zwar mit hohen Risiken und Unsicherheiten verbunden, bietet aber auch Chancen für Wachstum und Erfolg. Mit der richtigen Strategie und dem richtigen Team kann die Seed-Phase einem Start-Up dabei helfen, sich langfristig erfolgreich aufzustellen.

    Sensitivitätsanalyse

    Die Sensitivitätsanalyse ist ein wichtiges Werkzeug in der Finanzanalyse, weil sie ermöglicht, die Auswirkungen von Veränderungen bestimmter Variablen auf die finanziellen Ergebnisse zu bewerten. Sie ermöglicht es, die Sensibilität eines Geschäftsmodells oder einer Investition gegenüber verschiedenen Szenarien zu testen und potenzielle Risiken und Chancen zu identifizieren.

    Bei einer Sensitivitätsanalyse werden typischerweise verschiedene Annahmen oder Variablen systematisch geändert, um zu sehen, wie sich dies auf das Unternehmensergebnis auswirkt. Dies können beispielsweise Veränderungen in den Umsatzerlösen, den Kosten oder anderen relevanten Werten sein. Durch die Durchführung verschiedener Szenarioanalysen können Unternehmen besser verstehen, wie empfindlich ihre finanzielle Leistungsfähigkeit auf Veränderungen der Marktbedingungen reagiert.

    Im Kontext von M&A-Transaktionen spielt die Sensitivitätsanalyse eine wichtige Rolle bei der Bewertung potenzieller Investitionen. Bei der Analyse eines M&A-Deals werden verschiedene finanzielle Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn oder Cashflow berücksichtigt. Die Sensitivitätsanalyse hilft dabei, die Auswirkungen von Unsicherheiten oder Veränderungen in diesen Kennzahlen auf den Wert der Transaktion zu bewerten. Sie ermöglicht den beteiligten Parteien, potenzielle Risiken zu identifizieren und die Transaktion besser zu verstehen.

    In der Sensitivitätsanalyse werden häufig Worst-Case- und Best-Case-Szenarien betrachtet, um die Bandbreite möglicher Ergebnisse abzudecken. Dies hilft den Entscheidungsträgern, fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Planung und Risikobewertung zu verbessern. Die Sensitivitätsanalyse bietet somit wertvolle Einblicke in die finanzielle Stabilität und die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens oder einer Transaktion gegenüber externen Einflüssen und Veränderungen von Marktbedingungen.

    Share Deal

    Ein Share Deal, was auf Deutsch als Aktientransaktion oder Anteilskauf bezeichnet werden kann, stellt eine Art eines Unternehmenskaufs dar. Der Share Deal kennzeichnet sich dadurch, dass der Käufer Anteile eines Unternehmens von Eigentümern erwirbt. Damit eingehend werden auch gleich die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten und somit auch die Rechtspositionen der Gesellschaft erworben. Share Deals werden oftmals verwendet, wenn die kaufende Partei das Zielunternehmen in seiner Gesamtheit übernehmen möchte, anstatt nur bestimmte Vermögenswerte oder Geschäftsbereiche zu erwerben. 

    Im Folgenden sind einige der wichtigsten Vor- und Nachteile eines Share Deals gegenüber einem Asset Deal aufgeführt.

    Vorteile eines Share Deals

    • Vereinfachte Übertragung von Vermögenswerten: Bei einem Share Deal wird das gesamte Unternehmen inklusive sämtlicher Vermögenswerte durch die kaufende Partei erworben. 
    • Kontinuität des Geschäftsbetriebs: Da das Unternehmen als Ganzes übernommen wird, kann beim Share Deal eine nahtlose Fortsetzung des laufenden Geschäftsbetriebs ermöglicht werden. 
    • Geringere Steuerbelastung: Unter Umständen können Share Deals steuerlich vorteilhafter als Asset Deals sein. Dies ist darauf zurückzuführen, dass bei einem Share Deal keine Kapitalgewinne auf Verkäufen von Vermögenswerten anfallen, sondern nur auf den Verkauf von Anteilen.

    Nachteile eines Share Deals

    • Übernahme von Verbindlichkeiten und Risiken: Beim Share Deal übernimmt die kaufende Partei automatisch sämtliche bestehende Verbindlichkeiten und Risiken einer Gesellschaft. Dies kann dazu führen, dass der Käufer für Probleme verantwortlich gemacht wird, welche nicht durch ihn verursacht wurden und er möglicherweise nicht kannte. 
    • Schwierigkeiten bei der Unternehmensbewertung: Ein Share Deal kann unter Umständen schwieriger zu bewerten sein als ein Asset Deal, da der Unternehmenswert als Ganzes beurteilt wird. Damit eingehend gilt es beispielsweise unter anderem immaterielle Vermögenswerte wie Reputation, Know-how und Kundenbeziehungen einzuschätzen.
    • Schwierigkeiten bei der Durchsetzung von Garantien und Zusicherungen: Bei einem Share Deal kann es schwieriger sein, Garantien und Zusicherungen durchzusetzen, da die kaufende Partei das gesamte Unternehmen und nicht nur einzelne Vermögensgegenstände erwirbt. 

    Beim Vergleich des Share Deals mit einem Asset Deal gilt es nicht nur die genannten Faktoren, sondern auch zahlreiche weitere Aspekte zu berücksichtigen. Als führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz berät die Business Broker AG ihre Mandanten hinsichtlich der beiden genannten Arten eines Unternehmenskaufs bzw. -verkaufs. 

    Spin-off

    Ein Spin-off, was auf Deutsch als Ausgliederung oder Abspaltung bezeichnet werden kann, ist eine Auslagerung einer Geschäftseinheit aus einem bestehenden Unternehmen zu einer rechtlich eigenständigen Unternehmung. Diese Abspaltung kann aus verschiedenen Gründen erfolgen. Gründe dafür können z.B. Fokussierung auf ein spezifisches Geschäftsfeld, Verkleinerung eines grossen Unternehmens oder Abspaltung nicht mehr zum Kerngeschäft gehörender Geschäftseinheiten sein.

    Ein Spin-off ermöglicht einer Gesellschaft, eine eigene Geschäftseinheit als eigenständiges Unternehmen zu führen. Dadurch kann es sich auf seine eigenen Stärken und Chancen fokussieren, um seine Performance zu verbessern. Darüber hinaus kann ein Spin-off dazu beitragen, die Überwachung und Regulierung eines Unternehmens zu vereinfachen. Ebenfalls ermöglicht es den Aktionären, eine direkte Beteiligung an einem spezifischen Geschäftsfeld zu erlangen. 

    Da Spin-offs einen erheblichen Kapitalbedarf aufweisen, um ihre Geschäftstätigkeit zu starten, müssen sie finanziert werden. Dabei gibt es verschiedene Finanzierungsarten, welche je nach Zielen des Unternehmens und den Umständen der Transaktion auszuwählen sind. Nachfolgend werden einige der häufigsten Finanzierungsarten von Spin-offs erläutert.

    Kapitalerhöhung

    Das durch ein Spin-off neu gegründete Unternehmen kann eine Kapitalerhöhung durchführen, in dem es neue Aktien ausgibt. 

    Verkauf von Anteilen

    Das neue Unternehmen kann Anteile beispielsweise an bestehende Unternehmen verkaufen, um Kapital zu schaffen.

    Kreditaufnahme

    Die aus dem Spin-off ausgegliederte Gesellschaft kann Fremdkapital aufnehmen, um seine Geschäftstätigkeit zu finanzieren.

    Bei der Auswahl der Finanzierungsart ist vorgängig eine gründliche Überprüfung und Planung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Interessen aller Beteiligten, einschliesslich diejenigen der Aktionäre, Mitarbeitenden und Kunden, gewahrt werden können.

    Start-up

    Bei einem Start-Up handelt es sich um ein Jungunternehmen, welches von Eigentümern gegründet wird, um einzigartige und innovative Produkte sowie Dienstleistungen zu schaffen. Das Start-Up befindet sich in der Anfangsphase seiner Tätigkeit und ist aufgrund der hohen Kosten und begrenzten Einnahmen insbesondere damit beschäftigt, Kapital aus verschiedenen Quellen zu suchen. 

    Grundsätzlich gibt es keine fixe Zeitspanne, während der eine Gesellschaft als Start-Up bezeichnet wird, da es davon abhängt, wie schnell das Unternehmen sich entwickelt. Dennoch gelten diejenigen Unternehmen als Start-Ups, welche sich noch in der Gründungs- oder Entwicklungsphase befinden. In dieser Phase ist das Unternehmen in der Regel die ersten drei Jahre dessen Existenz. 

    Es gibt verschiedene Gründe, warum jemand ein Start-Up gründen möchte. Nachfolgend werden einige davon erläutert.

    Verwirklichung einer Geschäftsidee

    Viele Menschen gründen ein Start-Up, um eine Idee umzusetzen, von welcher sie überzeugt sind, dass sie einzigartig und vielversprechend ist. Durch die Verwirklichung dieser Geschäftsidee erhoffen sich die Gründer oftmals hohe Gewinne.

    Chance auf Unabhängigkeit

    Als Gründer eines Start-Ups hat man die Möglichkeit, selbständig zu arbeiten und eigene Entscheidungen zu treffen, ohne sich an die Regeln und Vorschriften eines Unternehmens oder Vorgesetzten halten zu müssen. Gründer können dabei ein Unternehmen schaffen, das auf ihren eigenen Werten und Überzeugungen basiert und sie selbst individuell gestalten können. 

    Etwas Bedeutendes schaffen

    Die Gründung eines Start-Ups kann Menschen die Gelegenheit bieten, etwas Bedeutendes zu schaffen, was die Welt verändert und einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben kann. Durch die Gründung kann man ein Teil einer neuen Bewegung sein und an der Gestaltung der Zukunft teilhaben.

    Als das führende Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz ist die Business Broker AG als Spezialistin im Zusammenhang mit Mergers & Acquisitions auszumachen. Dabei unterstützt die Business Broker AG vornehmlich Mandanten, welche bereits mindestens fünf Jahre erfolgreich bestehen und weiterhin beabsichtigen Wachstum zu generieren.

    Start-Up Financing

    Start-Up Financing, was auf Deutsch als Start-Up Finanzierung oder Anschubfinanzierung bezeichnet werden kann, bezieht sich auf die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten, welche ein Start-Up in den frühen Phasen nutzen kann. Während des Start-Up Financing-Prozesses gibt es mehrere Phasen, welche oft sequenziell verlaufen und mit der Zeit an Komplexität gewinnen.

    Die Phasen eines Start-Up Financing können wie folgt beschrieben werden.

    Pre Seed-Phase

    In dieser Phase sammelt das Start-Up Kapital beispielsweise von Freunden, Familie und persönlichen Kontakten. Dabei wird das Ziel verfolgt, das Unternehmen zu gründen. 

    Seed-Phase

    In dieser Phase sucht das Start-Up nach Investoren, um eine höhere Finanzierungssumme zu generieren und das Unternehmen weiter auszubauen.

    Series A-Finanzierung

    In dieser Phase sucht das Start-Up nach Venture Capital-Firmen oder anderen institutionellen Investoren, um eine höhere Finanzierungssumme zu erhalten und das Unternehmen zu skalieren.

    Series B-Finanzierung

    Nach der Series A-Finanzierung sucht das Start-Up während der Series B-Finanzierung nach weiteren Investoren, um die Expansion zu beschleunigen, neue Produkte zu entwickeln oder in neue Märkte zu expandieren.

    Later Stage-Phase

    In dieser Phase ist das Unternehmen bereits etabliert und verzeichnet ein stetiges Wachstum. Das Unternehmen kann von institutionellen Investoren wie Private Equity-Firmen oder strategischen Investoren finanziert werden, um eine Expansion und ein höheres Wachstum zu ermöglichen.

    Nebst den genannten Möglichkeiten gibt es auch andere Arten von Start-Up Financing, wie beispielsweise Crowdfunding, Unternehmenskredite und Förderprogramme. 

    Gesamthaft kann festgehalten werden, dass das Start-Up Financing ein entscheidender Faktor für Jungunternehmen ist, um ihre Geschäftsideen umzusetzen und zu wachsen. Das Start-Up Financing bezieht sich auf die Beschaffung von Kapital, durch Eigenkapital, Fremdkapital oder weiteren Finanzierungsinstrumenten. Die Wahl des optimalen Finanzierungsmittels ist entscheidend, um den nachhaltigen Erfolg eines Start-Ups sicherzustellen. Dies erfordert eine sorgfältige Planung, um die Bedürfnisse des Unternehmens zu analysieren, potenzielle Investoren oder Kreditgeber zu identifizieren und die bestmögliche Finanzierungslösung zu finden.

    Subordinated debt

    Subordinated debt, was auf Deutsch als nachrangiges Darlehen bzw. Fremdkapital bezeichnet werden kann. Die Subordinated debt ist eine Form der Fremdfinanzierung, bei der ein Kreditgeber einem Unternehmen Geld leiht und im Falle einer Insolvenz oder Liquidation des Unternehmens erst nach anderen Gläubigern zurückgezahlt wird.

    Die Subordinated debt ist tendenziell mit höheren Zinsen verbunden, da das Risiko für den Geldgeber höher ist, wenn er im Falle einer Insolvenz oder Liquidation des Unternehmens erst spät oder möglicherweise gar nicht mehr zurückerhält. Eine Subordinated debt kann insbesondere aufgrund nachfolgender zwei Aspekte eine attraktive Alternative zur Eigenkapitalfinanzierung oder traditioneller Fremdfinanzierung sein.

    Höhere Flexibilität bei der Rückzahlung

    Im Vergleich zu traditionellem Fremdkapital hat eine Subordinated debt eine nachrangige Position. Daher hat das Unternehmen bei der Rückzahlung mehr Spielraum und muss sich nicht so sehr an starre Rückzahlungspläne halten.

    Erhöhte Kreditwürdigkeit

    Da die Subordinated debt als Fremdkapital eingestuft wird, können Unternehmen ihre Kreditwürdigkeit verbessern, indem sie ihre Kapitalstruktur diversifizieren. Subordinated debt kann als Ergänzung zu anderen Arten von Schulden oder Eigenkapital verwendet werden, um das Risiko zu verringern und eine bessere Balance zwischen Fremd- und Eigenkapital zu schaffen.

    Gesamthaft ist die Subordinated debt ein wichtiges Instrument, um die Kapitalstruktur eines Unternehmens zu optimieren und zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten zu schaffen. Solange das Risiko sorgfältig bewertet wird, kann die Subordinated debt sowohl für das Unternehmen als auch für die Investoren von Vorteil sein.

    Substanzwert

    Der Substanzwert bezieht sich grundsätzlich auf den inneren Wert eines Unternehmens. Dabei handelt es sich um eine Bestandsaufnahme der vorhandenen Vermögensteile (Aktiven), d. h. der existierenden Substanz eines Unternehmens. Diese Vermögenswerte umfassen insbesondere solche, welche sich im Anlagevermögen einer Bilanz befinden. Darunter fallen Immobilien, Maschinen, Ausrüstungen und weitere Ressourcen, welche das Unternehmen besitzt.

    Bei der Berechnung des Substanzwertes werden alle in der Bilanz vorhandenen Aktivpositionen, also die Vermögensteile des Unternehmens, summiert. Der Substanzwert wird dabei häufig zu Fortführungswerten berechnet. Die aufaddierten Vermögensteile bilden das Gesamtvermögen des Unternehmens und werden als Brutto-Substanzwert bezeichnet. Um den Netto-Substanzwert der Gesellschaft zu erhalten (soll heissen: den Substanzwert des Eigenkapitals), wird das Fremdkapital (sämtliche Verbindlichkeiten bzw. Schulden des Unternehmens) vom Brutto-Substanzwert abgezogen. Diesbezüglich gilt es zu beachten, dass die Aktiven in der Finanzbuchhaltung zu Buchwerten und nicht Fortführungswerten bilanziert werden. Die Differenz zwischen den beiden genannten Werten implizieren stille Reserven, um welche die Buchwerte angepasst werden müssen. Diese stillen Reserven ziehen zudem latente Steuern nach sich, da bei einer Auflösung der stillen Reserven ein positiver Einfluss auf die Erfolgsrechnung bzw. ein höherer Gewinn erzielt werden kann. Dementsprechend gilt es diese bei der Berechnung des Substanzwertes zu berücksichtigen. 

    Als alleiniger Wert für die Bestimmung eines Firmenwertes ist der Substanzwert nicht geeignet, da er die künftige Ertragslage des Unternehmens vollständig ausser Acht lässt. 

    Als führendes Unternehmen im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung ist die Business Broker AG auf die Erstellung von Firmenbewertungen spezialisiert und berät ihre Mandanten ebenfalls hinsichtlich der genannten Bewertungsmethode.

    Success Fee

    Success Fee, was auf Deutsch als Erfolgshonorar bezeichnet werden kann, ist eine Vergütung, die eine Person oder ein Unternehmen erhält, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht wurde. Dieser Erfolg wird dabei meistens an einen konkreten Meilenstein geknüpft. Im Kontext von Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen bezieht sich die Success Fee auf die Vergütung, welche die Berater erhalten, wenn die Transaktion erfolgreich abgeschlossen wurde. In der Regel wird die Success Fee dann als Prozentsatz des Transaktionsvolumens bzw. des Unternehmenswertes berechnet. 

    Die Success Fee variiert je nach Art und Umfang der Transaktion stark, kann jedoch insbesondere bei grossen und komplexen Transaktionen eher hoch sein. Üblicherweise wird die Success Fee in mehreren Tranchen gezahlt, welche an bestimmte Meilensteine des Transaktionsprozesses geknüpft sind. Zum Beispiel kann eine Tranche bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags und die zweite Tranche bei Vollzug der Transaktion gezahlt werden.

    Nichtsdestotrotz ist es wichtig zu beachten, dass die Bedingungen und Modalitäten der Success Fee-Vereinbarung im Vorfeld der Transaktion sorgfältig besprochen werden sollten, um Missverständnisse und Streitigkeiten zu vermeiden. Die Vereinbarung sollte möglichst transparent sein, um das Vertrauen zwischen den Parteien zu stärken und den Transaktionserfolg zu fördern. Diese soll darüber hinaus dazu beitragen, dass der Berater und der Kunde eine erfolgreiche und effektive Zusammenarbeit während der Transaktion haben.

    SWOT-Analyse

    SWOT steht für strengths, weaknesses, opportunities, and threats oder eben auch Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren. Anhand der SWOT-Analyse lassen sich diese vier Faktoren eines Unternehmens analysieren. Sie wird eingesetzt, um sowohl die Wettbewerbsposition zu bewerten als auch eine strategische Planung zu entwickeln. 

    Die SWOT-Analyse soll interne und externe Aspekte miteinbeziehen und dadurch einen realistischen und faktenbasierten Blick auf die Stärken und Schwächen eines Unternehmens oder dessen Branche liefern. Daraus folgend soll sie helfen, riskante Annahmen in Frage zu stellen und noch unbekannte Schwachstellen aufzudecken. 

    Üblicherweise wird die SWOT-Analyse als Matrix in einem 2x2-Raster dargestellt. Diese Veranschaulichung lässt Zusammenhänge und Widersprüche zwischen den einzelnen Faktoren feststellen, um sie anschliessend im Detail untersuchen zu können.

    Strenghts (Stärken)

    Stärken beschreiben, worin sich Unternehmen aus einer internen Perspektive auszeichnet. Sie stellen klare Vorteile dar und ermöglichen eine klare Unterscheidung von Mitbewerbern. 

    Weaknesses (Schwächen)

    Schwächen hindern ein Unternehmen daran, die optimale Leistung zu erbringen. Hierbei handelt es sich um Bereiche, in denen sich das Unternehmen verbessern muss, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Wie bereits bei den Stärken, wird auch hier eine interne Perspektive eingenommen. 

    Opportunities (Chancen)

    Chancen stellen Gelegenheiten dar, welche dem Unternehmen ermöglichen, Wettbewerbsvorteile zu generieren. Sie ergeben sich aus Situationen ausserhalb des Unternehmens und erfordern einen Blick auf das, was in Zukunft geschehen könnte. 

    Threats (Gefahren)

    Ähnlich wie bei der Analyse der Chancen, wird bei der Untersuchung von Gefahren eine externe Sichtweise eingenommen. Entsprechend wirken sich die Gefahren von aussen negativ auf ein Unternehmen aus. Diese gilt es zu antizipieren, um frühzeitig Massnahmen ergreifen zu können. 

    Syndication

    Syndication kann auf Deutsch als Syndikation oder als Zusammenschluss mehrerer Kapitalgeber bezeichnet werden. Dabei werden finanzielle Mittel und Ressourcen von verschiedenen Investoren gebündelt, damit diese für eine Investition oder ein Projekt bereitgestellt werden können. In der Praxis organisiert eine Bank oder ein Finanzinstitut die Syndication. Sie agiert dabei als Lead-Arranger oder Syndikatsführer und sammelt und verwaltet die Mittel der beteiligten Investoren. Der Syndikatsführer trägt zudem die Verantwortung für die Strukturierung und Durchführung des Finanzierungsprozesses.

    Im Kontext von M&A werden Zusammenschlüsse über eine Syndication für verschiedene Situationen gebildet, wie zum Beispiel bei der Finanzierung von Unternehmensübernahmen, dem Börsengang eines Unternehmens oder der Bereitstellung von Wachstumskapital für ein Start-up. Mit einer Syndication kommen diverse Vorteile:

    Verringerung des Risikos

    Durch die Verteilung des Risikos auf mehrere Investoren verringert sich das Risiko eines Unternehmenskaufs aus Sicht des einzelnen Investors. 

    Expertenwissen

    Investoren, welche sich an einer Syndication beteiligen, können ihr Know-how und ihre Erfahrung einbringen, um das KMU zu unterstützen und zu beraten.

    Ermöglichung des M&A-Prozesses

    Syndication ermöglicht, dass Deals realisiert werden können, die für einzelne Investoren allein nicht realisierbar gewesen wären.

    Die Syndication kann sich im Rahmen einer M&A Transaktion als nützliches Instrument erweisen. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Syndication auch ihre Herausforderungen und Risiken birgt und besonders sorgfältig geplant und ausgeführt werden muss. Hierzu bietet die Business Broker AG ihren Mandanten die entsprechende Unterstützung.

  19. T
    Track-Record

    Track-Record, was auf Deutsch als Leistungsausweis bezeichnet werden kann, beschreibt eine Erfahrungsgeschichte einer Beteiligungsgesellschaft bzw. eines Unternehmens, Managers oder Unternehmers. Ein positiver Track-Record kann bedeuten, dass das Unternehmen in der Vergangenheit erfolgreich war und gute Ergebnisse erzielt hat. Hingegen bedeutet ein weniger guter Track-Record, dass das Unternehmen in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatte oder eher suboptimale Ergebnisse erzielt hat. 

    Investoren verwenden den Track-Record, um das Potenzial einer Gesellschaft zu bewerten und damit eingehend die zukünftige Leistungsfähigkeit einzuschätzen. Dabei lässt sich der Track-Record anhand der nachfolgend beschriebenen Arten berechnen.

    Umsatzwachstum

    Das Umsatzwachstum ist eine zentrale Kennzahl, um den Erfolg einer Gesellschaft zu messen. Eine positive Wachstumsrate zeigt, dass das Unternehmen in der Lage ist die Produkte und Dienstleistungen erfolgreich zu verkaufen und seinen Marktanteil zu erhöhen.

    Gewinnmargen

    Die Gewinnmargen geben Auskunft darüber, wie profitabel eine Gesellschaft ist. Je höher die Gewinnmarge, umso eher ist das Unternehmen in der Lage, die Kosten zu kontrollieren und hohe Einnahmen zu erzielen.

    Cashflow

    Der Cashflow kann Indizien über die Fähigkeit eines Unternehmens liefern, die laufenden Geschäfte zu finanzieren. Dabei lässt ein positiver Cashflow darauf hinweisen, dass die Gesellschaft in der Lage ist, die Ausgaben zu decken und Investitionen zu tätigen.

    Ergänzend zu den genannten Methoden empfiehlt es sich zudem Erfolgskennzahlen, wie beispielsweise Kundenzufriedenheit, Marktposition und Innovationsfähigkeit für die Einschätzung des Track-Records heranzuziehen.

    Transaction Multiples

    Transaction Multiples auch bekannt als Bewertungsmultiplikatoren sind Verhältniszahlen, welche von effektiven Preisen aus M&A-Transaktionen stammen. In anderen Worten sind es Kennzahlen, welche das Verhältnis zwischen dem Kaufpreis eines Unternehmens und einem bestimmten finanziellen Massstab des Unternehmens widerspiegelt. Sie werden in der Regel als Benchmark oder Referenzwert verwendet, um den Wert des Zielunternehmens mit ähnlichen Transaktionen in der Branche oder im Marktumfeld zu vergleichen.

    Nebst den Transaction Multiples werden in der Praxis auch die Trading Multiples genutzt. Diese basieren jedoch auf dem aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens und nutzen das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder das Preis-Umsatz-Verhältnis, um ein Unternehmen oder eine Aktie anhand einer vergleichbaren Gruppe von Unternehmen in derselben Branche zu bewerten. 

    Die häufigsten Transaction Multiples sind das EBITDA-Multiple (Verhältnis zwischen dem Kaufpreis und dem EBITDA) und das Umsatz-Multiple (Verhältnis zwischen dem Kaufpreis und dem Umsatz). Ein höheres Transaction Multiple lässt darauf hindeuten, dass der Käufer bereit war, mehr für das Unternehmen zu zahlen, da er ein höheres Potenzial für zukünftiges Wachstum und Gewinne erwartet. Hingegen kann ein tieferes Transaction Multiple darauf hindeuten, dass das Unternehmen möglicherweise weniger Wert war als andere vergleichbare Unternehmen in der Branche.

    Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über branchenübergreifende Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und unterstützt die Mandanten bei der Bewertung des Unternehmenswertes mit Einbezug des optimalen Multiples. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

  20. U
    Übergewinnverfahren

    Das Übergewinnverfahren ist ein Verfahren, welches verwendet wird, um den angemessenen Gewinn eines Unternehmens zu ermitteln. Dabei wird der durchschnittliche Gewinn von vergleichbaren Gesellschaften herangezogen. Es dient dazu, die übermässigen Gewinne, im Vergleich zu den Vergleichsunternehmen, zu identifizieren. 

    Der exakte Ablauf des Übergewinnverfahrens kann je nach Umstand und Zweck der Anwendung unterschiedlich sein. Grundsätzlich lässt sich das Verfahren jedoch folgendermassen anwenden:

    1. Auswahl vergleichbarer Unternehmen
    2. Datensammlung
    3. Bereinigung der Daten
    4. Berechnung des Durchschnittsgewinns
    5. Vergleich mit dem zu untersuchenden Unternehmen
    6. Ermittlung des angemessenen Gewinns

    Das Übergewinnverfahren bietet verschiedene Vorteile. Einerseits kann die Vergleichbarkeit genannt werden, da das Verfahren eine branchenspezifische Analyse mit ähnlichen Unternehmen ermöglicht. Zudem werden die aktuellen Marktbedingungen und deren Auswirkungen auf den Gewinn berücksichtigt. 

    Nichtsdestotrotz bringt die Nutzung des Übergewinnverfahrens auch verschiedene Implikationen mit sich. Es kann insbesondere die Datenverfügbarkeit und -qualität genannt werden. Denn bei nicht-börsenkotierten Gesellschaften kann die Verfügbarkeit von vergleichbaren Daten unbefriedigend sein. Darüber hinaus kann es schwierig sein, alle relevanten Einflussfaktoren, welche den Gewinn beeinflussen, vollständig zu erfassen und zu berücksichtigen.

    Im Allgemeinen lässt sich dennoch feststellen, dass so lange die benötigte Datenverfügbarkeit gegeben ist, das Übergewinnverfahren in der Praxis angewendet wird. Denn es stellt eine Methode dar, um übermässige Gewinne zu identifizieren und eine objektive Grundlage für weitere Analysen oder Bewertungen zu schaffen. 

    Überzeichnung

    Eine Überzeichnung tritt auf, wenn im Rahmen einer Kapitalerhöhung oder eines Börsengangs die Nachfrage nach den Aktien grösser ist als die ausgegebene Aktienanzahl. Dies bedeutet, dass das Aktienangebot nicht ausreicht, um die Nachfrage der potenziellen Investoren zu decken. 

    Aus Sicht des Unternehmens, welches einen Börsengang durchführt, kann eine Überzeichnung vorteilhaft sein. Denn dies bedeutet, dass die Nachfrage nach dessen Aktien hoch ist und dadurch der Aktienwert steigt. Für potenzielle Investoren ist eine Überzeichnung eher unvorteilhaft, da die Preise aufgrund der erhöhten Nachfrage hoch sein werden und sie dadurch möglicherweise für einen bestimmten Wert weniger Anteile erhalten. 

    In der Praxis kann das Unternehmen, welches einen Börsengang durchführt, den durch die Überzeichnung resultierenden Nachfrageüberschuss auf verschiedene Arten managen. Nachfolgend werden die gängigsten zwei Methoden aufgeführt, welche situationsübergreifend angewendet werden können.

    Zuteilungsmethode

    Das Unternehmen kann eine Zuteilungsmethode anwenden, bei welcher jedem Investor eine begrenzte Aktienanzahl zugeteilt wird. Dies kann entweder prozentual nach den erhaltenen Anfragen aufgeteilt werden oder nach dem Zufallsprinzip geschehen.

    Erhöhung der Angebotsmenge

    Wenn die Nachfrage nach Aktien das Angebot übersteigt, kann das Unternehmen die ausgegebene Aktienanzahl erhöhen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Dies kann jedoch zu einer Verwässerung der Aktien und einem niedrigeren Preis pro Aktie führen. 

    Nebst der Überzeichnung aufgrund einer Kapitalerhöhung oder einem Börsengang kann sie auch im Zusammenhang mit einem Unternehmensverkauf oder Nachfolgeregelung auftreten. In diesem Fall tritt die Überzeichnung auf, wenn das Aktienangebot eines fusionierenden Unternehmens höher ist als die Nachfrage der Anteilseigner. Dies kann wiederrum das Ergebnis von Unsicherheiten über den Erfolg der Fusion oder über das zukünftige Wachstumspotential des fusionierten Unternehmens sein.

    Unternehmenswert

    Der Unternehmenswert ist ein zentraler Begriff in der Finanzwelt, der den geschätzten Marktwert eines Unternehmens oder einer Organisation repräsentiert. Er gibt basierend auf verschiedenen Faktoren und Bewertungsmethoden an, wie viel das Unternehmen insgesamt wert ist.

    Der Unternehmenswert wird durch eine umfassende Analyse der finanziellen, operativen sowie strategischen Aspekte eines Unternehmens bestimmt. Dabei werden eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die finanzielle Leistungsfähigkeit, die Wachstumsperspektiven, der Kundenstamm und die Marktposition. Die exakte Berechnung des Unternehmenswerts kann je nach Branche und individueller Situation variieren.

    Im M&A-Kontext spielt der Unternehmenswert eine entscheidende Rolle. Bei einer Fusion oder Übernahme wird der Unternehmenswert des Zielunternehmens bestimmt, um den Kaufpreis und die Verhandlungen zwischen den Parteien zu leiten. Eine präzise Bewertung des Unternehmenswerts ist wichtig, um sicherzustellen, dass der Transaktionspreis fair und angemessen ist. Dabei werden verschiedene Bewertungsmethoden wie die Multiple-Methode, das Discounted Cashflow-Verfahren oder das Substanzwertverfahren angewendet.

    Als führende Gesellschaft im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung für KMU in der Schweiz verfügt die Business Broker AG über umfangreiche Erfahrung und Fachkenntnisse in der Unternehmensbewertung. Sie bietet professionelle Beratung und hilft den Mandanten, den Unternehmenswert zu ermitteln, um eine solide Grundlage für Verhandlungen und den Verkaufsprozess zu schaffen. Durch ihre Expertise und ihr Netzwerk unterstützen sie ihre Mandanten bei der Identifizierung von Stärken und Schwächen ihres Unternehmens und entwickeln zudem eine massgeschneiderte Verkaufsstrategie.

    USP | Unique Selling Proposition

    USP ist eine Abkürzung, welche für die Begriffe "Unique Selling Proposition" oder "Unique Selling Point" steht. Ein USP bezieht sich oftmals auf einen bestimme Eigenschaft eines Produkts oder eine Dienstleistung. Diese Eigenschaft soll eine klare Differenzierung gegenüber ähnlichen Produkten oder Dienstleistungen von Konkurrenzunternehmen darstellen. Dabei soll ein USP das eigene Sortiment attraktiver für potenzielle Kunden machen. Als wichtigster Bestandteil einer Marketingstrategie, trägt sie zudem dazu bei, dass sich ein Unternehmen klar vom Markt abheben kann und den Kunden einen triftigen Grund gibt, weshalb sie sich für genau dieses Angebot entscheiden sollen. 

    Ein USP kann auf verschiedenen Ebenen existieren. Dabei stellen die nachfolgend beschriebenen, die zentralsten Ebenen dar.

    Produkt

    Ein USP kann auf der Ebene des Produkts existieren, indem es einzigartige Funktionen, Materialien oder Technologien bietet. Hier gilt es insbesondere die Qualität des Produktes zu berücksichtigen. Diese sollte entsprechend höher sein als diejenige des Konkurrenzangebots. 

    Marke und Image

    Ein USP kann auch auf der Ebene der Marke und des Images entstehen, indem man eine einzigartige Identität und Persönlichkeit aufbaut, welche sich von der Konkurrenz unterscheidet. Im Idealfall vermittelt die Marke gepaart mit einem guten Ruf Qualität und Zuverlässigkeit.

    Service und Kundenerfahrung

    Nebst den genannten Ebenen kann ein USP auch beim Service und der Kundenerfahrung existieren. Dies ist dann der Fall, wenn man einen aussergewöhnlichen Service bietet, der die Kunden begeistert. Auch dieser soll sich eindeutig vom Angebot der Konkurrenz unterscheiden. 

    Beim Feststellen einer USP sollte beachtet werden, dass sich diese im Laufe der Zeit ändern kann. Entsprechend gilt es sie regelmässig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass sie für die Bedürfnisse und Wünsche des Marktes relevant bleibt. Im M&A-Kontext wird die USP beim Verkaufsprozess bereits in der Vorbereitung auf den Verkauf thematisiert und bei der Erstellung es Firmenprofils genauer erläutert. Die USP beeinflusst das eigentliche Business Modell und ist somit Verkaufspreis relevant. 

  21. V
    VC | Venture Capital | Wagniskapital

    VC steht für Venture Capital, was auf Deutsch als Wagniskapital bezeichnet wird. Es handelt sich um eine Kapitalform, bei welcher VC-Unternehmen als Investoren in junge Unternehmen und Start-Ups investieren, welche nicht an der Börse gelistet sind. 

    VC-Investitionen sind in der Regel riskanter, da in Unternehmen, ohne finanzielle Stabilität mit kurzer Lebensdauer, investieret wird. Im Vordergrund steht das Potenzial für hohe Renditen, bei einer erfolgreichen Entwicklung des Unternehmens.

    VC-Unternehmen bringen sowohl Kapital als auch branchenspezifische Expertise und ihr Netzwerk in das erworbene Unternehmen ein, sodass die Wachstumsziele optimal verfolgt werden können. 

    Für Start-Ups und andere Jungunternehmen mit schnellem Wachstum und Innovationsfokus, ist Venture Capital als Finanzierungsinstrument von zentraler Bedeutung. 

    Generell kann festgehalten werden, dass Venture Capital eine entscheidende Rolle bei der Finanzierung und Unterstützung von innovativen Start-Ups und deren Wachstum spielt. Es bietet Risikokapital für vielversprechende Unternehmen, die häufig in technologisch anspruchsvollen Branchen tätig sind. Venture Capital ermöglicht es Unternehmern, ihre Ideen zu verwirklichen und neue Märkte zu erschließen. Allerdings sind Investments im Bereich Venture Capital mit erheblichen Risiken verbunden, da viele Start-ups scheitern. Eine gründliche Due Diligence und eine Portfoliomanagement-Strategie sind daher entscheidend, um eine angemessene Rendite zu erzielen und das Risiko zu minimieren. Insgesamt ist Venture Capital bedeutsam bei der Förderung von Innovation und wirtschaftlichem Wachstum.

    Verkehrswert

    Der Verkehrswert stellt den Marktwert eines Vermögensgegenstandes dar, welcher unter normalen Marktbedingungen erzielbar ist. Er beruht auf einer umfassenden Bewertung des Objekts und berücksichtigt verschiedene objektspezifische Faktoren. 

    Werden Vermögensgegenstände im Anlagevermögen einer Bilanz betrachten, lässt sich der Verkehrswert als geschätzter Marktpreis interpretieren, welcher auf Basis von Marktdaten ermittelt wird. Der Verkehrswert gibt dabei an, welchen Preis in Vermögensgegenstand am Markt erzielt, wenn er zum Verkauf angeboten würde.

    Wird der Verkehrswert eines Unternehmens betrachtet, lässt sich dieser als geschätzter Marktwert des gesamten Unternehmens oder eines Unternehmensanteils darstellen. Dieser wird von Bewertungsspezialisten, wie der Business Broker AG, anhand verschiedener Faktoren ermitteln. Dies kann aus nachfolgend genannten Gründen von Bedeutung sein:  

    • Bei einer M&A-Transaktion, um einen fairen Preis des Zielunternehmens zu ermitteln, um zu verhindern, dass weder der Käufer noch der Verkäufer benachteiligt wird.
    • Bei der Unternehmensbewertung im Rahmen von Investitionsentscheidungen, um zu entscheiden, ob die Investition rentabel ist oder nicht.
    • Im Rahmen von Rechtsstreitigkeiten, um den Unternehmenswert bei der Aufteilung von Vermögenswerten oder Schadensersatzforderungen zu bestimmen.
    • Für steuerliche Zwecke, um den Unternehmenswert oder den Wert der Anteile zu bestimmen, beispielsweise bei der Festsetzung der Erbschafts- oder Schenkungssteuer. 
    Vermögen

    Der Begriff "Vermögen" bezieht sich auf den sämtlichen finanziellen und materiellen Besitz einer Privatperson oder einer Organisation. Das Vermögen umfasst sämtliche Ressourcen, welche monetär bewertet werden können. Darunter fallen beispielsweise Geld, Aktien, Anleihen, Immobilien, Kunstwerke oder sonstige Sachwerte. In einer Bilanz eines Unternehmens werden die Vermögenswerte auf der Aktivseite sowohl im Umlauf- als auch im Anlagevermögen aufgeführt. Dabei gilt es zu beachten, dass das Vermögen mehr als nur finanzielle Ressourcen umfasst. Und zwar können immaterielle Ressourcen, wie beispielsweise Fähigkeiten, Erfahrungen, Markenwert und Beziehungen ebenfalls als Vermögen betrachtet werden.   

    Das Vermögen ist in der Bilanz nach abnehmendem Wert geordnet. Dementsprechend sind liquide Mittel wie beispielsweise Bargeld für das Unternehmen im Umlaufvermögen und somit schnell verfügbar, während Anlagen wie Gebäude oder Maschinen längerfristig gesehen nicht derart schnell veräusserbar sind. Insgesamt hilft die Bilanz, das Vermögen eines Unternehmens zu verstehen und zu bewerten. Dies kann Investoren, Gläubigern und weiteren Anspruchsgruppen unterstützen, die finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit des Unternehmens einzuschätzen.  

    Ein Individuum oder eine Organisation, dessen Vermögen grösser ist als seine Schulden, wird als solvent bezeichnet. Hingegen wird ein Individuum oder eine Organisation mit einem höheren Schuldenanteil als insolvent interpretiert.

    Grundsätzlich ist das Vermögen ein wichtiger Indikator für wirtschaftlichen Status und finanzielle Sicherheit eines Individuums oder einer Organisation. Darüber hinaus kann es zu Analysezwecken verwendet werden, um Entscheidungen über Investitionen, Kreditaufnahme und Finanzierung zu treffen.

    Verschuldungsgrad / Fremdkapitalquote

    Der Verschuldungsgrad ist eine Finanzkennzahl, welche das Verhältnis zwischen dem Fremdkapital und Eigenkapital einer Gesellschaft darstellt. Dieser wird durch die Division der Gesamtverbindlichkeiten durch das Eigenkapital berechnet und in der Regel als Prozentsatz ausgedrückt. Dabei gibt der Verschuldungsgrad an, wie viel von den Vermögenswerten eines Unternehmens durch Fremdkapital finanziert werden.

    Ein hoher Verschuldungsgrad zeigt somit an, dass das Unternehmen mehr Schulden im Verhältnis zu seinem Eigenkapital hat. Dies bedeutet, dass die Gesellschaft ein höheres Risiko hat, die Schulden nicht zurückbezahlen zu können. Ebenfalls kann es bedeuten, dass das Unternehmen ein höheres Potenzial für eine höhere Rendite aufweist, da es seine Vermögenswerte mit weniger Eigenkapital finanzieren kann. Ein niedriger Verschuldungsgrad erweist sich hingegen eher als positiv, da dadurch eine höhere Eigenkapitalquote erzielt wird und somit das Unternehmen über eine gute finanzielle Stabilität und Leistungsfähigkeit verfügt, weil es eine geringere Abhängigkeit von Schulden aufweist. 

    Im Allgemeinen lässt sich kein Idealer Verschuldungsgrad ausmachen, da dieser von Branche zu Branche und von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich sein kann. Grundsätzlich gilt jedoch, dass ein Verschuldungsgrad von 50% als moderat angesehen wird. Ist der Verschuldungsgrad höher als 50% kann dieser als hoch betrachtet werden. Fällt er wiederrum kleiner als 50% aus, deutet dies, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Schulden mit eigenem Kapital zu finanzieren und somit ein geringeres Risiko aufweist. Nichtsdestotrotz ist es wichtig zu beachten, dass der Verschuldungsgrad nicht als isoliertes Kriterium bei der Beurteilung der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens verwendet werden sollte. Es gilt darüber hinaus Liquiditätskennzahlen, wie beispielsweise die Liquiditätsgrade 1, 2 und 3 und weitere Rentabilitätskennzahlen, wie die Eigenkapitalrendite oder Bruttogewinnmarge, beizuziehen.

    Vertraulichkeitserklärung

    Die Vertraulichkeitserklärung, auf Englisch auch non-disclosure agreement (NDA) genannt, ist ein Vertrag zwischen zwei oder mehreren Parteien, um bestimmte Informationen vertraulich zu behandeln. Im Bereich Unternehmensverkauf und Nachfolgeregelung nimmt die Vertraulichkeitserklärung eine zentrale Rolle ein, da in solchen Transaktionen streng vertrauliche Informationen ausgetauscht werden.  

    Die Vereinbarung einer Vertraulichkeitserklärung erfolgt oftmals bevor der Informationsaustausch zwischen den Parteien stattfindet. Dies kann bereits in der Kontaktierungsphase oder während der Verhandlungsphase des Deals erfolgen, wenn beide Parteien sich über grundlegende Bedingungen einig sind und die sogenannte Due Diligence beginnen wollen. In einigen Fällen kann es jedoch auch sein, dass eine Vertraulichkeitserklärung erst später in den Verhandlungen vereinbart wird, wenn eine Partei der anderen Partei vertrauliche Informationen offenbart. Die Business Broker AG fordert die Kaufinteressenten bei einem Erstkontakt bereits vor der Prüfung der Firmendokumentation eines Zielunternehmens auf, die Vertraulichkeitserklärung zu unterzeichnen. Wird die Vertraulichkeitserklärung vom Käufer nicht unterzeichnet, bleibt ihnen die Teilnahme am Kaufprozess verwehrt. 

    Besonders in streng vertraulichen Bereichen, wie beispielsweise bei einem Unternehmensverkauf und bei Nachfolgeregelung, kann eine Vertraulichkeitserklärung verschiedene Vorteile für beide Parteien mit sich bringen. Darunter fallen unter anderem, wie bereits genannt, der Schutz von vertraulichen Informationen und die grundsätzliche Sicherstellung der Vertraulichkeit. Darüber hinaus kann mittels einer Vertraulichkeitserklärung das Risiko von Informationslecks minimiert werden und das Vertrauen zwischen den Parteien fördern, was wiederrum für einen Unternehmenskauf bzw. -verkauf äusserst förderlich ist.

    Gesamthaft lässt sich feststellen, dass die Vertraulichkeitserklärung ein wichtiger Bestandteil von Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen ist, da sie zur Vertraulichkeit und Integrität der Informationen beiträgt.

    Verwässerung

    Die Verwässerung impliziert einen Begriff, der sich auf die Verringerung des Anteils an einem Unternehmen bezieht, welchen ein Aktionär oder Gesellschafter hält. In der Regel tritt eine Verwässerung auf, wenn eine Gesellschaft neue Aktien oder Anteile ausgibt, welche den Gesamtanteil am Unternehmen erhöhen, ohne dass der Aktionär oder Gesellschafter zusätzliche Anteile erwirbt. Gibt ein Unternehmen neue Aktien aus, erhöht sich die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien. Dies führt dazu, dass der prozentuale Anteil der Aktien an einem Unternehmen eines Aktionärs oder Gesellschafters sinkt. Ausserdem kann sie durch die Ausgabe von Aktienoptionen an Mitarbeitende oder durch die Umwandlung von Schuldverschreibungen in Eigenkapital entstehen.  

    Wird die Verwässerung aus Sicht des Unternehmens betrachtet lassen sich verschiedenartige Vor- und Nachteile ausmachen. Nachfolgend werden einige dieser erläutert.

    Vorteile

    • Kapitalerhöhung: Durch die Ausgabe neuer Aktien kann ein Unternehmen weiteres Kapital aufnehmen und dadurch die Finanzierungsmöglichkeiten verbessern.
    • Liquiditätserhöhung: Mittels Aktienausgabe kann der Handel mit den Aktien erhöht und somit die Liquidität des Unternehmens gesteigert werden.
    • Erhöhung der Bekanntheit: Eine Verwässerung führt unter anderem dazu, dass ein Unternehmen bekannter wird, da durch die Ausgabe von neuen Aktien mehr Investoren auf das Unternehmen aufmerksam werden.

    Nachteile

    • Verwässerung Eigentumsanteil: Eine Verwässerung führt dazu, dass die bestehenden Aktionäre oder Gesellschafter einen geringeren Anteil am Unternehmen besitzen und dadurch weniger Kontrolle über das Unternehmen ausüben können.
    • Verwässerung Gewinn: Durch die Ausgabe neuer Aktien wird der Gewinn auf mehr Aktionäre verteilt, was zu einer Verwässerung des Gewinns pro Aktie führen kann. 
    • Verwässerung Aktienkurs: Eine Verwässerung kann kurzfristig ebenfalls dazu führen, dass der Aktienkurs des Unternehmens sinkt, da mehr Aktien im Umlauf sind und somit das Angebot an Aktien steigt. 

    Gesamthaft lässt sich festhalten, dass der Nutzen einer Verwässerung für ein Unternehmen von verschiedenen Faktoren abhängt. Dementsprechend müssen Unternehmen sorgfältig abwägen, ob eine Verwässerung die beste Option für ihre Finanzierungszwecke ist und welche Auswirkung sie auf bestehende Aktionäre hat.

  22. W
    WACC

    WACC steht für "Weighted Average Cost of Capital", was auf Deutsch als gewichtete durchschnittliche Kapitalkosten bezeichnet werden kann. Der WACC ist eine Finanzkennzahl, welche verwendet wird, um die durchschnittlichen Kosten für das erhaltene Fremd- und Eigenkapital zu berechnen sowie die Risiken und die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zu bewerten.

    Der WACC berechnet sich, indem die Kosten für das verwendete Fremd- und Eigenkapital gewichtet und addiert werden. Sowohl das Fremd- als auch das Eigenkapital haben einen eigenen Kostensatz, der als Prozentwert des investierten Kapitals berechnet wird. Die Gewichtung beruht auf dem jeweiligen Anteil am Gesamtkapital der Gesellschaft. 

    Oftmals wird der WACC verwendet, um die Rentabilität einer Investition zu beurteilen. Folglich deutet ein niedriger WACC darauf hin, dass die Gesellschaft das benötigte Kapital günstig beschaffen kann. Ein hoher WACC hingegen deutet darauf hin, dass das Unternehmen mehr für das entsprechende Kapital bezahlen muss.

    Im M&A-Kontext wird der WACC im Rahmen der DCF-Methode für die Bewertung eines Unternehmenswertes verwendet. Darüber hinaus kann mittels Berechnung des WACC festgestellt werden, ob ein Unternehmenskauf für die Aktionäre des kaufenden Unternehmens wertsteigernd oder wertmindernd wäre. In diesem Zusammenhang gilt es jedoch zu beachten, dass der WACC nur einer von vielen Faktoren für den Erfolg einer M&A-Transaktion darstellt. Ein niedriger WACC darf nicht als Erfolgsgarantie verstanden werden. 

    Wiederbeschaffungswert

    Als Wiederbeschaffungswert wird der Wert bezeichnet, der sich auf den Betrag bezieht, welcher benötigt wird, um einen Vermögensgegenstand neu zu beschaffen oder zu ersetzen, wenn dieser beispielsweise aufgrund eines Schadens oder eines Verlusts nicht mehr vorhanden ist. Dieser Wert hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise des Alters und Zustands sowie des aktuellen Marktwerts. Um den Wiederbeschaffungswert eines Vermögensgegenstands zu ermitteln, können verschiedene Methoden angewendet werden, wie beispielsweise die Marktpreis-, die Kosten- oder die Ertragswertmethode, welche nachfolgend einzeln erläutert werden.

    Marktpreismethode

    Bei der Marktpreismethode wird der Wiederbeschaffungswert auf Basis der aktuellen Marktpreise ähnlicher Vermögensgegenstände bestimmt. Diese Methode ist besonders geeignet, wenn eine ausreichende Anzahl von vergleichbaren Marktpreisen verfügbar ist.

    Kostenmethode

    Die Kostenmethode bezieht sich auf die Berechnung des Wiederbeschaffungswertes auf Basis der tatsächlichen Kosten, welche für eine Neuanschaffung oder Wiederherstellung anfallen würden. 

    Ertragswertmethode

    Die Ertragswertmethode basiert auf der Annahme, dass der Wiederbeschaffungswert durch die Diskontierung erwarteter zukünftiger Erträge auf den heutigen Wert bestimmt werden kann. Diese Methode wird häufig bei der Bewertung von Investitionen verwendet und berücksichtigt die langfristigen Ertragspotenziale des Vermögensgegenstandes.

    Gesamthaft lässt sich feststellen, dass jede der genannten Methoden Vor- und Nachteile aufweist und die Wahl der geeigneten Methode von der Art des Vermögensgegenstandes, der Verfügbarkeit der Informationen und den Anforderungen des Bewertungszwecks abhängt. 

    Working Capital | Net Working Capital | Nettoumlaufvermögen

    Das Working Capital (zu Deutsch Betriebskapital oder Nettoumlaufvermögen) bezieht sich auf die finanziellen Ressourcen, die ein Unternehmen für den laufenden Geschäftsbetrieb benötigt. Es umfasst kurzfristige Vermögenswerte wie Bargeld, Forderungen und Lagerbestände sowie kurzfristige Verbindlichkeiten wie Lieferantenkredite und kurzfristige Schulden.

    Working Capital ist wichtig, da es die Liquidität und Finanzierungsfähigkeit eines Unternehmens widerspiegelt. Es ermöglicht die Finanzierung von Geschäftsaktivitäten wie den Einkauf von Waren und damit der Bezahlung von Lieferanten oder der Deckung laufender Betriebskosten. Ein positiver Working Capital Betrag deutet darauf hin, dass das Unternehmen über ausreichend Liquidität verfügt, um das kurzfristige Fremdkapital zu bedienen. Ein negativer Working Capital-Betrag hingegen kann ein Warnsignal für eine drohende Liquiditätskrise sein.

    Im M&A-Kontext wird das Working Capital in der Regel als Teil des Kaufpreises betrachtet. Die genaue Definition und Berechnung des Working Capital wird im Kaufvertrag festgelegt und kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Es ist wichtig zu beachten, dass das Working Capital einer ständigen Veränderung unterliegt. Daher werden im Kaufvertrag spezifische Regeln und Verfahren für die Berechnung und Überwachung des Working Capital festgelegt, um die Transparenz und Klarheit im Rahmen der Transaktion sicherzustellen. Ein Kaufpreisanpassungsmechanismus stellt sicher, dass kurzfristige Schwankungen im Transaktionspreis abgebildet werden können.

  23. Z
    Zeichnungsfrist

    Die Zeichnungsfrist wird im Zusammenhang mit der Ausgabe von Wertpapieren, wie beispielsweise Aktien oder Anleihen verwendet. Dabei bezieht sich die Zahlungsfrist auf den Zeitraum, während dem Anleger neue Wertpapiere zeichnen können. Im Verlaufe dieser Frist können Anleger ihre Kaufabsichten durch eine verbindliche Bestellung (Zeichnung) bei der herausgebenden Gesellschaft bekunden. Diese Kaufabsichten werden in Form einer Absichtserklärung dargestellt, mit welcher sich die Investoren zum Kauf einer festgelegten Anzahl von Wertpapieren verpflichten. 

    Die Zeichnungsfrist beginnt im Normalfall mit dem Tag der Ankündigung des Angebots durch die herausgebende Gesellschaft und endet an einem vordefinierten Datum. Während der Frist können die Anleger ihre Zeichnungen bzw. Absichten einreichen. Übersteigt die Gesamtnachfrage der Anleger das Angebot des Unternehmens, können die herausgebenden Gesellschaften die Preise der Wertpapiere oder die Anzahl der Wertpapiere erhöhen. Erreicht die Nachfrage das bereitgestellte Angebot nicht, kann die Emission abgesagt oder verschoben werden.

    Im Zusammenhang mit Unternehmensverkäufen und Nachfolgeregelungen bezieht sich die Zeichnungsfrist auf den Zeitraum, in welchem die Aktionäre des Zielunternehmens ihre Zustimmung zur Übernahme des Unternehmens durch die kaufende Partei bekunden können. Dabei werden die Aktionäre mittels formeller Einladung zur Abstimmung eingeladen. In dieser Hinsicht ist die Zeichnungsfrist von grosser Bedeutung, weil sie den Aktionären des Zielunternehmens die Zeit gibt, um die Bedingungen der Transaktion zu prüfen und zu entscheiden, ob sie einer Übernahme zustimmen möchten.