businessbroker zweisprachigkeit verhandlungen
Zum Inhalt

Bonjour und Grüezi Röstigraben – Mehrsprachigkeit im Verkaufsprozess

Bei einem Firmenverkauf gilt die Kommunikation zwischen den involvierten Parteien als Schlüssel zum Erfolg. Doch wie kann eine Vertrauensbasis geschaffen werden, wenn Verkäufer und Käufer unterschiedliche Sprachen sprechen? In ihrem Blogbeitrag widmet sich Aurélie Bovigny dieser Herausforderung und berichtet dabei aus ihrer ganz persönlichen Erfahrung.

Bei einem Unternehmensverkauf gilt die Kommunikation zwischen den involvierten Parteien als Schlüssel zum Erfolg. Eine transparente und konsistente Kommunikation schafft Vertrauen, was die Grundvoraussetzung für einen reibungslosen Prozessverlauf ist. Denn erst eine Verständigung auf Augenhöhe ermöglicht auch die Entwicklung einer gemeinsamen Vision unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Erwartungen.

Doch wie kann diese Basis geschaffen werden, wenn Verkäufer und Käufer unterschiedliche Sprachen sprechen? In der Schweiz durchaus möglich, denn die Wahrscheinlichkeit, dass der ideale Nachfolger von der anderen Seite des Röstigrabens kommt, ist sogar ziemlich gross. Um diese sprachliche – und oftmals auch kulturelle – Barriere zu überwinden, müssen beide Parteien davon überzeugt sein, dass ein Firmenverkauf über den Röstigraben hinweg eine grossartige Chance ist. Denn dadurch können neue Märkte erschlossen, Synergien optimal genutzt und eine nationale Entwicklungsstrategie angestrebt werden.

Ist dieser Grundstein gelegt, geht es ans Eingemachte – insbesondere mehrsprachige Verhandlungen stellen eine nicht zu unterschätzende Herausforderung dar. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen: 

  • Variante 1: Jeder spricht seine Muttersprache

Der gemeine Schweizer ist ein bescheidener Zeitgenosse, der seine Komfortzone nur ungern verlässt. So hat er oftmals das Gefühl, dass er eine Fremdsprache – respektive eine der übrigen Landessprachen – nicht genügend beherrscht, um ein Gespräch (geschweige denn Verhandlungen) zu führen. Man könnte ja Fehler machen und sich blamieren. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es durchaus realistisch ist, einen Dialog zu führen, wenn beide Parteien ihre Muttersprache sprechen. Denn die Fähigkeit, eine andere Sprache zu verstehen, ist oft weiter fortgeschritten als die Fähigkeit, sich in einer anderen Sprache aktiv auszudrücken. Diese Methode ermöglicht es, eine klare und präzise Kommunikation aufrechtzuerhalten, erfordert aber manchmal, dass der Austausch schriftlich festgehalten und von den Teilnehmern validiert wird. Dieser Ansatz bewährt sich primär auf nationaler Ebene, für Verhandlungen auf internationaler Ebene wäre er vermutlich eher ungeeignet.

  • Variante 2: Eine Drittperson agiert als Dolmetscher

Eine neutrale Drittperson oder ein Prozessbegleiter kann beim Treffen zwischen Verkäufer und Käufer die Rolle des Dolmetschers übernehmen. Diese Variante bringt den Vorteil, dass sich die beiden verhandelnden Parteien in ihrer Muttersprache artikulieren können und die übersetzende Person mit Diplomatie vermitteln kann. Bei längeren und komplizierteren Verhandlungen kann es für die übersetzende Person mit der Zeit allerdings auch zu einer etwas mühseligen Aufgabe werden. Aber auch dank dem nötigen Wohlwollen aller Parteien hat sich diese Variante für mich bereits bei mehreren Transaktionen bewährt.

  • Variante 3: Es wird auf eine dritte Sprache ausgewichen

Nicht selten kommt es vor, dass sich die Parteien für eine dritte Fremdsprache entscheiden. In den meisten Fällen werden die Verhandlungen dann auf Englisch geführt. Bei dieser Variante kommunizieren die Beteiligten insofern auf Augenhöhe, als dass sich beide bis zu einem gewissen Mass aus ihrer Komfortzone begeben müssen. Ein möglicher Nachteil ist, dass allenfalls die korrekte Terminologie auf der Strecke bleibt, da bei einem Firmenverkauf doch sehr spezifische Fachausdrücke verwendet werden. Auch das Vertragswerk kann zum Hindernis werden, wenn es in einer für beide Parteien fremden Sprache abgefasst wird.  

Persönlich konnte ich in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit den Varianten 1 und 2 machen. Und ich kann bestätigen, dass sich Verhandlungen über den Röstigraben hinweg lohnen, auch wenn sie sich teilweise als anspruchsvoll erweisen.

Ähnliche Beiträge

iStock 840610244
Firma verkaufen

Das eigene Unternehmen verkaufen:
Was zu beachten ist

Die Regelung der eigenen Nachfolge ist in den meisten Fällen ein einmaliges Ereignis, weshalb die Fragen, die sich ein Eigentümer stellen sollte, unzählig sind.

Datum
Author
Herausgeber
Business Broker AG
Weiterlesen
Bild1 Blog VAA
Firma verkaufen

Sind Unternehmensbewertungen
mehr als nur Indikationen?

Dieser Beitrag widmet sich dem komplexen Thema der Unternehmensbewertung bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, den sogenannten KMUs. Diese Unternehmen, bekannt für ihre Vielseitigkeit und Innovationskraft, spielen eine entscheidende Rolle in der Schweizer Wirtschaft. Insbesondere bei der Nachfolgeplanung stehen viele KMUs vor kniffligen Fragen, darunter die nach dem Wert des Unternehmens bei ihrer Veräusserung.

Datum
Author
Herausgeber
Business Broker AG
Weiterlesen
iStock 1484319745
Firma verkaufen

Flexibilität der Verkäufer begünstigt erfolgreiche Firmenverkäufe

Die Nachfolgeregelung des eigenen Unternehmens ist eine anspruchsvolle Herausforderung. Nicht nur komplexe Sachverhalte wie Steuer- oder Finanzthemen prägen dieses Unterfangen, es ist auch oft mit vielen Emotionen und Erwartungen verbunden. In der Schweiz nehmen jährlich eine Vielzahl von Unternehmern diesen Schritt in Angriff. Steht eine innerfamiliäre oder -betriebliche Nachfolge ausser Frage, unterstützt die Business Broker AG Eigentümer dabei, die Unternehmensnachfolge durch einen Verkauf des Unternehmens an eine Drittpartei sicherzustellen.

Datum
Author
Herausgeber
Business Broker AG
Weiterlesen