Due Diligence
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Due Diligence

Die Due Diligence (DD) bezeichnet die „gebotene Sorgfalt“ mit der ein Kaufgegenstand im Zuge einer Transaktion vom potenziellen Käufer geprüft wird. Im Fokus stehen dabei Finanzen, personelle und sachliche Ressourcen, die strategische Positionierung, rechtliche und steuerliche Risiken sowie Umweltlasten.

Due Diligence Checkliste

Die Due Diligence hat grundsätzlich eine Informationsfunktion. Sie vermindert die Informationsasymmetrie zwischen Käufer und Verkäufer einer Firma und liefert die für einen qualifizierten Entscheid notwendigen Informationen. Basierend auf den bereitgestellten Informationen können die für die Bewertung massgebenden Parameter plausibilisiert werden (Bewertungsfunktion). Ist der Käufer keine natürliche Person, sondern ein Unternehmen (vertreten durch dessen Entscheidungsträger), so kommt der Due Diligence Prüfung zudem eine wichtige Rechenschaftsfunktion zu, damit die Manager ihren Stakeholdern gegenüber sorgfältiges Handeln dokumentieren können (Exkulpationsfunktion).

Während der Due Diligence-Phase wird eine systematische und transparente Kommunikation besonders wichtig, damit die umfassenden Informationen zielgerichtet ausgetauscht werden können und entsprechend ihrer Notwendigkeit in den Kaufvertrag (unter Gewährleistungen und Zusicherungen des Verkäufers) einfliessen.

Due Diligence Checkliste
Due Diligence Checkliste

Es werden verschiedene Arten von Due Diligence unterschieden (zum Beispiel Pre Due Diligence, Pre Acquisition Due Diligence, Post Completion Due Diligence, Post Acquisition Due Diligence), welche sich je nach dem Zeitpunkt der Durchführung und der Zielsetzung unterscheiden. Bei einem Unternehmensverkauf findet die Due Diligence üblicherweise nach der Annahme eines unverbindlichen Angebots (Letter of Intent) durch den Verkäufer statt. Zu diesem Zeitpunkt sind sich Käufer und Verkäufer über die grundlegenden Konditionen einig. Die Konditionen werden nach erfolgter Due Diligence Prüfung bestätigt bzw. angepasst und schriftlich festgehalten und dienen als Basis für die Ausarbeitung der Kaufverträge. Erst mit der Unterzeichnung der Vertragswerke wird der Unternehmensverkauf rechtlich verbindlich.

Für die Durchführung der Due Diligence richtet der Verkäufer oder dessen Berater einen Datenraum ein, in welchem die notwendigen Dokumente und Informationen zur Verfügung gestellt werden. Der Datenraum kann physisch oder virtuell organisiert werden.

Checkliste

Analyseschwerpunkte einer Due Diligence Prüfung

Die Due Diligence Prüfung umfasst unter anderem die folgenden Bereiche:

  • Rechtliche Situation (Legal Due Diligence)
  • Steuerliche Situation (Tax Due Diligence)
  • Finanzwirtschaftliche Situation (Financial Due Diligence)
  • Markt, Branche und Strategie (Market/Commercial/Strategic Due Diligence)
  • Umweltverträglichkeit (Environmental Due Diligence)
  • Versicherungsschutz (Insurance Due Diligence)
  • Technik (Technical Due Diligence)
  • IT-Systeme (IT Due Diligence)
  • Mitarbeitersituation (Human Resources Due Diligence)
Analyseschwerpunkte Due Diligence Prüfung
Analyseschwerpunkte Due Diligence Prüfung

Wie die Kriterien vermuten lassen, kann diese Due Diligence Checkliste beliebig erweitert oder gekürzt werden. Ist dieser Prozessschritt nicht angepasst worden; so stellt der Berater dem Käufer die Liste zu, die von ihm erweitert werden kann. Für einen effizienten Prozess im Zuge des Firmenverkaufs, empfehlen wir, dass sich beide Parteien auf eine gemeinsame Due Diligence Liste (Inhaltsverzeichnis) einigen. So kann sich der Käufer entsprechend vorbereiten und der Verkäufer kann dem Käufer früh genug mitteilen, falls gewisse gewünschte Unterlagen nicht existieren (nur wenige KMU verfügen beispielsweise über einen ausgearbeiteten Business Plan für die nächsten 5 Jahre oder detaillierte Markt- und Wettbewerbsanalysen).

Für wesentliche Fakten, die in einer Due Diligence nicht überprüft werden können, werden vom Verkäufer in der Regel  entsprechende Garantien und Gewährleistungen abgegeben. Nach erfolgter Prüfung fasst der Prüfer die Ergebnisse in einem Due Diligence Bericht zusammen. Quantifizierbare Ergebnisse werden zur Plausibilisierung des Verkaufspreises verwendet. Nicht quantifizierbare Ergebnisse führen zur Aufnahme spezifischer Gewährleistungen im Kaufvertrag.

Erfolgsfaktoren bei der Durchführung einer DD

Wer eine effiziente und gleichzeitig kostenbewusste Due Diligence Prüfung anstrebt, stimmt die Analyseschwerpunkte der Due Diligence auf das zu prüfende Unternehmen (Art, Grösse) sowie die konkrete Dealstruktur (Asset Deal vs. Share Deal) ab. Es macht beispielsweise wenig Sinn, eine tiefgreifende Mehrwertsteuer Due Diligence durchzuführen, wenn die Firma im Rahmen eines Asset Deals übernommen wird.

Erfolgsfaktoren Due Diligence
Erfolgsfaktoren Due Diligence